Soll ich die Krankenkasse wechseln? (Rerun)

Repost, inzwischen das 3. oder 4. Mal – da grad wieder SEHR aktuell. Wer wechseln will, muss bis Ende November reagieren.

Soll ich die Krankenkasse wechseln? Das fragen sich bestimmt wieder viele, seit im Oktober die Prämien für das nächste Jahr bekanntgeworden sind – und für ziemlich viele bedeutet das auch dieses Jahr unangenehme Überraschungen (lies: höhere Prämien).

Es gibt verschiedenes das man sich fragen muss vor einem Kassenwechsel:

Lohnt sich das?

Dafür kann man neu auch neben den kommerziellen Vergleichsdiensten der Krankenkassen wie comparis.ch auch den Prämienvergleicher des Bundes zu Hilfe nehmen: der findet sich unter www.priminfo.ch und ist mindestens so gut. Die Leistung der Grundversicherung ist übrigens gesetzlich festgeschrieben … Und deshalb überall dieselbe. Man kann also meist ohne Leistungseinbusse wechseln. Die neue Kasse kann einen auch nicht ablehnen (ausser man hat bei der alten ausstehende Rechnungen!).

Kann ich bei meiner eigenen Kasse auch sparen?

Praktischerweise lässt sich auf  www.priminfo.ch auch gleich für die eigene Kasse schauen, ob man mit einer höheren Franchise etwas spart.  Die Franchise ist der Teil der Gesundheitskosten, den man selber zahlen muss, bevor die Krankenkasse etwas übernimmt. Sie ist frei wählbar von 300 Franken (500, 1000. 2000 …) bis 2500 Franken. So hat mein Kuschelbär zum Beispiel gesehen, dass er, wenn er die Franchise auf 2000 Franken hochsetzt, er 2400 Franken weniger Prämien zahlt im Jahr – das bedeutet er spart – auch wenn er die Franchise berappen muss, weil er etwas braucht – doch 400 Franken im Jahr. Derartiges kann man am besten direkt mit der Krankenkasse klären.

Weitere Sparmöglichkeiten sind Modelle wie das Hausarztmodell – dann nimmt man im Kauf, dass man vor dem Besuch eines Spezialisten immer erst zum Hausarzt muss. Wer wo als Hausarzt zählt, dafür gibt es Listen bei den Kassen. Praktischerweise war mein eigener Arzt auch da drauf, das bedeutet, ich musste ihn nicht wechseln. Andere Modelle wie das HMO-Modell verlangen Besuche in Gesundheitszentren, oder erst Telefone an die Ärzte der Kasse. Neue Modelle schränken auch die Wahl der Apotheke ein. Das sind Einschränkungen bei denen jeder selber Entscheiden muss, ob er sie in Kauf nehmen will.

Zu erwähnen sind auch die Kassen – und Modelle innerhalb der Kassen, die verlangen, dass man erst mal alles selbst zahlt (tiers garant) und die Rechnungen dann (gesammelt) selbst der Krankenkasse einschickt. Das sind  Assura, Intras,  Supra, Maxi.ch, Sana Top, Sanagate  … diese Modelle sind oft günstiger, können aber im Einzelfall zu erheblichen finanziellen Belastungen des Patienten führen, wenn in der Apotheke auf einmal teure Medikamente (mehreren hundert (oder tausend) Franken bei Krebs- und Virenmitteln) „vorgeschossen“ werden müssen.

Zusatzversicherungen – Während die Leistungen der Grundversicherung bei allen Krankenkassen dieselben sind – und man da auch problemlos wechseln kann, gibt es grössere Unterschiede bei den frei wählbaren Zusatzversicherungen. Dort kann man auch bestimmen, ob man eine Komplementärversicherung will – also, ob man homöopathische und anthroposophische Mittel und weiteres, das nicht in der Grundversicherung ist rückerstattet haben will- und mehr. Man braucht nicht zwingend eine Zusatzversicherung, aber es gibt eine Menge Medikamente, die dann nicht mehr bezahlt werden von der Krankenkasse – meist aber nicht unbedingt „wichtige“. Zu bedenken ist hier auch noch, dass eine Krankenkasse einen nicht nehmen muss (im Gegensatz zur Grundversicherung) – das bedeutet, man kann abgelehnt werden. Das gilt vor allem für die „schlechten Risiken“: ältere Patienten, übergewichtige, auch Raucher etc. Darum sollte man vor Kündigung der Zusatzversicherung bei der alten Kasse sicher sein, dass die neue einen nimmt – oder die alte dort behalten.

