Apotheken in aller Welt 8: Vietnam

Mareike aus Karlsruhe schreibt:

„Hallo liebe Pharmamama,
anbei ein paar Impressionen aus Vietnam. Da ich so geschickt war mich an einem Auspuff zu verbrennen, durfte ich einige Apotheken besichtigen.
Von den eher abschreckenden Beispielen von Bild 1 und 2 aus Phu Quoc (ja, auch Bier und Cola gibt es in Apotheken) , wo teilweise einzelne Blister unter Glas gestapelt lagen über die TCM- „Apotheken“ in Saigon von Bild 3 bis zu modern eingerichteten Apotheken mit Boso- Blutdruckmessgeräten aus Deutschland war alles dabei. Sehr praktisch, dass dort z.B. Urgotuell auch einzeln verkauft wird, und das sogar vergleichbar günstig (1 Dollar pro Kompresse). Auf die aus Frankreich importierte Flammazine Salbe für 25 Dollar habe ich dann doch verzichtet. Die netten Damen aus der Apotheke in Hanoi von Bild 4, die gerade auf dem Boden hinter der Theke zu Abend aßen durfte ich leider kein Bild machen.“

Die Lagerung von Medikamenten …

… und ein Problem (dazu später)

Bei den meisten Medikamenten ist die Lagerung bei Raumtemperatur vorgesehen, d.h. zwischen 15 – 25 Grad. Bei diesen Temperaturen sind sie bis zum Verfalldatum sicher.
Einige Medikamente gehören in den Kühlschrank, weil sie gekühlt gelagert werden müssen, d.h. in der Apotheke zwischen 2-8 Grad.

Für den Patienten gilt dasselbe. Zusätzlich sollte man noch folgendes beachten:
In Folie eingesiegelte Arzneiformen (Blister) sollten nicht vorher herausgedrückt oder sogar geteilt gelagert werden. Am besten lässt man sie in ihrer Originalverpackung, mit Karton und Beipackzettel, und entnimmt sie erst unmittelbar vor dem Gebrauch. Röhrchen von Brausetabletten, Deckel von Tropfflaschen und Säften oder Gläser von Instanttees müssen sofort wieder dicht verschlossen werden. Brausetabletten könnten zerfließen, alkoholische Flüssigkeiten verdunsten und Instanttees steinhart werden.

Eine Lagerung im Kühlschrank ist nur dann empfehlenswert, wenn dies ausdrücklich angegeben ist. Einfrieren sollte man Medikamente nie! Ständige Temperatur-schwankungen können sich sogar nachteilig auswirken.
– Auch das ist ein Grund mehr, Medikamente eben nicht im Badezimmer-Schrank aufzubewahren: zu feucht und öfter Temperaturschwankungen.

Jetzt mein Problem: Sofradex Ohrentropfen.
Auf der Packung (und in der Beilage) steht „zu lagern bei 8-15 Grad.“
Raumtemperatur ist bei uns um die 20 Grad und der Medikamenten-Kühlschrank bis maximal 8 Grad.
Also: wohin damit? In den Personalkühlschrank??? In den Keller? … nicht gerade praktisch.

Lösung: Sofradex kann gemäss telefonischer Auskunft beim Hersteller auch bei Raumtemperatur bis maximal 20 Grad gelagert werden, falls dies nicht gewährt werden kann, im Medizinalkühlschrank.  Also in den Kühlschrank, bei uns steigt die Raumtemperatur im Sommer gelegentlich auf 23 Grad, da ist das sicherer.