Wieviel Arbeit darf es sein?

Ich möchte hier eine öffentliche Umfrage machen für Apotheker*innen: Wie seid ihr bereit zu arbeiten?

Wir haben in der Apotheke ein Nachwuchsproblem – es ist schwer Apotheker*innen zu finden. Das, obwohl ich der Meinung bin, dass wir einen tollen Beruf haben, der es auch erlaubt Teilzeit zu arbeiten und nebendran Familie zu haben, ausserdem ist er einigermassen „kriesensicher“. Trotzdem glaube ich langsam, dass die Arbeitszeiten damit zusammenhängen, dass es so schwer ist, eine neuen Apotheker / eine neue Apothekerin zu finden

Öffnungszeiten: Heute haben immer mehr Apotheken durchgehend geöffnet und lange offen. Sei es von 8 bis 8 Uhr, 7 bis 8 Uhr, 7 bis 10 Uhr, 9 bis 7 Uhr, was auch immer. Samstags ist ebenfalls offen (vielleicht mit etwas reduzierten Öffnungszeiten).

Pausen, auch Mittagspausen müssen (wenn überhaupt) in der Apotheke selber stattfinden. Wenn man die einzige Apotheker*in vor Ort ist – was ich für die Umfrage hier jetzt annehmen will – ist es gesetzlich nicht erlaubt, die Apotheke dafür zu verlassen oder sich so zurückzuziehen, dass man nicht mehr erreichbar ist. Als Apotheker*in ist man verantwortlich für jedes einzelne Medikament, das die Apotheke verlässt und muss die Rezepte entsprechend kontrollieren und für Gesundheitsfragen der Patienten verfügbar sein (lies: arbeiten) auch wenn man „Mittagspause“ hat. Dasselbe gilt für die im Arbeitsrecht eig. vorgesehenen Pausen von 15 Minuten ab 5.5 Stunden Arbeitszeit (oder 30 Minuten ab 7 Stunden Arbeit oder 1 Stunde ab 9 Stunden Arbeitszeit).

Da das auch noch einen Einfluss haben kann: Bei einer Anstellung von 80% sind das bei 12 Stunden Öffnungszeit pro Tag 3 ganze Tage die Woche – nicht zwingend mit einem Tag Pause dazwischen. Das wäre schön kompakt (- und ganz schön anstrengend).

  • *Eigentlich muss eine Ruhezeit von mindestens 11 Stunden eingehalten werden, aber da Apotheker teils als „Kader“ gelten (auch Apotheker in Stellvertreterposition) gilt das Arbeitsrecht nur bedingt.

Würde etwas an Deiner Wahl ändern, wenn die Mittagspause von 1 Stunde zusätzlich nur zur Hälfte als Arbeitszeit gilt und bezahlt wird? (Oder anders gesagt: 30 Minuten werden nicht bezahlt).

Ich bin gespannt auf Eure Antworten.

Bitte nur Apotheker und angehende Apotheker (Studenten) an der Umfrage teilnehmen!

Alle anderen dürfen aber ihre Ansichten dazu gerne in den Kommentaren bekanntgeben.

36 Kommentare zu „Wieviel Arbeit darf es sein?

  1. Bezahlte Mittagspause? Sowas gibts hier gar nicht, die muss gemacht werden klar (also pro forma auf dem Papier) aber die wird entsprechend von der Arbeitszeit abgezogen. Sprich wenn ich von 8:00-16:30 in der Klinik bin bedeutet das 8 Stunden.

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  2. Da man anwesend sein muss, sollte die gesamte Zeit zu vollem Lohn bezahlt werden. Die Mittagspause ist nicht gleich erholsam, wenn man jederzeit damit rechnen muss, sie unterbrechen zu müssen.

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  3. Wird bei der ersten Abstimmung die ganze Mittagszeit, die man anwesend ist, bezahlt? Oder wird diese nicht vergütet?

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  4. Ob bezahlte/unbezahlte Mittagspause ok wäre, hängt von so vielen amdrren Faktoren ab.
    Ist die Vorgesetzte auch mal da, wenn man einen Physiotermin hat? Darf man Überzeit aufschreiben und somit auch kompensieren? Gibt es einen Teamausflug/ ist es ein abgenehemes Arbeitsklima? Darf man ohne böse Blicke an einem Samstag 5min länger zusammen Kaffee trinken? (Unter der Woche wird kaum einmal eine anständige Pause möglich sein…)
    Geht der AG auf Arbeitsplan-Wünsche ein?

