Und Tschüss.

186apotschuess

Aus aktuellem Anlass. Bei manchen Kunden hofft man wirklich, dass sie ihre „Drohungen“ einmal wahr machen. Und dann auch weg bleiben. Und nicht am nächsten Tag schon wieder auftauchen und tun, als wäre nichts gewesen.

Ja, er musste tatsächlich mal 10 Minuten warten. Wir haben eine Apothekerin, und da geht jedes einzelne Rezept über sie. Bei dem Ansturm, den wir diesen Monat haben kann es dabei zu „Stau“ kommen. Das geht dann auch nicht schneller, wenn sie dann „töibele“* wie ein kleines Kind, wenn es nicht schnell genug geht.

Zum Überlegen für diese Kunden – die ja noch gerne die Apotheke wechseln, da sind wir nicht die erste und nicht die letzte: Was ist denn der gemeinsame Nenner bei all den Apotheken, die ihnen nicht passen? (vielleicht sie selber?)

So zurück an die Arbeit.

*töibele. Schwer zu übersetzen. Eigentlich schweizerdeutsch für trotzen, das machen vor allem Kleinkinder, dabei ist es aber mehr … lautstark und körperlich ausgedrückt. Im englischen wäre das „throw a tantrum“.

22 Kommentare zu „Und Tschüss.

  1. Ich war letzten Dienstag, kurz vor Mittag auch länger am Warten in der Apotheke und leicht sauer aufs Krankenhaus, welchen meinem Mann am Vorabend um 21:00 nach ambulanter Op nach Hause entliessen, mit Medikamenten für knapp einem Tag und einem Rezept für die weiteren Tage. Rechnen die bei Männern immer noch mit Hausfrauen mit Zeit am nächsten Tag? Ich machte Homeoffice und verbrachte meine Mittagspause in der Apotheke und dann in der Küche 😉

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    1. Die rechnen damit, dass man die Zeit oder sonst eine Lösung schon finden wird, wenn es wichtig ist. Ich kenne das Problem aber. Mein Mann im Spital, ich bei der Arbeit … und dann haben sie ihn überraschend und entgegen aller vorheriger Aussagen (und noch mit Schmerzen und ohne Diagnose) praktisch vor die Tür gestellt. War toll.

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    2. Angeblich – laut mehreren meiner OAs – dürfen wir nicht mehr als für einen Tag (bzw. bis zum nächsten regulären Arbeitstag) Medikamente für den Hausgebrauch mitgeben. Machen wir manchmal trotzdem (wenn uns der Patient ganz klar darlegen konnte, warum er keine Verwandten / Bekannten / Nachbarn hat die geeignet sind seine Medis zu holen). Ob es für das „dürfen wir nicht“ eine gesetzliche Grundlage gibt oder nur eine Dienstanweisung, kann ich dir auch nicht sagen… aber offensichtlich sind wir nicht das einzige Haus in dem wir nur ganz wenige Medis raus geben dürfen.

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      1. Oh – und Patientinnen kriegen auch nicht mehr Medis mit als Patienten. Keine Geschlechtsdiskreminierung an dieser Stelle zumindest.

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      2. Das sind rein wirtschaftliche Überlegungen, die zusätzlichen Tabletten kriegt das Spital schlichtweg nicht bezahlt.

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      3. Das ist bei uns auch so – gemäss Gesetz.
        Wenn das Krankenhaus eine eigene Apotheke hat (also so eine richtige, nicht die hausinterne), dann darf es Medikamente auch schachtelweise herausgeben, sonst nicht. Macht mMn absolut keinen Sinn, aber so ist das nunmal. (Ist aber kantonal geregelt und nicht überall gleich)
        Entsprechend diesem Gesetz darf man nur genau so viele Tabletten mitgeben, wie nötig sind, bis zur nächsten zumutbaren Gelegenheit, zu einer richtigen Apotheke zu gehen. Das ist unter der Woche bis zum nächsten Tag, am Wochenende auch mal bis zum Montag. Ganze Schachteln sind ein „no-go“, wir haben zugeschnittene Blister in kleine Säckchen getan und diese beschriftet.
        Völliger Blödsinn.