Reicht das noch?

Wer wechseln will, muss auch die Kündigungsfristen beachten:

Grundversicherung: Kann per Ende Jahr (31. Dezember) gekündet werden. Der (am besten eingeschrieben) Brief mit der Kündigung muss bis am 30. November bei der Krankenkasse eintreffen. Unterjährige Kündigung (bis am 30. Juni) können nur Kunden mit Minimalfranchise (Kinder 0 Franken, Erwachsene 300 Franken) und ohne HMO- oder Hausarztmodell. Hier muss der Kündigungsbrief bis am 31. März bei der Kasse eintreffen.

Franchise:  Änderungen in der Franchise müssen per eingeschriebenem Brief der Krankenkasse bis am 30. November mitgeteilt werden.

Zusatzversicherungen: Falls die Krankenkasse die Prämien für die Zusatzversicherungen im Folgejahr nicht erhöht, gilt eine Kündigungsfrist von 3 Monaten, das heisst bis spätestens 30. September auf Ende Jahr. Bei einigen Krankenkassen gilt eine 6-monatige Kündigungsfrist oder der Vertrag wurde für mehrere Jahren abgeschlossen. Man erkundige sich bei der Krankenkasse. Bei Prämienerhöhungen können Sie je nach Krankenkasse innert 25 – 30 Tagen nach Ankündigung der Prämienerhöhung, oder per Ende Jahr, kündigen.

40 Kommentare zu „Soll ich die Krankenkasse wechseln? (Rerun)

  1. Danke für den Link, damit weis ich schonmal auf was ich mich einstellen muss wenn ich mich in die schöne Schweiz verkrümel (auswandere)

    Dickes Merci

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  2. Super Übersicht, danke! Das Modell, bei dem man zuerst selber bezahlt und die Rechnungen der Krankenkasse schickt, nennt sich aber „Tiers garant“. Die Kassen garantieren hier die Kostenübernahme, bezahlen muss man aber erstmal selbst. Bei „Tiers payant“ rechnen die Apotheken direkt mit der Kasse ab.

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  3. Schlechte Werbung für den staatlichen Prämienrechner, welcher mit Steuergeldern private Internetvergleichsdienste konkurrenziert! Auf comparis.ch kann man auch die Kundenzufriedenheit vergleichen. Das bietet der Stastsrechner nicht, obwohl der Bund ja die Kassen beaufsichtigt.

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    1. Man sollte dabei aber auch im Hinterkopf behalten, dass sich die comparis wohl durch die Krankenkassen (mit)finanzieren lässt mit Werbung etc. Das ist nicht gerade „unabhängig“.
      Am besten macht man bei beiden den Vergleich.

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      1. Sind Zeitungen, Zeitschriften, das Schweizer Radio und Fernsehen nicht unabhängig, weil sie sich zum Teil mit Werbung finanzieren? Schaut einfach mal unsere Mediencommuniqués an und seht, wie unabhängig comparis.ch ist. Comparis stärkt die Marktmacht der Konsumenten, schafft mit den Vergleichen Transparenz (auch bei den Zusatzversicherungen und anderen Versicherungen und Finanz- und Telecomdienstleistungen, Autos, Wohnungen, Detailhandelsprodukten) und setzt sich deshalb für einen funktionierenden Wettbewerb ein..

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  4. Danke Pharmama, ein sehr guter Artikel!
    Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel sich sparen lässt, wenn man die Augen offen hält und nach günstigeren Alternativen sucht. Gilt ja nicht nur für die Krankenkasse, sondern eigentlich für fast alle Bereiche.

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  5. Das klingt ziemlich genau nach dem Krankenkassenmodell, das ich in Deutschland gerne hätte: Gesetzliche Grundversicherung für alle, die tatsächlich nur GRUND ist (kein Komplementärquatsch etc.) und das ganze ergänzt durch Zusatzversicherungen.

    Gibts da auch Haken, oder ist Euer Gesundheitssystem wirklich gut?