    Viele kleine Dinge, die in der Gesamtheit relevant werden, ob man bleibt oder eben kündet.

    Da man fast täglich Überzeit leistet, die vom AG als selbstverständlichen Arbeitsinhalt gilt, akzeptiert man als AN automatisch weniger Unannehmlichkeiten. Im Gegensatz dazu leistet man bei überaus angenehmen Arbeitsbedingungen auch einmal freiwillig mehr.

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    1. Das stimmt so ganz allgemein, finde ich. Die Art der Arbeit und die Bezahlung sind nur ein Punkt, worauf es ankommt. Ganz viel macht auch aus, was man sonst noch hat: Arbeitsklima, flexible Kollegen, Teamausflüge und Essen, Freiwünsche und Hobbies einplanen. Es gibt noch ein Leben neben der Arbeit, das finde ich auch wichtig. (Stichwort work-life-balance).

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  5. Wenn man in der Mittagspause faktisch Bereitschaft hat, dann sollte sie auch bezahlt sein. In der Praxis würde ich es davon abhängig sehen, wie die Besuchsfrequenz der Apotheke ist. Ist das eine ständig volle Bahnhofsapotheke in einer Großstadt, wo ich davon ausgehen muss, dass ich nie eine halbe Stunde Mittagspause ohne Unterbrechung machen kann. Oder eine ruhige Dorfapotheke, wo eine Störung eher die Ausnahme ist (weil man seine Stoßzeiten kennt und die Mittagspause außerhalb davon legen kann).

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  6. Mittagspause sollte immer bezahlt werden, wenn man sie nicht machen kann. Ein/Austempeln sozusagen damit man am Ende sieht ob jetzt 30Minute Ruhe herrschte oder eben nur 5Minuten und zwischen Tür und Angel was gegessen wurde dass man weiter machen kann…

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  7. Zu langes Arbeiten am Stück hochkonzentriert und immer wieder unterbrochen frisst nicht nur an den Nerven, sondern führt zu Ermüdungsfehlern. Ob das konstruktiv ist, sei dahingestellt. Ich arbeite lieber in kürzeren Blöcken, dafür an mehr Tagen. Aber das ist wohl auch eine Frage der Vorlieben und Neigungen..

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    1. Mach ich auch genau so. Ich denke, davon profitiert im Endeffekt auch die Apotheke – wenn man da ist, kann man alles geben und brennt nicht auf Dauer aus.

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  8. Ich bin zwar kein Apotheker aber:
    Eine Mittagspause muss sein – und zwar dann, wenn man mehr als acht Stunden arbeitet. (in Deutschland darf man m.W. nicht einmal acht Stunden durcharbeiten, eigentlich muss dann eine Pause gemacht werden). Da würde ich auch, wäre ich Apotheker, drauf bestehen.
    Eine Mittagspause muss nicht zwangsweise bezahlt werden – aber auch nur dann nicht, wenn sie ohne Unterbrechung genommen werden kann, ich also meinen Arbeitsplatz verlassen darf. Sonst ist es doch – so rein logisch betrachtet – schon keine Pause. Dann könnte man auch sagen, wäre jeder Moment, in dem nichts zu tun wäre, eine Pause.
    Außerdem ist es, mal ganz davon abgesehen, nicht gut zu lange zu arbeiten. Die Konzentration nimmt ab, man macht schneller Fehler, ist gereizter/gestresster und wird am Ende sogar noch krank.

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    1. Argumentation schlüssig – gehandhabt wird es dann doch anders.
      Dass die Konzentration abnimmt und die Fehlerquote zunimmt – absolut. Stimmt.

