Es ist alles Chemie

Es ist alles Chemie, möchte ich denen gern sagen, die in der Apotheke so ausdrücklich etwas „nicht chemisches“ verlangen.

Und um das zu beweisen gehe ich jetzt und führe mir etwas Coffein zu, indem ich ein paar kleinzerschnittene Stücke der Camellia sinensis mit etwas Dihydrogenmonoxid aufgiesse. Darin löse ich vor dem trinken noch etwas Saccharose auf.

Was mach ich also?

48 Kommentare zu „Es ist alles Chemie

    1. Das hat aber viel Laktose drin! Und du weisst ja, dass die Leute heutzutags gegenüber Latzhose sehr intolerant sind!

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  1. Ich tippe auf Kamillentee mit Zucker (Camellia sinensis hört sich nach Kamille an).
    Dihydrogenmonoxid ist normales Wasser und Saccharose ist der normale Zucker.

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  2. Nein, Kamille wäre Matricaria chamomilla! Hier wird vom eigentlichen Teestrauch gesprochen, wobei als Droge mehr die Blätter denn das Kraut eingesetzt werden.

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  3. Abwarten und Tee trinken…😁
    Manchmal wünsche ich mir diesen Spruch „alles ist Chemie“ auf nem T-Shirt, um dann bei jedem Satz aka „bloß nix mit Chemie drin!“ nach Superman Art dieses Shirt zu präsentieren..😂
    Es gibt diese „all natural“ Shirts mit Äpfel, Bananen etc. wo unter dem Bild vom total natürlichen Apfel die Inhaltsstoffe mit ihrem chemischen Namen aufgelistet sind. Nimmt die halbe Vorderfront ein bei ner gefühlt 13pt-Schrift.. 😂 irgendwann Kauf ich mir eins

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  4. „Ich will nichts chemisches!!!“ – darauf nimmt Pharmama ein grosses Poster hervor.

    Dieses.

    „Das alles läuft in Ihrem Körper ab. Jetzt gerade. In diesem Moment. Und nein, auch dann, wenn ich Sie nicht mit riesigen Poster verwirre.“

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    1. Das Original dieses Bildes findest Du mit noch mehr Details und in aktueller Form hier im Netz:
      http://biochemical-pathways.com/#/map/1
      Inzwischen sind das 2 Teile geworden, Metabolismus und zelluläre/molekulare Prozesse.
      Soweit ich weiss, ist man bei Roche zur Pensionierung des Autors, Gerhard Michal, 2014 dazu übergegangen, das permanent im Netz zu präsentieren, anstatt es auf WUnsch auf totem Baum an Ausbildungseinrichtungen zu verschicken.

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  5. Ich liebe diese Leute ja auch, die DIE CHEMIE™ grundsätzlich böse finden und auf „ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe“ achten. Gibt’s nicht nur bei Medis, sondern sehr gern auch bei Lebensmitteln, Haut- und Haarpflege. :D

    Mein Essen enthält nicht nur Chemie, sondern auch Gene und Atome. Ich werde sterben.

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  6. Wenn wieder mal jemand in der Apotheke ein Mittel „ohne Chemie“ haben will, dann sag der Person doch einfach, sie soll in die nächste Kirche gehen und beten.

    Und ganz wichtig noch zusätzlich: Nichts mehr essen und trinken. Denn Lebensmittel ohne Chemie existieren nicht.

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  7. Die meisten Kunden wissen eh nicht genau, was sie als „ohne Chemie“ bezeichnen. Genauso werden viele Kunden mit dem Wunsch nach etwas Homöopathischem mit einem Phytopharmakon im wahrsten Sinne beglückt.

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  8. „Möchten Sie einen Kaffee?“

    „Gerne.“

    „Es enthält Koffein, das an die selben Rezeptoren andockt wie Strychnin.“

    „WAS? Ich will kein Rattengift!“

    „Stellen Sie sich nicht so an. Früher dopten sich Ausdauersportler mit Strychnin. Und nicht alle sind tot vom Fahrrad gefallen.“

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  9. Ja – es ist alles Chemie. Danke für das grosse Poster !
    Was es sonst auch noch an den Teeblättern dran haben könnte :
    Hier der Link http://www.tee-import.de/info/teekrit.htm
    Aber alles kommt ja auf die Dosis an.
    Auch Dihydrogenmonoxid – wenn in reiner destillierter Form in Übermengen genossen – soll sich auf die Lebensdauer der Trinkenden negativ auswirken können.

