10 Kommentare zu „Lilly Placebo Blanks

  1. Ich musste vor ein paar Jahren mal Placebo Tabletten besorgen. Also … in der Schweiz zumindest ist das nicht ganz so einfach. Jedenfalls in kleinen Mengen. Ich habe sie dann aus Deutschland importieren müssen.
    Aber Lilly macht auch Gelatinekapseln – die kann man mit Mannitol füllen – das wäre dann auch Placebo von Lilly :-)

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  2. Das ist interessant, besonders die ältere Flasche. Offenbar sind diese Placebos eher zur Weiterverarbeitung gedacht („for absorbing alcoholic liquids“). Ob man die mit alkoholischer Wirkstofflösung benetzen sollte?

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    1. Genau. Und da stellen sich mir dann die Fragen: machte man das kurz vor der Einnahme – oder präparierte man die wie globuli? Und warum dann nicht gleich die Lösung tropfenweise nehmen?

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  3. Placebos sind in Deutschland nicht unbedingt schwierig zu besorgen. Der Hersteller „Winthrop“ bietet verschiedene feil, Dragees (in blau & rosa), Tabletten (mit und ohne Kerbe in blau und weiß) und auch Zäpfchen (in weiß). Wobei man letztere vermutlich auch flink selbst gießen könnte.
    Aber ich finde es schon bemerkenswert, dass es da in der Schweiz nichts gibt…

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    1. Was ist denn da so das Anwendungsgebiet? Ich kenn das hier nur in Pillenpackungen bei 21 Tage Kontrazeptiva, wenn dann die restlichen sieben Tage als Placebo drin sind…

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      1. Ein mir bekannter Apotheker hat damit einem jugendlichen Patienten beigebracht, Tabletten zu schlucken. (Dieser hatte dagegen eine Aversion, Kapseln konnte er ohne Schwierigkeiten einnehmen. Dummer Weise gab es den dann verschriebenen Wirkstoff nicht in Kapselform.) Da macht sich ein komplett wirkstofffreies System natürlich sehr gut.
        Einen Austausch wirkstoffhaltiger Medikamente gegen Placebo gehört natürlich in Arzteshand, das möge bitte niemand alleine versuchen. Aber ich hatte auch schon mal eine Arztanfrage nach Placebo-Tabletten. Hier ging es wohl um die aktive Ausnutzung des „Placebo-Effekts“.

        Eine spezielle Anwendung für Placebos sind natürlich Doppelblind-Studien, wobei hierfür meist spezielle Placebos auf den gleichen Maschinen produziert werden, auf denen auch die zu untersuchenden wirkstoffhaltigen Medikamente produziert werden. Die Erstellung solcher Placebos ist mitunter dramatisch schwierig – ich weiß um einen Fall, in dem eine gelbe Infusionslösung nicht einfach lichtundurchlässig verpackt werden konnte – einerseits war das Placebo als NaCl-0,9% natürlich farblos, andererseits muss natürliche eine Kontrolle auf Schwebstoff-Freiheit vor Anwendung einer Infusionslösung gewährleistet sein. Man löse das Problem – soweit ich mich erinnern kann – mittels eines speziellen, gelb gefärbten Infusionsbeutels.

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        1. Vielen Dank, super, wieder was gelernt! :)
          An die Studien hab ich garnicht gedacht, natürlich! Nur halt eben im klinischen Setting konnte ich mir das garnicht vorstellen. Zum Üben – darauf wär ich ja nie gekommen :) Als Arzt kann man ja auch nicht ohne Wissen des Patienten Placebos verabreichen, das wäre ja total unethisch. Ausser vielleicht, man hat den begründeten Verdacht, dass der Patient lügt oder so. Und wenn der Patient ja weiss, dass es nur Placebos sind, warum würde er die dann nehmen wollen…

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        2. Die Anwendung für das „Training“ der richtigen Einnahme ist sogar sehr häufig, allerdings seltener bei Tabletten, sondern eher bei schwierigen Präparaten wie z.B. Dosieraerosole, Pulverinhalatoren oder speziell genau abzumessende Salben oder Gele.

          Die Produktion von klinischem Prüfmaterial ist in der Tat eine richtige Kunst, wenn man etwas verblinden soll. Wenn dann solche Dinge wie Geschmack oder Geruch eine Rolle spielen, dann kommt man schon ins Schwitzen, eine gute Lösung für die Verblindung zu finden. Manchmal geht das auch einfach gar nicht (z.B. Einnahme als Tropfen, Medikament ist ein charakteristisch schmeckendes Phytopräparat) und man muss ein anderes Studiendesign wählen.

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          1. Die „Unethik“ bewusst verabreichter Placebos wird gerade klinisch untersucht. Speziell geht es um eine antiallergische Therapie, wo der Wirkstoff mit einer speziellen, grün gefärbten und leidlich eklig schmeckenden (wirkstofffreien) Lösung eingenommen werden muss. Nach mehreren Einnahmen reicht die Lösung allein, um einen messbaren antiallergischen Effekt zu erzielen. Wie lange und wie stark dieser „erlernte“ Effekt anhält, wird derzeit – wie gesagt – untersucht.

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