Dies und das (3)

Ein Rezept kommt per Fax für

Calcium Sandoz 500mg Brausetabletten 1 OP 1/Tag

Der Patient hatte das noch nie – und momentan (okay, eigentlich seit längerem jetzt) haben wir das Problem, das das nicht lieferbar ist. Aktuell ist grad rein gar nichts von den reinen Calciumpräparaten lieferbar, auch nicht von einer anderen Firma … 

Ich überlege, was sich machen lässt. Die Kombination mit Vitamin D ist lieferbar und der Patient nimmt noch kein Vitamin D … grundsätzlich kann das nicht schaden.

Ich schicke der Praxis das Rezept zurück mit dem Vermerk: Calcium alleine nicht lieferbar. Vorschlag Calcium D3 500/440 nehmen?

Postwendend bekomme ich ein paar Minuten später ein neues Rezept von der Praxis:
Calcium STOP! 
Kalium Brausetabletten 1 OP  1-1-1

Na Hoppla. Kalium und Calcium sind definitiv nicht dasselbe. Da das Kalium einen ziemlichen Einfluss auf die Herztätigkeit hat, kann das sogar ziemlich übel ausgehen, wenn man da das falsche erwischt. Und Kalium hatte der Patient auch schon. Allerdings Tabletten und in einer niedrigeren Dosierung. Stimmt das jetzt so?

Ich rufe in der Praxis an, ob das sicher so hoch sein soll – immerhin enthalten die Brausetabletten 3 x mehr Kalium als die Tabletten und der Patient musste bisher nur 1 / Tag von den Tabletten nehmen.

In der Praxis nimmt niemand mehr ab – es ist 5 vor 5 Uhr. Zusätzlich kommt die Meldung, dass der Arzt ab morgen in den Ferien ist für 2 Wochen.

Auch hier: da habe ich die Anwendung danach mit dem Patienten diskutiert. Er hat einen manifesten Kaliummangel und braucht deshalb wirklich so viel. Dann gebe ich das so ab.

Bisschen Kontrolle lohnt sich halt schon – auch wenn hier der Fehler eigentlich zufällig bemerkt wurde.

Blog im Ferienmodus

Bin dann mal ein paar Tage weg. Vielleicht gibt es ein paar Bilder (siehe auch Instagram), ansonsten wird das eher ruhig.

Die letzten Tage musste ich mir die Ferien noch verdienen. Halbkrank und mehr-arbeitend bin ich froh, dass wir morgen fliegen. Ich hoffe auch, dass sich das mit Pakistan und Indien wieder beruhigt – nicht nur wegen den Flugrouten :-(

Ferienreife Mitarbeiter- oder: weshalb Ferien wichtig sind!

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Ferien sind wichtig. Ich denke – wenn ihr meinem Blog hier folgt – habt ihr schon gemerkt, dass sie bei mir einen ziemlich hohen Stellenwert einnehmen. Man könnte so weit gehen zu sagen, dass «Ferien» mit ein Grund sind, weshalb ich Arbeite :-)

Die Arbeit in der Apotheke ist anstrengend, stressig. Vielleicht nicht immer körperlich (wobei: stell‘ da mal jemanden hin, der es nicht gewohnt ist stundenlang zu stehen), aber sicher geistig. Um den unvermeidlichen Stress und die Anspannung bei der Arbeit auszuhalten, sind Phasen der Entspannung und Erholung nötig. Ferien gehören zur Work-Life-Balance. Der Begriff stammt aus dem Englischen: Arbeit (work), Leben (life) und Gleichgewicht (balance) und beschreibt ein ausgewogenes Nebeneinander von Freizeit, Arbeit, Familienleben, Hobby und genügend Schlaf. Die Schweiz ist darin nicht wirklich gut – in Studien fällt sie in die obere Hälfte der Länder mit der schlechtesten Work-Life Balance. Dabei wäre das nicht nur ein soziales Modell, sondern für Unternehmen auch ein Instrument für höhere Produktivität, steigende Arbeitgeber-Attraktivität, stärkere Mitarbeiterbindung und -motivation sowie längere Lebensarbeitszeit.