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  10. Und hier noch ein Link zum Thema „destilliertes Wasser trinken ?“
    http://www.perfektegesundheit.de/blog/2014/08/09/destilliertes-wasser-trinken-gesundheitsschaedlich/
    Beginn Zitat :
    „…von Professor Dr. med. Michael Fromm von der Charité unterstützt. Zur maximalen Trinkmenge von destilliertem Wasser erörtert dieser: „Die Niere kann den Harn maximal bis auf 50 mOsmol/l verdünnen, Ausscheidung also weniger als 25 mmol NaCl pro Liter Harn. Die Na+-Konzentration im Plasma darf bis etwa 120 mmol/l sinken, ehe Symptome auftreten, also eine Verringerung um 25 mmol/l. Cl− ist vergleichsweise unwichtig. Das Verteilungsvolumen für NaCl im Plasma plus Interstitium ist 25 % des Körpergewichts, also 17 Liter bei 70 kg. Ein nierengesunder Mensch könnte also theoretisch insgesamt 17 Liter Wasser ohne Zufuhr von Elektrolyten trinken.“ (2)
    Ende Zitat.

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  11. Oh ja, die Leute, die gegen böse Chemie sind, und statt dessen etwas sanftes pflanzliches wollen. Die am besten noch mit im eigenen Garten gezogenen Pflanzen als Verhütungsmittel experimentieren (tatsächlich erlebt!) da, die „sanfte“ Pflanze ja besser sei, als die böse Pille, die in den Hormonhaushalt eingreift. Ja, liebe Esoterikerin, mampf mal „sanfte“ Pflanzen, mit denen die Frauen früher abgetrieben haben. Ist bestimmt gesund.

    Vermutlich glauben die, es sei der Pflanzengeist, der da wirkt, und nicht der pflanzliche Wirkstoff, aka Chemie.

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    1. Das sind immer die Momente in denen ich darüber nachdenke, was die Leute früher alles gegeben hätten, um an unsere heutigen Medikamente zu kommen… . Aber klar, die Frauen damals hätten bestimmt mit Freuden das 18. Kind bekommen statt ein böses Hormonprodukt zu nehmen. Mit allen damals üblichen „tollen“ (weil natürlichen) Nebenwirkungen. Oder eben mit supergesunden pflanzlichen Mitteln abgetrieben. Bauchkrämpfe, Erbrechen, und mit ein bisschen Pech eben auch unstillbare Blutungen… Hauptsache pflanzlich! Kopf -> Tischkante
      Ach ja, und wie toll, die bösen Antibiotika gab es damals auch noch nicht. Damals sind Kinder an Lungenentzündung eben einfach gestorben.
      Und wenn ich jetzt noch mit dem Thema Impfen anfange…
      Puh, jetzt brauche ich dringend auch etwas Pflanzenkraft. In Form einer schönen Tasse Tee.

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  12. Letztens habe ich ein tolles Bild dazu gesehen – eine Banane mit der Auflistung aller chemischer Stoffe, die darin enthalten sind… ;)

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  13. Bei aller berechtigten Kritik an solcher Irrationalität (ehrlich, ich find das gut und aufklärerisch) – es gibt da auch noch Fälle wie mich: Ich weiß ganz genau, dass alles Chemie ist, trotzdem verwende ich ausschließlich Naturkosmetik, kaufe mein Bio-Obst und -Gemüse nicht in erster Linie aus ökologischen, sondern aus Pestizidvermeidungsgründen und und und. Ich weiß, dass es 100% irrational ist, aber ich ekle mich extrem vor „“Chemie““. Ich WEISS, dass die Vaseline, die mir die Zahnarzthelferin auf die Lippen schmiert, kein bisschen giftig oder sonstwie schädlich ist – aber ich muss mich trotzdem die ganze Sitzung schwer zusammenreißen, mich nicht zu übergeben. Oder wasche mir seeeeehr lange die Hände, nachdem jemand mir ungefragt irgendeine „böse“ Creme darauf gegeben hat. Wenn ich Energy Drinks (künstliche Aromen, pfui Teufel) nur rieche, wird mir schlecht.
    Man könnte es wohl auch Chemophobie nennen (nie diagnostiziert, weil außer in solchen Ausnahmesituationen kein Leidensdruck, ergo kein Arztbesuch deswegen).
    (Und trotzdem interveniere ich schonmal, wenn jemand Naturkosmetikprodukte begeistert als „ohne Chemie“ lobt.)
    Es ist eben nicht nur der Verstand, der uns leitet, dafür ist der Mensch einfach zu komplex.

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