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    2. Naja, auch in Deutschland gibt es etliche Berufsgruppen, die nicht an allen Tagen ein Recht auf ihre Mittagspause ausleben können.
      Ich habe den Eindruck, dass betrifft viele Akademiker in sozialen Berufen.
      – Ärzte im Krankenhaus sind meist froh, wenn zwischendurch Zeit für einen schnellen Snack in der Hand ist. Mit Bereitschaftsdiensten arbeiten die aber auch gerne mal mehr als 14 Stunden am Stück durch.
      – Lehrer und vor allem Klassenlehrer in Ganztagsschulen können über geregelte Mittagspausen meist auch nur lachen. Auch hier sind viele froh, wenn sie es vor 15 Uhr einmal schaffen, zur Toilette zu gehen. An Schulen mit schwierigen Schülern ist in den „Pausen“ immer etwas, was jetzt schnell geregelt werden muss (kranke Schüler, Prügeleien, Nachverfolgen von Schwänzern, Klären von Fehlverhalten usw.). Am Konferenztag geht dann nach Unterrichtsschluss um 15:30 direkt der Konferenzmarathon um 15:45 Uhr weiter. Da trifft es bei uns jede Woche Kollegen, die von 7:45 Uhr bis 19 Uhr maximal 20 Minuten am Stück hatten (halbe Mittagspause der Schüler). Beamte haben zumindest in Niedersachsen auch nicht das Recht auf 30 Minuten Pause am Stück. Da werden alle angeblichen Pausen zusammengezählt. dass viele kurze Pausen komplett für Raumwechsel und dann Hin- und Herräumen von Unterrichtsmaterial gebraucht werden, wird dabei nicht berücksichtigt. Die Sozialpädagogen an der Schule haben es da auch nicht besser.
      – Sozialarbeiter in der stationären Jugendpflege (Wohngruppen) kommen meist auch nicht zu echten Pausen. Sie essen mit den Kindern und Jugendlichen zusammen. Aber eine Pause ist das sicher nicht. Auch hier kommen bei Diensten lange Schichten mit anstrengenden Teenagern zusammen.
      – Hebammen im Krankenhaus sitzen während einiger ihrer Schichten kaum mal zwischendurch, sondern rennen nur von Kreissaal zu Kreissaal, weil sie mehrere Gebährende gleichzeitig betreuen. Auch das Ende ihrer Schicht lässt sich nicht immer genau planen, weil Geburten sich nunmal nicht an den an den Schichtplan halten.

      Bekannte oder Freude, die als Handwerker oder im Büro arbeiten erklären dann immer, man müsse auch auf sich achten und man habe ja ein Recht auf mindestens 30 Minuten Mittagspause. Aber die Realität sieht für viele Menschen nunmal gerade anders aus.

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  9. Hier in Deutschland ist es Pflicht, dass einem Apotheker die Mittagspause voll (!) zu vergüten ist, wenn er sich während seiner Pause in der Apotheke aufhalten muss. Das steht auch so im Tarifvertrag. Das kleine Problem ist, dass sich leider kaum ein Apothekeninhaber diesbezüglich an das deutsche Arbeitsrecht hält. :-)

    Bei mir sieht es so aus, dass ich mich während meiner Mittagspause daher in den separaten Pausenraum zurückziehe. Meine Kollegen wissen, dass ich während meiner Freizeit nur im äußersten Notfall gestört werden möchte. Glücklicherweise habe ich PTA-Kolleginnen, die sehr kompetent sind und daher auch Entscheidungen alleine treffen können. Sollte wirklich ein Sachverhalt auftreten, den sie nicht alleine entscheiden können, treffen sie zunächst die Entscheidung, ob die Sache bis nach meiner Mittagspause warten kann (ist oftmals der Fall) oder ob man mich diesbezüglich kontaktieren muss. Das finde ich dann auch okay so.

    Ich habe aber auch schon von Apotheker-Kollegen gehört, dass diese während ihrer Mittagspause ständig einspringen sollen, wenn Not am Mann ist. Der Inhaber plant den Apotheker personell am Mittag gleich noch als „Springer“ mit ein. Man könne die unterbrochene Pause dann halt noch dranhängen. Meine Meinung dazu: Das ist halt dann leider wirklich keine Pause. Erholen kannst Du Dich bei sowas nicht. Die halbe Stunde bzw. Stunde dient ja der Regenration der Arbeitskraft.

    Was die tägliche Arbeitszeit betrifft: Mehr als 10 Stunden pro Tag gehen laut deutschem Recht nicht. Dazu meine Meinung: Ich finde sowohl 8 Stunden pro Tag als auch 10 Stunden pro Tag okay. Aber nach 10 Stunden pro Tag ist dann einfach die Luft raus. 12 Stunden Arbeitszeit klingt für mich auch eher nach „Stundenschieben“, man arbeitet da nicht mehr produktiv.
    Wenn man 12 Stunden (+ 1 Stunde Mittag) gearbeitet hat, kommt man heim und kann sich auch sofort ins Bett hauen – zumindest wenn man 8 Stunden Schlaf haben möchte. Mit einem Feierabend ist da nichts mehr, wenn man am nächsten Tag nicht übermüdet auf der Arbeit erscheinen möchte. Daher finde ich das ein wenig „unchristlich“.