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Selbst wenn man nur die Ferien alleine anschaut, haben die schon positive Effekte. Laut einer holländischen Forschungsgruppe* beinhaltet das:

  • eine generell bessere psychische und physische Gesundheit von Personen, die regelmässig Ferien machen, als bei Personen, die nicht oder selten Ferien machen.
  • Gesundheit, Wohlbefinden und Zufriedenheit verbessern sich zu Beginn der Ferien rapid und erreichen typischerweise am 8. Ferientag die höchsten Werte.
  • Die Langzeiteffekte sind vor allem dann positiv, wenn regelmässig über das Jahr verteilt, Ferien gemacht werden.
  • Schlafdauer und -qualität: Wer in den Ferien gut und viel schläft, fühlt sich auch zwei Wochen nach den Ferien noch deutlich erholt.

Eine finnische Studie** hat zudem gezeigt, dass Ferien ein guter Weg sind, um Stress abzubauen und die Lebenserwartung zu verlängern. Diese Studie, die auf dem Europäischen Kongress für Kardiologie in München (Deutschland) präsentiert wurde, verfolgte über 40 Jahre mehr als 1000 Personen und zeigte, dass Männer, die weniger als 3 Wochen Urlaub pro Jahr machten, eine um 37% höhere Wahrscheinlichkeit hatten zu sterben als diejenigen, die mehr als 3 Wochen pro Jahr Ferien machten.

Schön ist dabei: Es ist total egal ob aktive oder passive Ferien gemacht werden, alleine, als Paar oder in Gruppen: Es gibt kein allgemeingültiges Rezept für erholsame Ferien! Wichtig ist vor allem die individuelle Gestaltungsfreiheit der Ferien: Wer selbst über Art und Zeitpunkt von Entspannung und Aktivität bestimmen kann, erholt sich langfristig am besten.

Mein Mann ist ja eher der Strandferien-Typ und ich eher die Unternehmungslustige – ich will was sehen und erleben, wenn ich irgendwo bin. Zum Glück fährt er auch gerne Auto, so dass wir uns die Ferien jetzt so aufteilen: Im Frühjahr hauptsächlich Strand und ins Warme mit kleinen Ausflügen … und im Herbst etwas anderes zum sehen / unternehmen mit Unterkünften mit Pool. Und Junior macht bei uns mit Freude mit … das ist toll, dass das klappt.

Gerade eine flexible Ferienregelung gehört dementsprechend zu den Massnahmen die Work-Life-Balance zu steigern. Damit das aber klappt (für alle im Team) braucht es eine frühzeitige und langfristige Planung. Das ist nicht ganz einfach für die Apothekenleiter – kann ich Euch aus eigener Erfahrung sagen! Zum Beispiel sind arbeitende Eltern mit Schulkindern praktisch gezwungen die Ferien während der Schulferien zu nehmen – auch weil Betreuungsangebote wie das Tagesheim dort nur begrenzt verfügbar sind. Andere nehmen gerne ausserhalb der Schulferienzeiten Urlaub, da die Preise da häufig günstiger sind. Sehr geschickte rechnen Brückentage mit ein. Andere wollen unbezahlt aber mehr Ferien zum Beispiel für eine grosse geplante Reise. Nicht alle Mitarbeiter kann man dazu bringen, gleich 2 Wochen am Stück zu nehmen …

Das braucht ziemlich Organisation das für alle befriedigend unter einen Hut zu bringen – danach kann ich grad wieder Ferien brauchen :-)
*J. de Bloom et al. (2013). Vacation (after-) effects on employee health and well-being, and the role of vacation activities, experiences and sleep. Journal of Happiness Studies: 14,2.
** präsentiert im französischen Magazin Top Santé, Ausgabe November 2018

Blogpost mit freundlicher Unterstützung von PharmaproHR , das praktische Personalverwaltungstool, mit dem man als Geschäftsführer/in an jedem Arbeitsplatz (da webbasiert) alle relevanten Informationen der Mitarbeitenden zur Hand hat (z.B. Eintrittsdatum, Kontaktdaten, AHV-Nummer, absolvierte Kurse etc.). Dies vereinfacht das Erfassen von Meldungen an Versicherungen oder das Schreiben von Arbeitszeugnissen.

