Spinnerin

Gestern Abend hatte ich Mühe mit dem einschlafen. Es wollte einfach nicht. Nachts um 12 Uhr: immer noch nichts. Wahrscheinlich ist es mir zu heiss. Wie ich mich im Schlafzimmer umschaue sehe ich, wie sich direkt über dem Bett eine riesige Spinne von der Decke abseilt.

Also – ich bin kein Spinnenphobiker … aber im Schlafzimmer direkt über dem Bett muss ich sie jetzt wirklich nicht haben. Vor allem, wenn sie dabei ist sich abzu … ich springe auf und renne quer durchs Zimmer zum Lichtschalter, knipse ihn an … und stehe jetzt etwas benommen daneben.

Warum?

Weil ich jetzt richtig wach bin. Und mir verschiedenes überlege: Erstens hätte ich nicht quer durch Zimmer rennen müssen … ich habe einen Lichtschalter, den ich vom Bett aus bedienen kann.

Zweitens – jetzt ist Licht und ich sehe etwas. Wie konnte ich die Spinne vorher sehen, wenn es doch Nacht und ziemlich dunkel ist?

Ganz einfach, ich konnte es nicht. Ich hab’ die Spinne nur geträumt. Sowas passiert – muss ich sagen – nicht das erste Mal. Ich neigte schon immer zu intensiven Träumen und zum Nachtwandeln. Vor allem kurz nach dem Einschlafen … reagiere ich noch auf meine Träume. Ich bin offenbar schon Nachts auf dem Balkon meiner damaligen Wohnung gestanden (jedenfalls war morgens das Licht an im Wohnzimmer und die Balkontüre offen und da wohnte ich allein), habe meinen damaligen Freund und jetzigen Kuschelbär schon fast mit einem Messer angesprungen (da war ich es noch nicht gewohnt, dass jemand anders den Wohnungsschlüssel hat) und einmal bin ich als Kind nach einer Flucht aus dem Zimmer (wegen einer Hand, die plötzlich neben dem Bett auftauchte) im Gang mit meiner Mama zusammengestossen, die zur gleichen Zeit einen Alptraum hatte und auch aus ihrem Zimmer gerannt ist … ich glaub ich weiss, woher ich das habe :-)

Jedenfalls bin ich jetzt wach(er) und sehe, was das war und mit der Erkenntnis begebe ich mich zurück ins Bett.

Wo ich noch eine Weile an die Decke starre und denke: „Ja, und ohne Brille hätte ich auch bei Licht Mühe gehabt, die Spinne überhaupt zu sehen“. So wie jetzt. Da ist nichts.

Hmmm… tatsächlich ist da aber doch ein etwas dunklerer, unscharfer Fleck. Was ist das?

Ich ziehe die Brille an (liegt auf dem Nachttisch in Griffweite) und erstarre.

Denn da … an der Decke, genau dort, wo ich sie mir vorhin erträumt habe … sitzt eine dicke, fette, dunkelbraune, …  Spinne.

Die ist so gross, dass ich sie ohne Brille sehen konnte. Zu gross wohl sogar zum abseilen. Und: genau da!

Brrrr!

Mit dem Zahnputzglas und einem Buchdeckel schnappe ich mir das Riesenvieh und befördere sie aus dem Fenster.

Kuschelbär hat von all dem nichts mitbekommen, der hält wohl grad seinen Fernsehschlaf. Aber irgendwie bringt mich das doch zum denken …. die Spinne war beim Zu Bett gehen noch nicht da an der Decke, davon bin ich ziemlich überzeugt. Seltsame Art zu träumen, habe ich.

Itsy bitsy spider …

Wer Arachnophobie hat – also Angst vor Spinnen – sollte jetzt weder weiterlesen, noch das Bild zu genau anschauen.

Das war ein kleiner Zwischenfall auf dem Weg zurück zum Camp von Wandern.  Transfer per Longtailboot … und wenn man auf dem Wasser ist, soll man (so ist die Vorschrift) Schwimmwesten anziehen. Ich habe darauf verzichtet, aber die Frau hinter mir war buchstabentreu und griff sich eine der Westen … nur um sie praktisch sofort mit einem kleinen Aufschrei ins Wasser zu schleudern. Vorher haben wir schon einen Hut so verloren, warum sie jetzt absichtlich etwas in den See wirft war uns nicht klar.

„There was a huge spider on that lifejacket!“ – Eine grosse Spinne in der Rettungsweste.

Aha.

Das Boot macht eine (gezwungenermassen) ziemlich grosse Kurve um die Weste wieder einzusammeln.

„Have a look if the spider is still there!“ – Man soll aber schauen, ob die Spinne noch da drauf ist.

Machen wir. Das da ist Fon mit der gerade rausgefischten Weste:

spiderwest

Wer sieht sie?

spiderwest2

Okay – da wundert mich die Reaktion nicht mehr so sehr. Brrrr. Und hartnäckig war sie auch noch – nochmal baden gehen und zwar ohne Weste wollte sie partout nicht. Musste sie dann aber doch.