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    1. Natürlich gibt’s da Haken.
      Fangen wir mit dem Komplementärquatsch an: der ist (nach Volksbeschluss) neuerdings wieder in der Grundversicherung drin und die Krankenkasse muss das übernehmen. – jedenfalls bis die Studien draussen sind, die dann zeigen, dass vieles davon nicht wirkt (eine Voraussetzung sonst dafür, dass etwas in die Grundversicherungsliste kommt).
      Dann: die Franchise: Man zahlt immer erst mal selber – zwischen 300 bis 2500 Franken im Jahr.
      Dann die Abrechnung mit der Krankenkasse: den Arzt bezahlt man auch erst mal selber, dann kann man die Rechnung anschliessend der Krankenkasse einschicken. Direkt an die Kasse abrechnen machen die wenigsten.
      Dann gibt’s Krankenkassen, da muss man an sich erst mal aller selber zahlen – zum Beispiel die Medikamente – weil die keinen Vertrag gemacht haben mit den Apotheken, so dass wir direkt abrechnen könnten.
      Dann gibt’s auch in der Grundversicherung günstigere Systeme wie HMO (Hausarztmodel) Telemedizin etc … dabei schränkt man einfach die Wahl des Leistungserbringers ein – in dem Fall den Arzt. Man *muss* dann erst zum Hausarzt, der leitet einen dann (falls) zum Spezialisten weiter. Man „muss“ erst ins Gesundheitszentrum oder erst beim Telefondienst anrufen …

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      1. Für mich als Deutschen sind das eigentlich alles keine besonderen Haken. Der Komplementärquatsch ist in Deutschland kaum zu vermeiden. Da alle Kassen per Gesetz das Gleiche kosten, können sie sich nur mit Zusatzleistungen absetzen. Das erste, was ihnen dabei einfällt, ist leider Komplementärquatsch.
        Franchise ist nur dann ein Nachteil, wenn sie zusammen mit den Beiträgen teuer ist. Prinzipiell drückt sie die Gesamtlast eher, weil sie Verwaltungsaufwand reduziert. Ob das weitergegeben wird, ist eine andere Frage. Die Tendenz sollte man aber in der Staffelung sehen.
        Keine Abrechnung mit der Kasse: Klar, kann schon eine kurzfristige Belastung sein (wie wird denn mit Härtefällen umgegangen?) Andererseits hat der Patient einen Blick auf die kosten. Das macht 1) betrügerische Abrechnungen gefährlicher und 2) sehen einige Leute mal, was für Kosten sie verursachen, wenn sie wegen eines Niesens direkt zu Arzt rennen. Im Moment „kostet es ja nix“.
        Und zu guter Letzt die Einschränkungen: Finde ich auch gar nicht so schlecht. Finanziell scheint es sich ja zu rechnen, und es senkt die Auslastung (und damit Wartezeit) bei den SPezialisten.

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  6. sind „die Schweizer“ wirklich klüger als „die Deutschen“?
    Wenn ich lese, dass das Hausarztmodell bei Euch noch existiert, überkommt mich doch ein wenig Neid.

    Das Hausarztmodell ist nicht in erster Linie eine Disziplinierungsmassnahme, sondern viel mehr die Zusammenführung von Diagnosen an eine kompetente und vom Einzelnen akzeptierte Stelle (oder würfelst Du Deinen Hausarzt (m/w) aus?).
    Schön wäre es, wenn es auch ein Haus-Apotheken-Modell gäbe, denn die Apothekerin meines Vertrauens hat mich schon oft auf mögliche Komplikationen z.B. bei der Nutzung von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten hingewiesen: Danke an dieser Stelle an Frau H aus F-H.
    Und an Dich, liebe Pharmama, herzliche Grüsse
    Hajo

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    1. Das (deutsche) Haus-Apotheken-Modell gab es sowohl bei der BARMER als auch bei einem AOK-Verbund. Bei der AOK mussten die Apotheken Geld dafür bezahlen, um mitmachen zu können (für die „Einschreibe-Hefte“; 150St. haben 300€ gekostet, so ich mich recht erinnere. Enthalten waren „Wertbons“ für dann durch die Apotheke kostenlos zu erbringende Leistungen wie „Jahresquittungen“ oder auch „Reise-Impfberatungen“). Für das AOK-Kinder-Hausapotheken-Modell zahlen die Apotheken, die da mitgemacht haben, immer noch Geld pro Monat an die AOK (obwohl auch dieses Modell de facto nicht mehr existiert).
      Alle drei Projekte existieren „de facto“ seitens der Krankenkassen nicht mehr, wurden aber auch nie seitens der Kassen den Apotheken gekündigt. Daher dürften die meisten Apotheken die durch die Hausapothekenmodelle eingegangenen Verpflichtungen weiterführen, ohne dafür eine Extravergütung (oder auch nur einen feuchten Händedruck) zu erhalten.

