Vom Hauslieferservice

Ohne Apotheke_r(3)
Von Sylvia aus einer Grosstadt in Deutschland ein Beitrag zur Blogparade.

Vor etwa zehn Jahren ist meine Oma leider schwer an Krebs erkrankt und dann leider auch daran gestorben. Die letzten Monate hatte sie starke Schmerzen. Da ich noch studiert habe und daher oft zeitlich flexibel war, habe ich sie oft zum Arzt und zur Chemotherapie begleitet. Und sie bekam auch Schmerzmedikamente, die ein spezielles Betäubungsmittel- Rezept benötigen.

Einen Tag ging es ihr nach dem Arzt so schlecht (sie selbst sagte „Heute geht es mir aber schlecht“ – und das bei jemanden der nie klagt!), dass ich sie erst nach Hause gebracht habe. Ich bin dann mit dem BTM Rezept alleine zur Apotheke gelaufen. Dort war das benötigte Medikament nicht vorrätig, wurde aber bestellt. Die Apothekerin hat kurz gefragt, für wen das ist. Ich habe ihr gesagt für meine Oma Frau H (steht ja auch auf dem Rezept, aber ich kann gut verstehen, dass sie da nachfragen). Den Nachmittag konnte ich es aber leider nicht abholen, da ich zur Uni musste und sagte es ihr auch. Und auch, dass die erste Dosis heute Abend benötigt wird. Da hat die Apothekerin gesagt, kein Problem, das bringe ich ihrer Oma nachher vorbei!
– hat auch super geklappt. Für den Service bin ich echt dankbar gewesen. Sie ist noch öfter mit Medikamenten bei meiner Oma vorbeigekommen – das hat uns viele Wege erspart

Hauslieferdienst gehört zwar fast zum Standardservice, aber es ist doch wichtig und richtig, das mal wieder in Gedächtnis zu rufen, wie gut das ist, speziell in so Fällen wie hier.
Habt Ihr schon einmal etwas direkt von der Apotheke nach Hause geliefert bekommen? Weshalb?

24 Kommentare zu „Vom Hauslieferservice

  1. Da meine Arbeitszeiten sich meistens nicht so mit den Öffnungszeiten von Apotheken vertragen, bekommt meine Großmutter häufiger mal etwas geliefert.
    Vor allem Bettunterlagen und ähnliches was in den großen Kartons einfach zu schwer ist für sie.

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  2. Kurze Frage:
    Darf die Apotheke einfach so BTM einem, sagen wir einmal, 16jährigen Boten aushändigen?

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    1. Es gibt keine gesetzliche Regelung dazu, die über die Apothekenbetriebsordnung hinaus geht. Damit ist es ein zwar nicht rechtsfreier, aber sehr auslegungsfähiger gesetzlicher Raum. Und sollte es zu Problemen kommen, wird wahrscheinlich die Apotheke mal wieder den Ärger abbekommen: Egal ob die Apotheke die Abgabe nun verweigert oder das Arzneimittel aushändigt, genau anders herum hätte es bestimmt gemacht werden müssen!

      Letzthin gibt es eine Leitlinide der BundesApothekerKammer, zu finden hier: http://www.abda.de/fileadmin/assets/Praktische_Hilfen/Leitlinien/Rezeptbelieferung/FB_AM_Abgabe_Kinder.doc Die Entscheidung über das Vorgehen trifft aber die Apotheke vor Ort, und die Verantwortung dafür liegt im Zweifelsfall immer beim Apothekenleiter…

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    2. Bei uns wäre der Lieferdienst der Lehrling – in dem Fall oben war es offensichtlich sogar die Apothekerin. Also … nicht irgendjemand, sondern jemand der (die) ständig bei uns arbeitet und auch den Vorschriften in der Apotheke untersteht. Ich hätte gelegentlich schon Bedenken, einfach „irgendjemandem“ ein BG zum ausliefern in die Hand zu drücken. Aber auch so: BGs müssen bei Erhalt gegengezeichnet werden, allein schon deshalb, damit nachher nicht behauptet wird, es sei nie angekommen.