    Was ich selbst fragen bzw. anmerken möchte:
    Als Apotheker muss man ja 15 Minuten vor Geschäftsöffnung da sein (Rechner hochfahren, etc.) und noch etwa bis 15 Minuten nach Geschäftsschluss arbeiten (Kassenabschluss, etc.). Gibt es jemanden, dem diese halbe Stunde pro Tag als Überstunden vergütet wird? Bei 220 Arbeitstagen pro Jahr läppert sich diese halbe Stunde täglich auf etwa 110 Stunden pro Jahr. Das entspricht bei einer 40-Tage-Woche 2,75 Wochen Urlaub.

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    1. Also ähnliche Situation: „theoretisch“ ist die Sache mit der Mittagspause klar (Tarifvertrag) aber „praktisch“ hält sich keiner dran / wird das durch Spezialverträge übergangen.

      Aber ich sehe, Du hast auch etwas gefunden, wie das für dich funktioniert. Finde ich gut so.
      Bei uns wäre deine Variante etwas schwieriger – grad Mittagszeit läuft sehr viel. Und das nachher „nachzuholen“ ist ziemlich illusorisch, wie Du sagst, das ist dann nicht wirklich eine Pause / Erholung.

      In der Schweiz sind mehr als 10 Stunden pro Tag durchaus möglich – vielleicht ist das auch so eine Theorie/Praxis-Sache? Ich denke, das läuft bei Euch zum Beispiel im Spital ähnlich wie beim gramsele – auch dort dürften die Ärzte und Assistenzärzte längere Schichten haben, oder? Aber ich bin durchaus bei Dir: Nach 12 Stunden Arbeit kann man sich eigentlich nur noch ins Bett hauen. Oder „könnte“ – ich habe wie viele auch Familie und Kind(er) und der Tag ist nach dem Arbeiten noch nicht fertig (und fängt vorher an). Ich brauche nach einem 12 Stünder auch fast einen ganzen Tag anschliessend zum „regenerieren“, aber das könnte auch mit meinem fortschreitenden Alter (hust) zu tun haben.

      Die 15 Minuten vor-und nachher …. Nein, das wird nicht extra vergütet. Das fällt unter die „Überstunden“, die man als Kader (was man als Apotheker ja ist) einfach zu machen hat. Das steht bei uns sogar irgendwo im Vertrag drin …

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  10. Momentan bin ich noch Pharmaziestudent. Ehemals aus dem Rettungsdienst kommend, und sonst über die Musik auch nur untypische Arbeitszeiten gewohnt, finde ich die 12 Stunden Arbeit (inklusive bezahlter Pause, in der man quasi „verfügbar“ ist) tatsächlich ok. Dann arbeitet man an diesen Tagen zwar sehr lang, man kommt aber angenehm schnell auf seine Stunden, und hat dementsprechend mehr Tage der Woche zur Verfügung Bsp. 3x12h + 1x4h = je nach persönlichem Gusto kann das einem taugen, oder man macht die eine Woche eben mal 4x12h und die nächste Woche dann nur 3x12h. So kenn ich es ungefähr von meiner Rettungswache, und wie gesagt, mir gefällt das Prinzip sehr gut

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    1. Für mich persönlich sind 12h grenzwertig. Die längste Öffnungszeit sind bei uns in der Apo 10,5h und die reichen mir. In der Apotheke habe ich kaum Leerlauf. Keine halbe Stunde ohne Kunden, Rezeptur, Telefon etc. Zur Zeit würde ich mit 180-200 Kunden pro Tag rechnen, davon 80% Rezepte, Rezepturen vom Hautarzt nicht zu vergessen. Personal 2-3 pro Tag. Dauerhaft 12h durchziehen würde ich nicht wollen.
      Das längste,was ich jetzt habe, sind in der Urlaubszeit 2 komplette Tage hintereinander mit Nachtdienst dazwischen. Geht nicht anders, danach falle ich praktisch ins Bett.
      Nach dem Studium sind mir das lange Arbeiten und die Notdienste auch leichtergefallen. In der (inzwischen wegen Personalmangel geschlossenen) Filiale habe ich in Ferienzeiten auch 2 Wochen inkl. 1-2 Notdienste durchgearbeitet. Ist anstrengend.
      Du kommst schneller auf die Stunde, das stimmt. Auf Dauer brauchst du den Folgetag zum Regenerieren. Musst du wissen, ob es das wert ist.

