Kommunikation als Informationsaustausch ist so wichtig. Auch in der Apotheke. Vom Personal und von den Kunden.
Hier zwei Beispiele, wie es nicht gemacht wird.
Die Pharmaassistentin bringt mir verschiedenes vom Dauerrezept nach hinten zum kontrollieren, das die Patientin bei ihr vorne verlangt hat. Aspirin cardio, Magnesiumbeutel ohne Zucker, Cholesterinmittel, Schmerzmittel. Alles angeschrieben. Ich kontrolliere, visiere und sie geht es abgeben.
Eine Minute später ist sie wieder da, mit einer Packung Magnesiumbeutel ohne Zucker (angeschrieben) und dem Rezeptausdruck: „Sie will zwei Magnesium.“
Okay. Kontrollieren, visieren, sie geht wieder nach vorne.
Zwei Minuten später kommt sie wieder. Mit 2 Packungen Magnesiumbeutel mit Zucker, angeschrieben und dem Rezeptausdruck. „Sie will jetzt die mit Zucker. Ich habe es auf dem Dauerrezept geändert. Sie will keine künstlichen Süsstoffe.“ Gesagt mit etwas Augenverdrehen.
„Wir können das ersetzen.“
„Ja, ich weiss – mich nervt nur … ich bin jetzt wegen ihr drei Mal hier und muss jedesmal im Computer das ändern, raussuchen, anschreiben, auf dem Rezept anschreiben und kontrollieren gehen. Das wäre in einem Mal und 5 Minuten weniger lang gegangen.“
Das ist übrigens nicht das erste Mal bei der Patientin. Bei ihr habe ich manchmal das Gefühl, sie macht das absichtlich.
…

Oder der Herr Freitag Abend.
Wir sind nur noch zu zweit, als er in die Apotheke kommt. Ich begrüsse ihn freundlich und er schaut mich an und sagt. „Pflaster für Knie“ (keine weitere Info. Ok.)
Ich bringe ihn zu unserem Pflaster und Wundmaterial-Sortiment und zeige ihm die Pflaster, die speziell für Wunden am Knie sind …
„Ist es für sie selber?“
„Ja.“
„Das hier sind Pflaster für Schürfwunden und derartiges am Knie, sie sind speziell geformt, elastisch, damit man sich damit auch bewegen kann und man kann sie, wenn die Wunde sauber ist, auch 2-3 Tage drauf lassen.“
„Krankenkasse?“
„Ah, ich glaube nicht, dass die Krankenkasse die zahlt.“
„Ich habe ein Rezept.“
Wortkarg, der Herr, aber mir dämmert langsam etwas.
„Sie haben ein Dauerrezept?“
„Ja.“
„Wie ist der Name?“ – ich suche es heraus aus dem Computer und schaue, was er zum wiederholen hat das „Pflaster für Knie“ sein könnte.
„Die Flector?“ (Diclofenac Pflaster – gegen Schmerzen).
„Ja.“
Ich hole sie, schreibe sie an, gebe sie ihm.
Er: „Das ist für den Tag, wo die für die Nacht?“
Okay, nochmal Patientendossier aufgemacht. Liste durchschauen. Weiter unten werde ich fündig.
„Die Neurodol?“ (Pflaster mit Lidocain, einem lokal betäubenden Mittel)
Er zuckt die Schultern.
„Weisse Packung?“
Ich bringe sie ihm und es ist das richtige. Wiederholen, anschreiben, abgeben.
Er: „Ja. Blaue Packung für Tag, Weisse Packung für Nacht. Für Knie.“
„Genau. Könnten sie das nächste Mal das hier mitbringen?“ (Ich zeige auf die Dosierungsetikette der Packung) „Damit finde ich viel schneller, was sie brauchen.“
Er lächelt, nickt und wir verabschieden uns freundlich.
Hoffentlich geht das das nächste Mal besser.