      (Deutsche) Apotheken machen – wie immer – alle Zusatzaufgaben umsonst nebenher. Dient ja dem „Gemeinwohl“…

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      1. Kopfschütteln (mal wieder). Ich meine – da zahlt man etwas für’s mitmachen und Leistung erbringen (müsste nicht die Kasse Euch auch etwas zahlen??) … und wie sieht das aus: weshalb kann man den Vertrag nicht offiziell künden … oder zumindest nicht mehr zahlen, wenn es das Modell um das Vertrag ja ging gar nicht mehr gibt?
        Aber ja – ist wie bei uns: Das Gemeinwohl geht vor … und was macht man nicht alles …

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      2. Daher dürften die meisten Apotheken die durch die Hausapothekenmodelle eingegangenen Verpflichtungen weiterführen, ohne dafür eine Extravergütung (oder auch nur einen feuchten Händedruck) zu erhalten.

        Wage ich zu bezweiflen

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  7. Ich finde Krankenkassen welche nur Tiers garant anbieten ziemlich frech. Ich habe das gefühl das die Kassen es gerne ausnützen das Patienten welche beispielsweise in der Apotheke ihre Medikamente beziehen, oft vergessen dass Sie nach erhalt der Kassenbelege zusammen mit dem Rezept der Krankenkasse einschicken müssen… Deshalb denke ich das bei diesen Kassen die Prämien so tief sind…

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    1. Aber logo.
      Und das ist etwas, was man bei den ganzen Vergleichs-seiten auch schlecht sieht: Man sieht zwar die Kassen mit den günstigen Prämien … aber wer weiss schon auswendig, welche jetzt Tiers garant sind? Genau darum ist es auch wichtig, sich die Versicherungsbedingungen vorher gut anzuschauen. Das vermeidet unangenehme Überraschungen.
      Oh, ich liebe es gar nicht Anfang Jahr jeweils ein paar Leute darauf hinweisen zu müssen, dass sie jetzt gleich zu bezahlen haben. wieso? Na, weil die Kasse, die sie gewählt haben darauf verzichtet hat mit den Apotheken einen Abrechnungsvertrag zu machen.

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      1. Ja das mag ich wirklich auch nicht! Und dann tun sie einem noch fast leid wenn sie sagen das sie doch gar nicht so viel Geld im Moment zur Verfügung hätten um die Medikamente zu bezahlen.

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  8. Ich habe seit Jahrzehnten , Grundversocherung ohne Komplementärzusatz, die 2500 Franchise, mein Mann auch und die 3 Studenten zu Hause seit sie 18 sind auch.
    Wir gehen sowieso selten zum Arzt, machen Sport und wenn etwas zwickt gönnen wir uns auch mal Massagen im Fitnesscenter oder ein paar Sessions beim Osteopathen was wir gerne selber zahlen, ohne beim Arzt darum betteln zu müssen.

    Zusätzlich sind wir noch Halbprivat versichert, für freie Arztwahl etc bei möglichen schweren Erkrankungen.

    Ein Neurologe sagte mir einmal, die 2500 Franchise helfe gesund zu bleiben, da man die Verantwortung für die Gesundheit ernster nimmt!

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  9. Zusatzversicherungen sind der Ablasshandel der Gesundheitsreligion. Und ich profitiere davon ;-). Meine Gesundheitspräventions-Zusatzversicherung kostet gleichviel, wie sie mir an Brille/Kontaktlinsen zahlt; zusätzlich erhalte ich noch ordentliche Beiträge an Fitnessstudio und Tanzkurs — ein bisschen Bürokratie verschafft mir mehrere hundert Franken jährlich. Wer bezahlt’s? Die übrigen Kunden der Zusatzversicherung, die selbige mit guten Sport-Vorsätzen abgeschlossen haben, aber nun doch keinen Sport treiben. Oder die schlicht nicht nachgerechnet haben (ohne meine Sehbehinderung würde sich die Sache auch für mich nicht rechnen).