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      1. Ich sehe gerade, dass meine Antwort vielleicht auf einem Missverständnis beruht.

        Der Bote in meinem Kommentar war eine dritte Person, vom Patienten mit Rezept ausgestattet und zur Apotheke geschickt.

        Der Bote in Deiner Antwort ist eine in der Apotheke angestellte und von der Apotheke geschickte Person. (Btw, auch nichtvolljährige aber angestelle Personen unterliegen natürlich der Weisungspflicht des Arbeitgebers sowie verschiedener hoffentlich durchgeführter Belehrungen zu Datenschutz und Verschwiegenheit. Insofern sehe ich einen 16-jährigen in der Apotheke angestellten Boten tatsächlich eher unproblematisch.)

        Schon hierdran sieht man, wie schwer der „Lieferdienst“ bzw. „Botengänge“ rechtlich auseinanderzudröseln sind…

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  3. Meine Mutter hat sich zuerst ganz schwer getan, diesen Service in Anspruch zu nehmen. Sie hat sich dann lieber ein zweiter Mal zur Apotheke geschleppt. Inzwischen genießt sie die Bequemlichkeit und ist dankbar dafür.
    Ich selber nutze den Lieferservice regelmäßig, wenn ein Medikament bestellt werden muss.

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  4. Ich hab mal ein paar Wochen lang als Ferienjob für eine Apotheke Medikamente ausgefahren. Das war ein super Job. :) Gemütlich über die Dorfer kurven und nebenbei auch noch, die Gewissheit den Menschen wirklich zu helfen. Gerade in ländlichen Regionen ist dieser Service echt wichtig.

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    1. Hauslieferdienst sehe ich da, wo der Patient nicht so mobil ist, oder falls etwas (das da sein könnte) nicht Lager ist. Dann biete ich das an. War sowas bei Dir der Fall?

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  5. Meine Nachbarin im EG hatte vor einigen Jahren mal einen Unfall mit Frakturen an beiden Beinen… Nachdem sie wieder zu Hause und sehr an ihren Rollator gebunden war, kam ihr Hausarzt direkt zu ihr und gab die Rezepte immer direkt weiter an die Apotheke. Diese hat sie dann immer kurz vorher telefonisch angeklingelt bevor sie gekommen sind. Dann sass sie am Küchenfenster und hat auf den Bringdienst gewartet. :)
    Ich selber nehme das Angebot sehr, sehr selten in Anspruch, habe es auch schon abgelehnt, da ich öfters in der Woche an meiner Stamm-Apotheke vorbei komme.

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  6. Schwanger mit Grippe und Ehemann mit Überstunden. Ich habe es gerade so mit dem Taxi zum HNO und zurück geschafft. Auf dem Rückweg hatte ich schon die arge Befürchtung im Taxi noch wegzukippen und habe daher auf einen Umweg zur Apotheke verzichtet. Als ich dann bei der Apotheke, die bei uns in der Kleinstadt liefert, angerufen habe, stellte sich raus, dass der Lieferfahrer auch mit Grippe im Bett lag. Die Stadtteilapotheke war gefühlte 1.000 Kilometer weit weg. Die nette Fachkraft am Telefon fragte mich dann, worum es denn ginge. Kurz die Situation geschildert und sie meinte nur trocken, sie käme am frühen Abend vorbei. Wie sich hinterher raus stellte, hat sie das spontan mal eben auf ihrem Heimweg erledigt. Was gleichbedeutend mit ihrem Feierabend war! Und nein, das war keinesfalls ein selbstverständlicher Service!

