von farbigen Tierchen

Manchmal staune ich ja, was es so alles gibt …. manchmal aber nicht aus „das hat schon immer gefehlt!“- Gründen. In meinen Augen definitiv keine Marktlücke ist dieses Produkt (Sorry):

lausdetektor

Das macht genau (und nur) das, was drauf steht: 100% gefärbte Nissen in 2 Minuten

Das macht die Läuse oder deren Eier nicht kaputt, es färbt nur die Eier der Läuse an den Haaren rot. Läuse und Eier (ob voll oder leer) sind auch danach noch da. Die Idee ist, dass man die jetzt bunten Nissen besser sieht und dann wohl besser entfernen kann.

Wer in der Familie schon einmal Läuse hatte, weiss vielleicht, dass der empfohlene Nachweis dafür so funktioniert: Haare feucht machen (ev. mit Conditioner behandeln) und mit einem Läusekamm durchkämmen. Nasse Läuse bewegen sich nicht mehr und bleiben im Conditioner hängen, mit dem Auskämmen kann man sie einerseits sehen (sonst sind sie sehr flink und ausserdem farblich den Haaren angepasst: blonde Kinder haben auch „blonde“ Läuse) und andererseits gleich entfernen. Wenn man auch nur eine Laus so auf dem Kopf findet, muss man eine richtige Lausbehandlung durchführen. Am besten testet man gleich die Familienmitglieder dann auch und behandelt betroffene gleichzeitig mit.

Weil man die Nissen nur sehr schwer entfernen kann – die kleben gut an den Haaren – und die Nissen sehr robust sind gegen Lausmittel, könnten nach ca. 10 Tagen daraus neue Läuse schlüpfen. Deshalb ist es wichtig, dass man nach der Zeit eine zweite Lausbehandlung durchführt. Danach ist es mit dem Spuk meist vorbei. Die Lausbehandlung heute sind vor allem Mittel, die die Läuse mit einer Schicht öligen Lösung „ersticken“, aber keine Insektizide mehr, deshalb ist das gesundheitlich unproblematisch und geht auch inzwischen sehr schnell: 15 Minuten drauf lassen reicht bei den neuen.

Das Mittel oben ersetzt keine Lausbehandlung (die erste und die zweite nicht). Ich sehe den Einsatz auf die Mütter beschränkt, die gerne den Kindern durchs Haar gusseln und sicher sein wollen, dass auch wirklich keine „Reste“ zurück bleiben … und falls doch, leuchten die Punkte hübsch rot :-).

Die Läuse werden übrigens nicht angefärbt. Schade. Das wäre es doch gewesen: Jagd auf knallrote kleine Tierchen im Haar machen. So könnte man die Läuse nämlich auch entfernen: gründlichst mehrere Tage hintereinander das feuchte Haar durchkämmen und sie rausnehmen.

11 Kommentare zu „von farbigen Tierchen

  1. Das hätte ich noch vor ein paar Jahren den Schulen in unserer Gegend gut verkaufen können – die hatten seit über 30 Jahren kontinuierlich Lausprobleme. „Blöderweise“ war ich 2014/15 so dumm, das Problem recht nachhaltig zu lösen…

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      1. Laustanten gibt es hier im Kanton sehr wohl – sie wurden nur nie in Anspruch genommen. Mein Praxisvorgänger, von dem ich auch den Posten des Schularztes für insgesamt vier Primarschulen und eine Sekundarschule geerbt habe, war da nicht sonderlich konsequent (genausowenig wie beim Impfen) – und viele Eltern haben das Thema nicht besonders ernst genommen bzw. waren reichlich unkooperativ. Oder behandelten die Läuse lieber homöopathisch… oder mit Bachblüten…oder beim örtlchen Kinesiologen… [sic!]

        Bis ich dann Ende 2013 – nach Rücksprache mit unserem Kantonsarzt – nach wiederholten Läusemeldungen eines Schulleiters aktiv geworden bin: in den letzten 2 Tagen vor den Weihnachtsferien hat eine von mir bestellte Laustante systematisch alle Schüler der Primarschule kontrolliert. Diejenigen, bei denen Läuse gefunden wurden (um die 30 Kinder), bekamen ein von mir erstelltes Infoblatt, in dem ich die korrekte Behandlung erläuterte und in dem unmissverständlich klargemacht wurde, dass am ersten Schultag nach den Ferien in den ersten 2-3 Schulstunden alle zuvor positiv befundeten Kinder nachkontrolliert würden – falls noch Läuse gefunden würden, würden die Kinder so lange vom Unterricht ausgeschlossen, bis die von mir persönlich negativ kontrolliert worden waren.

        Das Ganze haben wir dann konsequent durchgezogen – bei immerhin 14 Schülern! Einige von den Eltern haben zwar geschäumt vor Wut (vor allem diejenigen, wo beide Elternteile berufstätig waren, und die nun kurzfristig Urlaub nehmen mussten, um ihre Kinder zuhause zu betreuen – sie mussten ausserdem täglich Hausaufgaben und Unterrichtsstoff in der Schule abholen und zuhause mit ihren Kindern abarbeiten), ich musste mir diverse Beleidigungen und Drohungen anhören (und mehrere haben sich auch beim Kantonsarzt über mich beschwert, ich hätte meine Kompetenzen überschritten – Pech, dass ich das extra vorher abgeklärt hatte).

        Am Ende der zweiten Woche nach den Ferien konnte ich dann aber allen Kindern wieder die Freigabe zum Unterrichtsbesuch erteilen. Und seither ist mir kein neuer Laus-Fall mehr zu Ohren gekommen. Mehr noch: mein Infoblatt tauchte in vergleichbaren Situationen in der Folgezeit an diversen anderen Schulen in der Gegend auf, die ganze Sache hatte sich also herumgesprochen.

        Keiner will mehr riskieren, dass sein Kind nicht zur Schule gehen kann. Und viele Eltern haben so viel Angst, dass ihr Nachwuchs in den Ruch geraten könnte, Läuse zu verbreiten, dass sie gleich bei der ersten gefundenen Laus in die Apotheke rennen und einen ganzen Familienvorrat an Loxazol einkaufen. Nissenkämme waren eine Zeitlang im Bezirk nur schwer zu bekommen. Naja, die verschiedenen Apotheker werden sich über den gesteigerten Umsatz sicherlich freuen. Und bei unseren lokalen Pädiatern habe ich enorm viel Respekt erworben…

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    1. @gedankenknick: Darf ich dir die Rechnung für ein neues Keyboard in der Apotheke schicken? Weil ich mein Cola beim Trinken (und lachen) gleichmässig und grossflächig darüber verteilt habe?

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      1. Wichtigste Regel am Computer: beim Lesen in Foren und Blogs niemals trinken! Und immer eine weiche Unterlage auf die Tischkante legen, damit es nicht so wehtut, wenn die eigene Stirn aufschlägt.

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  2. Stimme dir vollkommen zu, vor allem müsste ich wirklich über den Namen (des Produkts oder der Firma?) lachen: „para“ I’m spanischen bedeutet „für“, also Paranix… ;)

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