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  10. Lieber Assistent, Liebe Pharmama

    Eine spannende Diskussion. Wir als Versicherer schätzen solche ehrlichen Meinungen aus Kundenoptik. Auch Sanagate bietet „tiers garant“ an. Dadurch ist es uns als Direktversicherer möglich, Verwaltungskosten einzudämmen und unseren Kunden nachhaltig günstige Prämien anzubieten. Wir sind überzeugt, dass wir den stetigen Kostenentwicklungen im Gesundheitswesen durch gemeinschaftliches Handeln besser entgegenwirken können.

    Deshalb informieren wir unsere Kunden transparent, dass sie Medikamente in Apotheken und beim Arzt in einem ersten Schritt selber übernehmen. Sobald die Kunden ihre Jahresfranchise erreicht haben und uns die Belege einsenden, erstatten wir Ihnen die Leistungen zurück. Dank diesem Vorgehen können wir gemeinsam enorme Einsparungen in den Verwaltungskosten generieren, die Sanagate ihren Kunden wiederum in Form von nachhaltig günstigen Prämien weitergeben kann.

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    1. Liebe Sanagate – Danke für den Kommentar. Ich sehe, ihr schreibt da (mit schöneren Worten) genau dasselbe, wie wir oben: Ihr überlasst dem Kunden einen Teil der Arbeit, deshalb spart ihr Verwaltungskosten, deshalb ist die Versicherung etwas günstiger. Und auch, wenn die Rechnungen natürlich gar nicht eingeschickt werden. Logo.

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      1. Das klingt jetzt, insbesondere durch den Nachsatz, irgendwie negativ. „Arbeit überlassen“ heißt aber nun einmal „Den Kunden nicht einen Angestellten mit allen Lohnnebenkosten für etwas bezahlen lassen, was er problemlos – und mangels Bedarf z.B. an Betrugsprävention schneller – selbst kann.“
        Ich verdiene deutlich mehr als ein Verwaltungsangestellter einer Versicherung, trotzdem würde ich niemanden direkt dafür bezahlen, ein paar Sachen einzureichen. Jedenfalls nicht, bevor nicht z.B. ALLE Haushaltsaufgaben an eine bezahlte Haushaltshilfe abgegeben sind.

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  11. Auch der Prämienrechner kostet des Bundes kostet. Die privaten Internetvergleichsdienste zeigen die selben Prämien an, comparis.ch zu jeder Prämie auch noch die Kundenzufreidenheit, damit die Verdicherten die günstigsten UND die besten KASSEN finden.

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      1. Hm, ja. Vielen Dank für den link, aber schlauer bin ich jetzt trotzdem nicht.
        Ich rufe da an und schildere meine Symptome (z.B. nässende Pickel rund um den Bauch oder Platzwunde am Mund, die ein bißchen aufklafft) oder huste denen was vor und die sagen mir, wie ich das behandeln soll?

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        1. Ja genau, zudem kannst du Fotos elektronisch schicken und sie können Rezepte ausstellen oder dir empfehlen zu Apothekerin/Arzt zu gehen für eine Untersuchung.

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          1. Vorab erstmal: Ich lebe in D. und versuche mir vorzustellen, wie das funktionieren soll.
            Ich kann keine Fotos elektronisch schicken, ich kann da höchstens anrufen. Die Diagnosestellung seitens der Telefonärzte kann also nur aufgrund meiner Schilderung des Problems erfolgen. Die raten mir dann zu etwas und übernehmen dafür die volle Verantwortung? Ich meine, die können doch rein rechtlich nichts anderes sagen als „Gehen Sie zum Arzt.“, oder sehe ich das falsch?
            Eine Apotheke würde mir in D. nicht viel nutzen, die dürfen ohne Rezept keine wirkungsvollen Medikamente rausgeben (abgesehen davon, dass ich keinem Apotheker oder PTA trauen würde, der mir Schüsslersalze empfiehlt.)

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          2. Ja, die übernehmen dann die Verantwortung – Diagnosenstellung erfolgt (wo möglich) nach Befragung am Telefon. Das sind Ärzte, die dort arbeiten (bei Medgate zum Beispiel). Wenn etwas unklar ist, schicken sie dich zum Arzt oder ins Spital. Sie faxen gegebenenfalls auch Rezepte an die gewünschte Apotheke, wo das Medikament dann abgeholt werden kann.
            Das mit dem „ohne Rezept keine wirkungsvollen Medikamente rausgeben“ – dem möchte ich hier doch widersprechen. Es gibt inzwischen auch im Freiverkauf durchaus wirksame Medikamente. Ibuprofen 400mg, Triptane bei Migräne, um nur 2 zu nennen. Natürlich keine Mittel gegen Blutdruck und Blutzucker – die gehören der Diagnose wegen erst mal zum Arzt.