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  7. Alle diejenigen, die das Ausliefern für „völlig selbstverständlich“ halten, sollten sich folgende 3 Probleme überlegen:
    1) Ein einem verschreibungspflichtigen Arzneimittel „verdient“ eine deutsche Apotheke 6,83€. Schicke ich dafür einen Boten, am besten Fachpersonal los, ab wieviel Minuten (inklusive aller Sozialabgaben und Steuern) wird das ein Negativgeschäft? Bei apothekenpflichtigen Arzneimitteln wirds noch besser – hatte ich doch auch schon Anrufe mit Bestellung eines Nasenspray, AL, ach nein, die Nasentropfen sind ja noch preiswerter. Bringen Sie mir den bitte in der nächsten halben Stunde! Ja, für 2€ Gesamt-UMSATZ mitten am Tag auf ein Dorf ungefähr 10km entfernt zu fahren und seinen Laden damit unterbesetzt für ca. 40min zu lassen, und zwar bitte gleich, macht bestimmt ganz viel Freude… Oder schickt die Post für jeden Brief einzeln einen Postboten? (Ja, aber Express bis 9.00 Uhr morgens nächsten Tag bekommt man nicht fürs Normalporto!)
    2) Gemäß Apothekenbetriebsordnung ist die Lieferung eine AUSNAHME und eben nicht die Regel. Da gab es schon richtig viel Ärger für Apotheken, die sich eben nicht als Versandapotheke haben registrieren lassen (und dafür viel Geld ausgeben).
    3) Würde ich (also hier der Patient) in umgedrehter Situation den Auftrag selber gut finden?

    Man verstehe mich nicht falsch: Wenn ich solche Botendienste planen und organisieren kann, sind die nicht schlimm. Wenn ich dafür sogar ein wenig „Planungsluft“ bekomme, läßt sich vieles organisieren. Wenn eine Lieferung medizinisch vielleicht auch notwendig ist, ist das alles kein Ding. Z.B. dem älteren gebrechlichen Patienten die schwere Trinknahrungspalette nach Hause liefern – ist für mich tatsächlich selbstverständlich. Oder jemanden mit eingeschränkter Mobilität Arzneimittel nachliefern, alles kein Thema.

    Wenn aber auf dem Hof gerade eine Geburtstagsfeier stattfindet (und mir nicht mal das Hoftor aufgemacht wird, damit ich dies nicht mitbekomme), und das ach so kranke und bettlägrige Geburtstagskind (Geburtsdatum steht auf dem Rezept, gleich neben der Adresse, jaja) im Sonnenschein an der Kaffetafel mit dem Gästen mit Alkohol anstößt, der so gar nicht zu den so dringend gelieferten Antibiotika passt… dann bin ich geringfügig säuerlich. Oder wenn man beim Klingeln für das so dringende Betäubungsmittel, ohne dass der Patient nicht das Haus verlassen kann, einen Zettel an der Tür findet: Apothekenlieferung bitte in den Briefkasten werfen, sind für 3 Tage weggefahren, dann strahl mein Herz als Lieferbote. Nur zwei Beispiele von vielen, die ich als Dienstleister eben auch schon erlebten dürfte.

    Übrigens liefer ich auch abends nach Feierabend selber öfter mal was aus. Dass ich dann gegebenenfalls schon einen 12-Stunden-Arbeitstag hinter mir habe, und vor dem Nachhausefahren dann vielleicht noch 30-60min Umweg in Kauf nehme, und für das alles kein Extrageld verlange… und ich meinem Kindelein dann im Bettchen bei Licht aus noch einen Gute-Nacht-Kuss gebe… ist halt ganz normal. ;-)

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    1. Danke für die deutlichen Worte, gedankenknick (und der mit den im Hof feiernden, der ist dir eingefahren, nicht?).
      Ein Hoch auf die engagierten Apotheker!
      (Und macht sie nicht fertig, sonst ist irgendwann Schluss mit den Dienstleistungen, nicht nur mit denen die gratis sind).

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      1. Eingefahren? Nein, glücklicherweise war das Lieferauto anschließend noch heil… ;-) Oder aber ein schwitzerdütsches Ding; eingefahren = hängen geblieben?

        Ich habe einige von solchen Storries auf Lager, und die meisten würde ich mir selbst nicht glauben, wenn ich sie nicht selbst erlebt hätte.