Preisliste medizinische Leistungen auf der Kreuzfahrt

Von Alberts Ferien habe ich ein Foto zugeschickt bekommen: ein Aushang der Preisliste des Kreuzfahrtschiffes (MSC Poesia) für medizinische Dienstleistungen.
„Es hat mich ein bisschen erschreckt, dass anscheinend sogar Sachen, die
eigentlich selbstverständlich sein sollte, verrechnet werden.
Wenn man Pech hat, kommen zu den Kosten der Herz-Lungen-Wiederbelebung
(250€) auch noch die Kosten für die Post-Mortem-Versorgung (150€) auf
die Hinterbliebenen zu.“

MSCPreiseArzt

Wer das schlecht lesen kann: da steht (Auszugsweise):

Ärztliche Versorgung in der Krankenstation € 80, ausserhalb € 140 (plus je € 20 ausserhalb der Öffnungszeiten der Station) / Krankenschein ausstellen (für die Rückerstattung von Landausflügen) € 70 / Imtramuskuläre Injektion € 10 / Intravenöse Injektion € 20 / Blutdruckmessung € 20 / Rezept ausstellen € 20 / Behandlung trockener Augen (denke ich :-) ) € 20 / Ohrspülung € 50 / Fremdkörper entfernen € 20 / kleiner Verband anlegen € 20 / grösserer Verband anlegen € 60 / Herz-Lungen-Wiederbelung € 250 / Post mortem Pflege € 150.

Ziemlich deftige Preise. Aber das mag auch daran liegen, dass Kreuzfahrtschiffe eigene „Gesetze“ haben – das fängt schon an bei der Frage, nach welchem Land das jetzt gehen soll: wo sie gebaut wurden? wo sie ablegen? wo sie gerade sind? Dementsprechend wird das auch mit der Krankenkasse wohl schwierig. Und gratis … gratis ist  ja heute gar nichts (mehr) … ausserdem – was heisst schon selbstverständlich?

Ferienlager für Kinder in der Schweiz

erlebnis-fahrten

Als Idee hier, weil ich letzte Woche gehört habe, er könnte noch etwas Werbung gebrauchen: Erlebnislager für Kinder in der Schweiz.

Andere Eltern mit Kinder im selben Alter wie unserem Junior suchen vielleicht auch noch nach etwas für ihr Kind … und so ein Erlebnislager ist mal etwas anderes als die reinen Sportlager (Fussball-, Skifahren- etc.) oder die von den Kirchen ausgerichteten Lager – mein Junior war auch schon zwei Mal in solchen. Als evangelisch getauftes Kind in einem Lager der katholischen Kirche (notabene von einer Mama, die inzwischen aus eben der Kirche ausgetreten ist). Das geht … führt aber doch gelegentlich zu … ah … Diskussionbedarf. Ein Erlebnislager ist dafür eine gute Alternative.

Mir gefällt ja das Prinzip: möglichst viel raus in die Natur, zusammen etwas unternehmen und erleben – und die ruhige Zeit zusammen dann auch nutzen um das zu reflektieren und zu lernen.

Auf Erlebnis-fahrten.ch finden sich einige Lager rund ums Jahr für Kinder zwischen 8 bis 14 Jahren (Altersangaben bei den einzelnen Lagern beachten). Vom „Erlebnis Winter“ über „Vier Elemente – Abenteuer Feuer, Wasser, Erde, Luft“, „Lamalager“, „Segellager“ und „Erlebnis Mittelalter“.

Der Lagerleiter hat eine Vielzahl an Kursen und Weiterbildungen als Erlebnispädagoge, diverse Zusatzausbildungen zum Trainer in verschiedenen Sportarten – er hat sich erst letztes Jahr selbständig gemacht. Angesichts der Tatsache, dass Schulferien gerade für arbeitende Eltern eine zusätzliche Belastung darstellen, was die Betreuung des Kindes angeht (das man ja auch nicht einfach irgendwo abschieben will) und dass die Lehrer immer weniger „Lagerfreudig“ sind – denke ich, das hat echt Potential.

P.S.: es hat noch freie Plätze …

Disclaimer: Ich wurde nicht bezahlt für diesen Beitrag, noch erhalte ich Vergütungen in irgendwelcher Art. Ich durfte Cyril letzhin kennenlernen und fand das Projekt unterstützenswert – und vielleicht auch interessant für andere Eltern hier.

Gehen Eure Kinder auch in Lager? Wenn Nein: weshalb nicht?

Feriennotiz

So – Auch bei uns ist es soweit: Sommerferien! Und wir verbringen sie an einem aussergewöhnlichen Ort, an dem wir noch nie waren … in der Schweiz. In Graubünden. Wir freuen uns auf Familienferien, Bergwelt und nicht zu heisses Wetter!

FERIENCH

Kommt ihr mit? Hier „live“ ab Sonntag.

(heute darf ich noch arbeiten)