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  12. Ein sehr schöner Überblick, Pharmamama. In Deutschland ist es überdies so, dass Zusatzversicherungen einen Teil des Versicherungsbeitrages ansammeln, damit das höhere Krankheitsrisiko im Alter, d.h. höhere Kosten für die Versicherung, finanziell abgepuffert sind. Diese sog. Rückstellungen können in Deutschland nicht vollständig mitgenommen werden, wenn man die Versicherung wechselt. Je länger man also bei einer Versicherung ist, umso ungünstiger ist es u.U., noch zu wechseln.

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    1. Das mit dem ansammeln ist ja nett :-) das ist bei uns nicht so. Tatsächlich darf die Zusatzversicherung von beiden Seiten auch praktisch jederzeit gekündet werden … ja, auch durch die Krankenkasse selber, wenn man (auf einmal) anfangen sollte sie (übermässig) zu brauchen …

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  13. Hat jemand oder Du, Pharmamama, einen Überblick über das Verhalten der schweizer Kassen bei Seltenen Erkrankungen? In Deutschland tun sich die Kassen schwer, innovative Medikamente zu bezahlen, auf die Menschen mit SELTenen Erkrankungen aber oftmals angewiesen sind. Die fehlende Zulassung ist dann das Argument. oder dass noch nicht zwei herkömmliche Medikamente durchprobiert worden sind – die dann mit vielen, schweren Nebenwirkungen behaftet oder weniger wirksam sind. Beispiel Vaskulitis: Churg-Strauss-Syndrom und Endoxan / Azathioprin (althergebrachte chemotherapeutische Medikamente) versus Mepolizumab (Biological).

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    1. Ich bin kein Spezialist für seltene Erkrankungen oder wie die Krankenkassen damit umgehen, aber ich kann anhand des Systems wohl ein paar Worte darüber verlieren. (Man korrigiere mich, wenn jemand es besser weiss)
      Die Sachen, die von der Grundversicherung der Krankenkasse übernommen werden, sind gesetzlich vorgeschrieben. Medikamente wo das der Fall ist, stehen auf der Spezialitätenliste. Bei seltenen Erkrankungen werden aber oft Medikamente eingesetzt, die da nicht drauf sind (da zu neu, noch in Entwicklung etc.) … oder es werden Medikamente eingesetzt „off label“, also ausserhalb dem, was in der Fachinformation/Packungsbeilage steht. In beiden Fällen muss die Krankenkasse die Medikamente nicht übernehmen.
      Natürlich besteht die Möglichkeit, dass bei guten Aussichten der Arzt mit der Krankenkasse kommuniziert, damit die dann (trotzdem) eine Kostenübernahme dafür machen. Die mag dann aber auch limitiert sein (zeitlich oder nur bei sichtbarem Erfolg der Behandlung).
      Da mag es Krankenkassen geben, die da eher zahlen und andere, die das eher nicht machen … aber da das für die Krankenkassen nicht „lohnt“ das nach aussen zu kommunizieren (damit holt man sich ja „schlechte Risiken“, also Patienten mit hohen Kosten an Bord), kann ich nicht sagen, auf wen was zutrifft.

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  14. @ Pharmama:

    „So hat mein Kuschelbär zum Beispiel gesehen, dass er, wenn er die Franchise auf 2000 Franken hochsetzt, er 2400 Franken weniger Prämien zahlt im Jahr – das bedeutet er spart – auch wenn er die Franchise berappen muss, weil er etwas braucht – doch 400 Franken im Jahr. Derartiges kann man am besten direkt mit der Krankenkasse klären.“

    Er setzt aber die Franchise nicht von Null auf 2’000, sondern mindestens von 300 auf 2’000. Somit spart er sogar 700 Franken.

    2’400-(2’000-300)=700

    Ist aber dennoch ungewöhnlich. Normalerweise sind die Prämien so gerechnet, dass sich jede Franchise oberhalb vom Minimum 300 nur für diejenigen rechnet, die nicht mal annähernd in ihre Nähe kommen.

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