Zur Grippeimpfung in der Apotheke

Es ist Herbst, bald Winter und Zeit für die Grippeimpfungen. In der Schweiz sind einige Änderungen im Gesundheitssystem im Gange, so dürfen in manchen Kantonen die Apotheker schon impfen (vor allem gegen Grippe, vereinzelt auch schon anderes), während es in anderen Kantonen noch die Ärzte braucht, die dafür auch im Rahmen von Grippeimpfaktionen in die Apotheke impfen kommen. Ich kann hier nicht sagen, zu welchen wir gehören, aber …

Frage gestern: „Wenn ich keine Beratung brauche, bekomme ich die Grippeimpfung dann gratis?“

Umm – nein. Die hat mich im Einkauf gekostet und ausser dem Abklären vorher, ob das geht, kostet auch das Spritzen selber was. Egal ob ich das mache oder der Arzt.

P.S: da ist sie wieder, die „Beratungstaxe“ – Die gibt es nicht. Es ist unsere Aufgabe abzuklären, ob es das richtige Medikament ist und ob die Anwendung bekannt ist, aber wir machen mehr als das. Bei rezeptpflichtigen Sachen, die von der Krankenkasse übernommen werden ist das „mehr als das“ in den Pauschalen enthalten … Und bei nicht rezeptpflichtigen Sachen oder Dingen, die die Krankenkasse nicht zahlen muss, gibt es die Marge (und auch das sind keine 30% mehr.) Die Grippeimpfung ist auch immer noch rezeptpflichtig und muss gekühlt transportiert und gelagert werden, was ein zusätzlicher Aufwand bedeutet.

12 Kommentare zu „Zur Grippeimpfung in der Apotheke

  1. Aber die Frage ist doch: Kann jeder, der gestern „Piep“ oder „Lala“ oder sonstwas gesagt hat, sich bei Pharmama impfen lassen?

    Ich hätte dann gerne den Impfstoff mit dem Extra-Quecksilber und dem doppelten Aluminium. :)

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  2. Ja, bitte alles kostenlos. Aber in der Nähe. Und freundlich! Und Ahnung müssen die Leute schon haben, die das machen. Und überhaupt… Aber auf jeden Fall kostenlos!
    Seufz….

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  3. Diese Neigung, alles müsse kostenlos sein, halte ich für dekadent: Gerade die leistungsgerechte Bezahlung hat unsere europäische Wirtschaft stark gemacht und uns Wohlstand geschenkt. Die Ansicht, dass ich mehr für mich habe, wenn ich möglichst wenig gebe, ist ein Trugschluß, wenn die Konsequenzen einbezogen wrden.

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  4. Bezahlen?! Bezahlen ist was für Anfänger.
    Und wenn ich dran denke, dass ich neulich in der Drogerie beobachten durfte, wie sich eine Dame darüber beschwert hat, dass irgendein Nahrungsergänzungsmittel 9ct teurer ausgeschrieben war als in der Werbung….nenene

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  5. Die Grippeimpfung ist auch immer noch rezeptpflichtig

    Ja hm dann komme ich aber nicht draus. Wenn man eh zum Arzt muss, um ein Rezept zu holen, impft der dann nicht gleich sowieso selber?

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    1. Kommt darauf an, wie das in der Schweiz geregelt ist. Bei uns in D bestellt der Arzt meistens Impfstoffe für seinen Sprechstundenbedarf, lagert die und impft dann. ABER Wenn es um seltenere Impfungen geht (hier keine Lagerhaltung vom Arzt, da diese verfallen, bevor sie verbraucht werden), dann kann das unter Umständen zu folgendem Procedere führen:
      – Patient geht zum Arzt: Ich bräuchte diese Impfung, weil …
      – Arzt checkt die Indikation und gibt dem Patient ein Rezept (ggf. sogar noch Privatrezept, da diese seltenere Impfung vielleicht nicht von der GVK übernommen wird)
      – Patient geht zur Apotheke
      – Apotheke bestellt Impfstoff
      – Patient holt Impfstoff von der Apotheke ab und transportiert ihn zum Arzt (nach Hinweisen der Apotheke, aber immernoch unkontrolliert)
      – Arzt impft Patient (wohl eher die MFA)

      Es wäre für diese Fälle schon praktisch, wenn man sich den Doppelweg sparen könnte. Zudem können Rezepte auch an Apotheken gefaxt werden. D.h. ein Arzt könnte nach telefonischer Vereinbarung der gewünschten Apotheke (mit Erlaubnis zum Impfen) ein Rezept faxen.