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  2. Mögliche Übersetzungen anhand Deiner Beschreibung: einen Trotzanfall bekommen / rumwüten.

    Meine Methode, um Wartezeiten besser aushalten zu können: Ich habe immer ein Buch in der Tasche.

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    1. „wüten“ wäre noch handgreiflicher. Du kannst Dir das in dem Fall so vorstellen: Von einem Bein aufs andere springen, mit den Fingern auf die Theke klopfen, ärgerliche Blicke werfen und lautstark vor sich hinmotzen. (Motzen ist auch nicht hochdeutsch, oder? :-) )

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    2. Ich hätte grade am ehesten an „toben“ gedacht. Scheint mir auch wortverwandt mit der schweizerdeutschen Variante zu sein. Aber ist das hochdeutsch? Oder ist das Dialekt?

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      1. Toben ist Hochdeutsch.
        Frage mich jedoch gerade, ob das nicht auch zu physisch wäre; ich zumindest denke da an Dinge durch die Gegend werfen etc.

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  3. Als ich die Überschrift gesehen habe, dachte ich, du verabschiedest dich vom Bloggen! Wo doch gerade mein anderer Lieblingsblog (Gnit) eingestellt wurde. 😳
    Puh, bin froh, dass es um deine Kundschaft ging 🙃 daher an dieser Stelle einfach mal: Vielen Dank für die vielen Jahre unterhaltsamen Bloggens. Hab beim Lesen auch viel über Apotheken gelernt 👍

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  4. Töibele – klasse Wort!! Das muß ich mir merken, und ich hab’s sofort verstanden. :-)
    Und ja, es gibt wirklich Kunden, wo man inständig hofft, dass sie nie wieder kommen – nur kommen sie immer wieder, weil andere Apotheken wahrscheinlich NOCH unfreundlicher sind.

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  5. Solche Leute sind aber nicht nur in Apotheken unfreundlich. Überall sonst auch. Und aus unerfindlichen Gründen besonders gerne in der Vorweihnachtszeit. Da werden Dienstleister chronisch mit Sklaven verwechselt.
    Ich mache mir immer bewußt, dass jeder Dienstleister im Wortsinne „einen Dienst für mich leistet“. Will ich wirklich für jedes Tabletten-Päckchen 400km zum nächstgelegenen Pharmaunternehmen fahren oder finde ich es nicht eigentlich super, dass ich die Tabletten 400m die Strasse runter kaufen kann?
    Und nein, der Versand per Post ist nicht immer eine ach so tolle Alternative! Ein Antibiotikum, dass erst per Post verschickt werden muss? Und dann bin ich bei Lieferung gerade im Keller/ auf der Toilette / was auch immer und darf das Paket am nächsten Werktag ab 14 Uhr bei der Hauptpost abholen. Juhu! Okay, dann nehme ich das eben statt Freitag morgen erst Montag Nachmittag…

    Ja, jeder ist mal genervt. Ich auch. Aber wenigstens bemühen kann man sich! Gerade in der Vorweihnachtszeit!
    So das war mein Wort zum heutigen Donnerstag. ;-)

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  6. Solche Kunden verstehen gar nicht, wie sehr man sich über eine solche Drohung, die eher einem Versprechen gleicht, eigentlich freut.
    „Ich komme NIE WIEDER!“ – „Versprochen?“

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  7. „Throw a tantrum“ würde ich nicht mit „toben“ übersetzen, das bezeichnet nach meinem Sprachgefühl eher einen Menschen, der einen gewalttätigen oder Gewalt zu befürchten, (jäh)zornigen Ausbruch hat.
    „Tantrum“ ist ja eher etwas kindische, egozentrisch, irrational/unvernünftiges.

    Einen Trotzanfall haben?

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