        Aber das sind Geschichten für einen anderen Kommentar. (Ich will schließlich nicht ZU griesgrämerisch sein.)

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    2. @gedankenknick: Deine Ausführungen haben durchaus ihre Berechtigung. Wir leben allerdings nicht mehr im Jahr 2000, sondern im Jahr 2016. Der Versandhandel von Medikamenten ist in Deutschland zugelassen und gewinnt zunehmend an Attraktivität. Ich gebe zu, dass ich selbst als Apotheker schon Medikamente darüber geordert habe, da es einerseits preislich interessant ist und andererseits bequem ist, wenn die Medikamente bis an die Haustüre geliefert werden.

      Daher bin ich der Meinung, dass man sich gerade gegenüber einem Lieferdienst als normale öffentliche Apotheke nicht mehr gänzlich versperren sollte, sondern sich gewisse Dinge bei den Versandapotheken abschauen sollte. Ab einer gewissen Anzahl an Rezeptposten macht die Auslieferung betriebswirtschaftlich Sinn. Es ist auch egal, ob es sich jetzt um eine ältere gebrechliche Frau oder um einen Jugendlichen handelt, der einfach zu faul ist, nochmals in die Apotheke zu fahren.
      So ein Student für 8,50 Euro pro Stunde zweimal die Woche ist bezahlbar und schafft einen Mehrwert. An dem Kunden, der über das Netz bestellt, ist überhaupt nichts mehr verdient.

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      1. Ich versperre mich sicherlich nicht gegenüber Lieferungen. Bloß ich finde, man sollte (auch als Kunde) Maß bewahren. Eine 16-jährige, die mit dem 25 Tage altem Rezept für die Pille kommt, die diese noch am selben Abend gebracht haben MUSS (auf 10km entfernte Dorf), und wo dann 2(!) S-Klasse-Mercedesse mit lokalem Nummernschild vor der Tür stehen… ist für mich halt etwas anderes als Oma Krause mit chronischem Asthma und einem gebrochenen Bein, die mich verzweifelt anruft, weil ihr der Arzt beim Hausbesuch das Rezept fürs Schmerzmittel da gelassen hat, die Kinder am anderen Ende Deutschlands leben, ihr Mann vor 8 Jahren gestorben ist, und der MDK Pflegestufe -1 bescheinigt hat. Oder als die Eltern des Frühgeborenen, die sich nicht trauen, das Haus zu verlassen, aus schierer Angst, dass das Nuckelchen beim nächsten Luftzug verstirbt.

        Der Kunde ist König, lautet so ein lustiger Spruch. Was der werte Königskunde leider immer wieder vergisst, ist, dass schon mehr als ein Königreich kaputt gegangen ist, weil der Monarch sich jenseits jeder moralischen und wirtschaftlichen Richtlinie bewegte. (Man könnte auch sagen, dass unhaltbare Könige eben irgendwann vom Volk auf recht brutale Weise abgeschafft werden.) Dazu braucht man nict mal weit zu schweifen, Deutschland, Österreich und Frankreich sollten als Beispiele reichen. Aber Geschichtsunterricht wird sowieso überbewertet… ;-)

        Man kann natürlich auch sagen: Jeder bekommt, was er bezahlt (und auch verdient). Ich habe auch schon Samstags nachmittags/abends und auch Sonntags ausgeliefert. Ich habe schon in der Apotheke genächtigt für ein wichtiges BtM, welches ich mir vom Großhandel mit der Freitag-Nacht-Tour habe liefern lassen, um dafür zu unterschreiben. Nach Krankenhausentlassung am Freitag mittag BtM-rezept vom notdiensthabenden Hausarzt ausgestellt am Feitag Nachmittag und noch fluchs um 17.30Uhr bei mir reingereicht, weil Samstag früh sind die Schmerztabletten alle. Ich bezweifel, dass soetwas die werten Versender aus den Niederlande möglich machen. Dafür sind sie halt „billiger“.