      Ich finde es eigentlich sehr gut, dass viele Schutzimpfungen in Deutschland mit dem Drumherum von der GKV übernommen werden. Die Impfraten nehmen eh schon ab, was würde passieren, wenn jetzt die Leute noch dafür zahlen müssten? (Trotzdem wäre es natürlich schön, wenn den Leuten bewusst wäre, dass Gesundheitsfürsorge nicht umsonst und nicht billig ist und demzufolge die Leute auch bereit wären in ihre Gesundheitsfürsorge Geld zu investieren. Aber Arzt und Apotheke muss ja „umsonst“ sein…)

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      1. Mittel zur parenteralen Anwendung sind in der Schweiz in der Abgabekategorie B und somit rezeptpflichtig. Somit auch Impfungen. Und auch Kochsalzlösungen mit ihrem echt krassen Nebenwirkungsprofil…

        http://de.wikipedia.org/wiki/Abgabekategorie

        Offenbar hat man da eine kantonale Vorschriften erstellt, um Apothekern rezeptfreie Impfungen zu erlauben. Pharmama hat ja eine entsprechende Ausbildung gemacht, soviel ich mich erinnere…

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  6. Ja, es ist wirklich erstaunlich, dass selbst bei der Gesundheit Geiz immer noch geil zu sein scheint. Natürlich sollten die Kassen das Nötigste übernehmen (und ich glaube, die Grippeimpfung gehört in D zu den Kassenleistungen, zumindest für Risikogruppen wie Lehrkräfte, Pflegepersonal, Ärzte, Apothekenpersonal etc.) – aber ein bisschen selbst was zu bezahlen, muss auch drin sein dürfen.
    Aber die Apotheker haben’s ja sowieso so dicke – s. auch Neiddebatte in Deutschland zum EuGH-Urteil bzw. Vorstoß zum Rx-Versandverbot.

    Kostenlos gibt es die Impfung übrigens auch. Kommt aber auf den Arbeitgeber an. Mein letzter (Pharmaunternehmen am Rhein) hatte wohl schwer Angst vor einer Grippewelle und hat daher Impfungen für Angestellte organisiert und stark empfohlen. Daher habe ich mir dieses Jahr zum ersten mal eine Grippeimpfung geholt… dachte mir, schadet nicht, wenn ich ab November wieder täglich in der Apotheke stehe und die Ergrippten Medikamente brauchen.
    Ich hatte zwar meines Wissens vorher noch nie eine echte Grippe – aber sicherer ist sicherer.

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  7. mein Arbeitgeber zahlt die prinzipiell auch, hier liegt aber jedes Jahr gut 1/4-1/3 der Belegschaft mit Grippe flach (Grippe, nicht Erkältung)….. Ich habe meine allerdings ganz normal vom Hausarzt bekommen. Soweit ich weiß, zahlt die Krankenkasse alle Grippeimpfungen, auch bei nicht Risikopersonen (z.B. muss mein Mann nichts zahlen, er ist aber weder schwanger noch chronisch krank noch ü60 und gehört auch sonst zu keiner Risikogruppe ;) )

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  8. 3.11.2016 Zur nicht existenten Beratungstaxe :
    Es wird interessant sein, was mein Arzt für die Grippe-Impfung verrechnen wird.
    Früher habe ich die Impfung gleich bar bezahlt, das war mit einer 20 Schweizerfranken-Banknote erledigt.
    Aber im TARMED-Tarif gibts Positionen wie „Aktenstudium in Abwesenheit des Patienten – erste 5 Minuten“ – ich bin gespannt auf den Rückforderungsbeleg für die Krankenkasse !
    Liebe Grüsse aus dem „helvetischen Mittelland“
    HF_Weltweit

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    1. Hoffentlich hat ein Arzt sich auch meine Akte angesehen, bevor ich zu ihm komme… und diese Arbeit muss sich lohnen (und löhnen).

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