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  11. Das Hauptproblem für mich in der Apotheke waren die unflexiblen Arbeitszeiten. Wenn man einen wichtigen Termin hat (z.B. beim Arzt) ist es mit relativ viel Aufwand verbunden diesen auch wahrnehmen zu können.

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    1. Also das kommt sehr auf den Chef und die Mitarbeiter (anderen Apotheker an). Arzttermine werden bei uns immer möglich gemacht – und Dank flexiblen Mitarbeitern geht noch einiges mehr an Freiwünschen etc. (und so viele sind wir auch nicht). Ich sehe das als sehr Arbeitsort-spezifisches Problem.

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    2. Unflexibel bei wichtigen Terminen habe ich Apotheken nie erlebt.
      Das liegt aber an den Mitarbeitern. Sogar meine Chefin springt für mich ein, wenn ich einen wichtigen Termin nicht auf meinen freien Tag legen kann. Die PTAs tauschen auch untereinander, wenn jemand fehlt. Wir sind nur 7 Leute, auch in Teilzeit, also nicht viel.
      Was wichtig ist, ist ein faires Nehmen und Geben.

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  12. Mir als Kunde geht es bei den Apothekern ähnlich wie bei den Ärzten im Krankenhaus, wenn auch nicht ganz so krass.
    Will ich wirklich von einem Arzt behaldet werden der schon 24h auf den Beinen ist?
    Will ich wirklich die Überprüfung eines Rezeptes jemand in die Hand geben der die letzeten 8h keine Pause hatte?
    Das dies nötig ist zeigt nicht zuletzt dieser Blog immer wieder.

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  13. Darf ich fragen um welche Kundenfrequenz es sich hier ca handelt? Und inwieweit noch Arbeiten außerhalb der Offizin erledigt werden müssen?
    Bin Apothekerin in Österreich (Vollzeit mit Überstunden), aber könnte mir schwer vorstellen ganztägig ohne Pause als einzige Apothekerin im Betrieb zu arbeiten.
    Daher fände ich es spannend einen Vergleich Kundenfrequenz und Aufgabengebiet zu haben.

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    1. Sagen wir an Rezepten zwischen 60-100 pro Tag und an Kunden ohne Rezepte (aber ev. mit medizinischen Fragen) nochmal über 100.
      Was meinst Du für Arbeiten ausserhalb der Offizinal? Büro und auch Labor muss ja auch gemacht werden, während der Öffnungszeit.

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  14. Meine Situation ist ähnlich wie bei Hufflepuff. Bin angestellte Apothekerin in D.
    Die Situation wird aber ähnlich wie in der Schweiz sein.
    Ist meine Arbeitszeit mehr als 6h, dann habe ich eine voll bezahlte Pause. Gestört wurde ich bisher nur selten, da die PTAs die meisten Probleme selbst lösen können oder das Problem bis nach der Pause Zeit hatte.

    In der Apotheke kollidieren Apothekenbetriebsordnung und Arbeitszeitgesetz.
    Ein Apotheker muss immer anwesend sein, sonst muss geschlossen werden (ApBetrO).
    Pausen müssen! je nach Arbeitsstunden gemacht werden, da kommt der Arbeitsschutz resp. Arbeitszeitgesetz ins Spiel.
    Pausen im üblichen Sinn haben bei uns nur PTAs und PKAs. Pause wird dann nicht bezahlt, man kann aber die Apotheke verlassen und hat eine kurze Freizeit.
    Ich kann das nicht, weil Anwesenheitspflicht. Also mache ich im Notdienstzimmer bezahlte Pause, bin für dringende Sachen auch greifbar. Ich muss sagen, die Pause tut mir gut. Ich kann etwas abschalten, nehme oft ein Buch mit. Von morgens bis abends ohne Pause durcharbeiten geht nicht. Man ist wirklich platt.
    Dazu kommen auch noch Notdienste, aber das ist ein eigenes Thema.

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    1. In die Kollision zwischen Apothekenbetriebsordnung und Arbeitszeit muss man noch einen dritten Faktor mit einbeziehen, damit es wirklich zur Kollision kommt: die Öffnungszeiten. Ich bin Anfang 40 und ich erinnere mich daran, dass es in meiner Kindheit es noch sehr normal war, dass verschiedensten kleine Geschäfte und auch Apotheken in der Mittagspause geschlossen hatten. Aber in der heutigen „alles ist immer erreichbar“-Mentalität gibt es das nicht mehr. Das gilt ja nicht nur für Apotheken (wo eben der Apotheker immer da sein muss und es nur einen gibt), sondern auch für inhabergeführte Geschäfte, wo einfach den ganzen Tag nur einer da ist.