        Ja, ich bin teurer als der Versand, zumindest bei einigen Produkten. Dafür binich im Zweifelsfall einfach schneller, persönlich ansprechbar, kümmere mich um Probleme rund ums Rezept auf mein eigenes Risiko usw. usw. Wenn mich meine Kundschaft abschafft, wird alles billiger… aber wird es dann wirklich auch alles besser? Wird wohl die Zeit zeigen… ;-) (Oder man schaut sich Schweden an, da haben wir die deutschen Apothekenketten von Morgen mit allen ihren „Segnungen“ schon heute, „billiger“ ist es da aber auch nicht geworden mit den Ketten.)

        Ach ja, Studenten in Kleinstadt sind eher schlecht zu bekommen, nicht mal in den Semesterferien…

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        1. Die Studenten waren als Beispiel gemeint. Ich denke, dass man das auch mit Schülern oder Rentnern bewerkstelligen kann. Vielleicht hat auch Eure Reinigunskraft Interesse, sich ein paar Euro noch dazu zu verdienen.

          Irgendwie gewinne ich den Eindruck, dass Du Dich da auch etwas aufreibst – Stichwort: Helfersyndrom. Und ich habe auch den Eindruck, dass Du Dich da etwas von Deinen Kunden ausnutzen lässt.

          Zu Deinen Beispielen:
          a) Den Eltern des Frühchens wäre auch geholfen gewesen, wenn man die Ware einem Taxifahrer in die Hand drückt – Taxikosten zahlt Empfänger. Wenn das Medikament wirklich so dringend benötigt wurde, wären die Eltern da sicher bereit dazu gewesen. Wenn ihnen die Taxikosten zu teuer sind, dann ist das Medikament nicht so ultimativ dringend.
          b) Wegen dem BTM von Freitag auf Samstag in der Apotheke zu übernachten, finde ich auch übertrieben. Auch hier kann die Ware gegebenfalls ein Taxifahrer vom Großhandel liefern und den Lieferbeleg anschließend wieder zum Großhandel zurückfahren. Kosten zahlt auch hier der Patient – leider. Geht halt nicht anders. Man kann dem Patienten noch anbieten, dass man ihm das BTM zum Einkaufspreis abgibt und die damit eingesparten Kosten mit der Taxifahrt verrechnen.
          Zweite Möglichkeit – vielleicht eleganter: Du sagst dem Arzt, was Du im Tresor an BTMs da hast. Der Arzt soll sich daraus ein passendes Produkt auswählen.
          c) Die verpasste Pille ist Pech. Die Kundin soll morgen nochmal vorbeikommen, wenn die Ware heute nicht vorhanden ist. Gleichzeitig gibt man der Kundin eine Visitenkarte mit der Nummer der Apotheke, so dass sie sich ihre Pille zukünftig auch vorbestellen kann.
          d) Sonntags ausliefern: Warum? Sonntags hat die Apotheke zu. Fertig.
          e) Die Ausnahme von a), b), c) und d) ist die von Dir genannte Oma Krause. Hier bleibt einem menschlich fast nichts anderes übrig, als die Ware noch kurz vorbeizubringen. Zu Überlegen steht, ob man da nicht auch mal die PKA (oder einen anderen Mitarbeiter, der gerade entbehrlich ist) vorbeischicken kann – diese wird natürlich für die zusätzliche Arbeitszeit gemäß Tarif bezahlt und für die anfallenden Spritkosten mit 30 cent/km entschädigt. Wenn es wirklich personell nicht geht, würde ich da eher noch darüber nachdenken, dass man auch hier ein Taxi wählt und dies notfalls auch selbst als Apotheke zahlt. Die Kosten belaufen sich bei 10 km ungefähr auf 25 Euro. Diesen Kosten gegenüber steht der Freizeitgewinn.

