Wohin mit alten Medikamenten?

Die Kurzfassung ist: Nie in die Toilette! Medikamente = Sonderabfall.

In der Schweiz kann man alte oder nicht mehr gebrauchte Medikamente in die Apotheke (oder Drogerie) zur fachgerechten Entsorgung zurückbringen. Der Service ist meist gratis, auch wenn wir dafür zahlen und die Pharmafirmen nichts dazu geben. Wir sortieren auch vor: Spritzen und andere biohazard Abfälle, Quecksilberhaltiges, Zytostatika, normale Medikamente. Chemikalien, Säuren, Basen, Öle …

Grössere Mengen Abfall (was nicht „haushaltsüblich“ ist) muss man in die Sondermüll-Sammelstellen bringen. Info dazu findet sich auf Abfall.ch

In Deutschland gibt es keine einheitliche Regelung.  Seit 2009 sind Apotheken in Deutschland nicht mehr verpflichtet, Medikamente und Arzneimittel zurück zu nehmen. Ein Teil der Apotheken bietet die Rücknahme von Medikamenten auf freiwilliger Basis an.

Es gibt seit neuem aber eine Website, auf der man nachschauen kann, wie man seine Arzneimittel und Medikamente am besten entsorgen kann: Arzneimittelentsorgung Deutschland

amenstorgung

 

Was man aber nie, NIE (!) machen sollte: seine Medikamente via Toilette entsorgen.

Das ist leider immer noch gang und gäbe und schadet der Umwelt enorm! Das geht danach direkt ins Grundwasser und von da wieder in unsere Nahrung. Don’t do it!

Der Hausabfall und die Verbrennungsanlage ist dort eine Option, wo das hochtemperaturig genug verbrannt wird, wie es für Sondermüll nötig ist. (Siehe websites).

Medikamentenabfall „wild“ entsorgen

Wir nehmen alte, abgelaufene und nicht mehr gebrauchte Medikamente zurück (erwähnte ich schon einmal). Wir machen das unentgeltlich – auch wenn es uns etwas kostet.

Es ist also absolut unnötig, den Sack voller alter Medikamente unauffällig und ohne etwas zu sagen am Eingang der Apotheke zu deponieren und einfach zu verschwinden.

Aber wenn Sie schon finden, das sei für ihre Anonymität wichtig, dann denken Sie das nächste Mal daran, von allen Medikamenten die Dosierungsetiketten mit Ihrem Namen auch zu entfernen :-)

Gut, wir machen das aus Datenschutzgründen bevor die Medikamente entsorgt werden, sowieso, aber …. irgendwie … finde ich das inkonsequent.

Abfall(ent)sorgen

Bei uns ist es so, dass wir für den Abfall spezielle Säcke oder (alternativ) Marken für die Säcke brauchen.
Beides kostet.
Offenbar genug, dass manche Leute denken, es lohnt sich, wenn sie unsere Abfallsäcke, die wir am Vorabend auf die Strasse gestellt haben, nehmen und den Inhalt in irgendeinen Vorgarten zu kippen, nur um an einen gratis Sack zu kommen.

Herausgefunden haben wir das, weil sich ein Nachbar per Telefon über  Abfall in seinem Garten beklagt hat, der eindeutig von uns war.

Na toll.
Wir entfernen zwar alle Patientendaten und schreddern Dokumente, aber unsere Adresskleber sind noch auf weggeworfenen Produkten von der Drogerie drauf.

Und dann kam beim nächsten Abfallsammeltag das zweite Telefon.
Wieder eine Nachbarin, die uns informieren wollte, dass in Ihrem Garten Unser Abfall liegt. Die Drogistin am Telefon entschuldigte sich natürlich ausführlich dafür und bot ihr an, jemanden vorbeizuschicken mit einem Sack, der das zusammensammelt und entsorgt – aber die Nachbarin wollte das nicht.

Warum?

Nachbarin: „Ach wissen sie, ich habe entdeckt, dass da noch eine Menge noch brauchbarer Sachen drin sind, die nehme ich einfach und entsorge den Rest selber.“

Ja, da drin waren nicht mehr gebrauchte Tester von Hautcremen, Parfum-Tester von Parfums, die nicht mehr im Handel sind und alte Muster….

Trotzdem haben wir Massnahmen ergriffen, damit das nicht mehr vorkommt. Unsere Abfallsäcke kommen jetzt erst am Morgen des Abholtages heraus.