Hier profitiere ich nie was!

Frau Säuerlich mit ihrem blauen Auge betritt die Apotheke.

Andrea der Lehrling übernimmt sie.

„Haben Sie mir etwas dafür?“ fragt Frau Säuerlich und deutet auf ihr Auge.

Andrea: „Ich glaube sie haben schon Heparin-Sa-„

Frau Säuerlich unterbricht sie – das ist auch eine ihrer unangenehen Eigenheiten. „Heparin Salbe habe ich schon ausprobiert. Was gibt es da sonst noch?“

Andrea: „Vielleicht Arnika Salbe? Das …“

Frau Säuerlich: „Das geht auch dafür? Wieviel ist die?“

Andrea holt sie und schaut: „Die kleine Tube ist 9 Franken.“

Frau: „Wieviel? Nein – das brauche ich dann nicht, das geht auch alleine wieder weg. Aber ein Dafalgan nehme ich noch.“

Andrea scannt es ein: „Das macht 2 Franken 55 – haben Sie eine Kundenkarte bei uns?“

Frau Säuerlich: „Nein. Das brauche ich nicht. Geben Sie mir stattdessen noch ein Muster von der Voltaren Salbe.“

Andrea: „Tut mir leid, aber von denen haben wir keine Muster, die machen das nur selten….“

Frau Säuerlich: „Was? Kein Muster?! Wieso komme ich überhaupt hierher? Hier profitiere ich ja überhaupt nie.“

Andrea (superfreundlich): „Nun, ich könnte ihnen eine Kundenkarte machen, wenn Sie mehr vom Besuch profitieren wollen …“

Frau Säuerlich zettert irgendetwas nicht ganz verständlich aber deutlich ablehnendes in sich hinein, während sie das Kleingeld heraussucht.

Andrea: „…aber wegen dem Muster: Wie war denn die, die Sie vor ein paar Tagen mit der Heparin-Salbe geliefert bekommen haben?“

(gratis nach Hause geliefert notabene).

Frau Säuerlich: „Die hat gebrannt!“

24 Kommentare zu „Hier profitiere ich nie was!

  1. Muster von Arzneimitteln?
    In BRD nienimmernicht…ausser für den Arzt, der sie dann nach Ablaufdatum an die Patienten verschenkt…

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      1. Er muss ja kein Verfalldatenmanagement im QMS nachweisen! Dafür hat er ja auch keine Zeit, er hat ja Menschen zu heilen.
        Und überhaupt, Verfalldaten….Augenärzte behaupten ja auch gerne mal, dass 10ml-Augentropfen-Flaschen (die ohne Trennung von Luft und Lösung) länger als 4 bzw 6 Wochen verwendet werden können – und schaffen sich dadurch neue Patienten….man kann sich seine Arbeit auch selbst generieren!

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  2. Frau Säuerlich kommt, wenn sie denn einmal an einer Überdosis sterben sollte, am Tag danach noch vorbei, um sich über das Medikament zu beschweren…

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  3. Also ehrlich, Pharmama! Du könntest Ihr die Arzneimittel doch für EK+MwSt. verkaufen. Und anschließend zahlst Du ihr Deinen Gewinn bar aus. Dann noch ein paar Proben, eine Tüte und fünf oder sechs Zeitungen dazu… und dann würde sie auch mal profitieren und Du dürftest vielleicht ihre Mundwinkel nach oben zucken sehen – so für 1/10s oder so…

    Andererseits – Karl Marx hat schon in die Wiki geschrieben: Danach ist der Profit die Aneignung eines Teils des gesamtgesellschaftlichen, in Geld verwandelten Mehrwerts durch die Unternehmen. Vielleicht schlägst Du ihr mal vor, ein Unternehmen zu gründen und mit diesem Mehrwert zu generieren, und einen Anteil vom durch sie geschaffenen Mehrwert als Geld zu extrahieren. Dann hätte sie auch mal Profit.

    duck&cover

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      1. er kommt aus ner Gegend in der das mal Schulprüfungswissen war…ganzschnellduckandcover binschonweg

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      2. Bei Marx ist es wie bei den meisten Philosophen: Manche Sachen stimmen einfach, auch wenn andere Sache nie stimmten oder von der Geschichte überholt wurden. ;-)

        Wobei mir der Witz mit dem Veterinär-Studenten der DDR einfällt, der zur Abschlussprüfung 3 Knochen zur Artenbestimmt vorgelegt bekommt. Nachdem er lange rumdruckst und nichts Vernünftiges rausbringt frag ihn der Prüfer: Sagen Sie mal, was haben Sie in den letzen vier Jahren eigentlich bei uns gelernt?! Darauf der Student: Aber Herr Professor, sind das wirklich die Knochen von Marx, Engels und Lenin? :D

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        1. Marx hatte in vielen Dingen Recht – und er hatte die Gnade der frühen Geburt.
          ER durfte/konnte/musste seine Theorie nicht in der Praxis überprüfen…in harter Rivalität mit einem harten gegnerischen System direkt nebenan.
          Und wars nicht einer seiner „Nachfolger“, der da sagte, dass die Praxis der Prüfstein für die Theorie sei?

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