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      1. Bin etwas älter ;) und seltsamerweise sind wir nicht verhungert, hatten was zum Anziehen und waren auch beim Arzt. Auch bei weniger Öffnungszeiten.
        Den Menschen, die der Meinung sind, daß immer alles erreichbar und geöffnet sein soll, mal die Frage stellen: Willst du dort und zu diesen Zeiten arbeiten? Und dann das Gesicht beobachten.

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        1. Zumindest in meiner Familie war es früher so, dass die Frauen/Mütter zuhause waren. Da war dann genug Zeit zum Einkaufen. Das ist heute nicht mehr so: Wenn mein Freund nicht im HomeOffice ist, verlässt er morgens um 7 Uhr das Haus und kommt Abends vor 7 Uhr nicht zurück nach Hause (lange Fahrzeiten mit der Bahn). Mit den Öffnungszeiten von damals wäre einkaufen nicht möglich gewesen.
          Ich fange zwar etwas später erst an, muss aber um 9 auch aller spätestens aus dem Haus sein – und bin vor 18.30 auch selten zuhause.

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          1. Du hast da ein gutes Argument vorgebracht. Auch ich als Apotheker schätze es, wenn ich nach der Arbeit noch schnell etwas zum Essen einkaufen kann. Da reichen mir selbst aber Öffnungszeiten bis 20 Uhr vollkommen aus.

            In größeren Städten (> 200.000 Einwohner) hat man aber hier in Deutschland durchaus auch den ein oder anderen Supermarkt, der bis 22 Uhr offen hat bzw. bis 0:00 Uhr bzw. einen Supermarkt, der sogar 24h offen hat. Ich selbst finde das unnötig, das ist einfach eine Sache der eigenen Planung.

            Im Apothekenbereich rentieren sich betriebswirtschaftlich Öffnungszeiten nach 18:30 Uhr selten. Der Grund ist, dass man hauptsächlich von den Rezepten der umliegenden Ärzte lebt. Diese schließen normalerweise um 18 Uhr. Danach hat man nur noch Nachfragen nach Dingen wie Nasenspray oder Sinupret. Zumindest hier in Deutschland ist da nur noch wenig daran verdient. Das Offenhalten rentiert sich da nur in absoluter Innenstadtlage einer Großstadt.
            Das ist auch so der Grund, warum Apotheken am Samstag normalerweise gegen Mittag schließen. Ich habe auch da schon die Kritik gehört, dass es den Apotheken ja gut gehen würde, wenn die es sich leisten könnten, gerade am Samstag gegen 13 Uhr zu schließen. Die Sache ist wirklich die: Es kommt danach kaum noch einer; die Personalkosten werden da höher als der zu erwartende Gewinn.

            Dafür gibt es aber einen funktionierenden Notdienst. Aber auch der ist unwirtschaftlich. Ich muss das offen so sagen: Wenn ich als Angestellter am Sonntag Notdienst leiste, koste ich meinem Chef ungefähr soviel an Personalkosten wie er an Rohgewinn an diesem Tag einnimmt.

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  15. Generell als Angestellter (Apotheker)
    schlecht bezahlter Beruf. Den üben so nur Frauen aus, wenn der Partner das Geld nach Hause bringt.

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      1. Verglichen mit anderen Berufen ist es definitiv weniger. Traum vom Eigenheim?!
        Im Vergleich zum Arztgehalt oder Pharmaindustrie oder Krankenhausapotheker?!
        Als Selbstständiger klar andere Diskussion.

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    1. Ich bin gerade sprachlos.
      Der zweite Teil hört sich sehr fies an, so als ob dieser Beruf nur als nettes Hobby zu sehen ist.
      Das ist bei mir nie der Fall gewesen. Das will ich auch nicht.

      Die Bezahlung ist in D tatsächlich grenzwertig, was Arbeits-/ Öffnungszeiten und Notdienste angeht. Da wird sich solange nichts dran ändern, solange dieser Gedanke eben da ist, „ist ein nettes Hobby, die hat ja noch einen gutverdienenden Mann zu Hause“.

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  16. Zu Frage 2: In einer Apotheke würde ich nicht so lange am Stück arbeiten und auch nicht in der Mittagspause da bleiben. In so einer Apotheke würde ich nicht arbeiten. Unsere Öffnungszeiten sind 830-1300 und 15-1830 was einer Arbeitszeit von 8 Stunden entspricht.
    Liebe Grüße

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