          Ich meine den Lieferservice so, wie ich ihn geschrieben habe: Zweimal die Woche einen Schüler/Rentner/Studenten, der nach Mindestlohn bezahlt wird, zuverlässig ist und sich über die zusätzlichen Einnahmen freut. Falls der Patient das geliefert bekommen haben möchte, muss er halt mal ein bis drei Tage warten und dann auch daheim sein, wenn die Ware geliefert wird (= vor der Auslieferung wird der Patient angerufen).

          Was den Einsatz darüber hinaus angeht: Du hast auch Frau und Kinder und ein Privatleben. Den Einsatz, wie Du ihn beschreibst, dankt Dir keiner.
          Um mal Franz Josef Strauß zu zitieren: „Everybody’s Darling is irgendwann mal everybody’s Depp“

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          1. Puh, also bei Eltern eines Frühchens davon auszugehen, dass Taxikosten einfach mal drin sind, sonst seien die Medikamente nicht so dringend, finde ich gelinde gesagt gewagt. Desgleichen bei einem Schmerzpatienten.
            Und bei drei Tagen Wartezeit wird es dann abstrus. Sorry, aber da ist dann die Versandapotheke in xyz schneller.

            Gibt es denn Erfahrungen damit, einen kleinen Unkostenbeitrag dem Patienten mit zu berechnen. Nichts, was gleich eben alle Jungeltern mit engem Budget ausschließt. Oder so. Aber trotzdem der Apotheke hilft, zum Beispiel ein Euro oder so. Ich kann jetzt nur mal von mir ausgehen, ich nutze den Lieferservice eh nur in Notfällen (was natürlich auch daran liegt, dass es eine Apotheke mit Parkplatz vor der Tür auf direktem Weg zwischen Kindergarten und mir gibt, fahre da also 2x am Tag eh vorbei). Und in einem solchen Notfall wäre es mir den Euro wert.
            Regelmäßige Bezieher wie Oma Schmittke oder den Demenzkranken von nebenan, kann man von solch einer Kostenregelung ja gerne freistellen oder nur einmal im Monat berechnen oder so.

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          2. Wenns nach Politik, Kranke(n)Kassen, dem Finanzamt und auch den „Verbraucherschützern“ geht, sind die deutschen Apothekeninhaber sowieso schon everody´s Depp. Insofern – nix Neues! ;-)

            Und dass mit den Lieferrunden – genau so ist es organisiert. Daher ja auch der Hinweis, dass man so etwas „organisieren und zusammenfassen“ kann und muss.

            Mit einem notdiensthabenden Arzt auf einem Freitag Nachmittag allerdings irgendwelche Medikation besprechen zu wollen ist … na sagen wir mal … sehr optimistisch.

            Und ansonsten suche ich mir zur plakativen Demonstration natürlich die Extrembeispiele aus einigen Jahren Berufserfahrung. ;-)

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          3. Zu b) noch ne Anmerkung von mir:

            Der Großhandel darf NIX (noch nicht mal ne Packung Paracetamol oder Acetylsalicylsäure) direkt an den Endkunden geben.
            Und BTM schon eher gar nicht….da wird die Staatsanwaltschaft ganz schön fuchtig!
            Der Lieferbeleg ist nun mal kein BTM-Rezept und der Kunde kein Apotheker…

            Das sollte Dir – auch wenn nicht mehr in der öffentlichen Apo tätig, wie ich glaube aus Deinen Posts herausgelesen zu haben – eigentlich noch geläufig sein.

            Dass die vielen Vorschriften, die Apothekern und Apotheken das Leben schwer machen in Vielem geändert gehören – geschenkt.

            Wenn ich dürfte, würde ich einiges ändern…

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  8. Hallo! Ich habe, damals als meine ersten drei Kinder klein waren ( je im 2 Jahresabstand) , öfter mal benötigte Medikamente geliefert bekommen. Das war eine RIESEN Hilfe, denn mit drei Kleinkinder, von denen mindestens eines krank war, ohne Auto erneut aus dem Haus zu müssen, wäre furchtbar mühselig gewesen. Lieben Gruß Michaela

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