Buchrezension: The Martian – der Marsianer

Nachdem mir Amazon das Buch The Martian von Andy Weir beharrlich vorgeschlagen hat und es jetzt auch einen Film im Kino davon gibt (den ich aber noch nicht gesehen habe), habe ich mich überreden lassen.

Und das war super. Schon die ersten paar Worte saugen einen ins Buch.

I’m pretty much fucked.

That’s my considered opinion.

Fucked.

Six days into what schould be the greatest two months of my life, and it’s turned into a nightmare.

Man lernt als Leser schnell, was passiert ist. Der Ich-Schreiber Mark Watney hinterlässt das als Aufzeichnung, obwohl er alles andere als sicher ist, dass das jemand lesen wird. Die Sache ist die: Aufgrund bedauerlicher Umstände wurde er als Mitglied einer Crew der 3. Marsexpedition auf dem Mars überhastet als tot zurückgelassen.

Er lebt aber noch. Und hat das Glück, dass ein Grossteil der Ausrüstung auch zurück gelassen wurde. Die war für einen 2 Monatigen Aufenthalt ausgelegt … und er wird ganz sicher nicht innert der Zeit abgeholt oder bekommt Ausrüstung wie das nötige Essen. Er hat keine Möglichkeit zur Kommunikation, aber er lebt … und da er ein ausgesprochen anpackender Mensch ist – als Crewmitglied hatte er 2 Aufgaben: er war der Biologe und der Mechaniker – und ausserdem ein ausgesprochener Optimist … macht er sich daran nach Möglichkeiten zu seinem Überleben zu suchen – und der Erde mitzuteilen, dass er noch lebt.

Hier muss ich einfügen, dass allein das Titelbild vom Buch mit dem Filmdarsteller Matt Damon einen sehr beeinflusst darin, wie man Mark Watney „sieht“ – ich finde er passt wunderbar, mit seiner etwas burschikosen Art … auch wenn es schon einige „Rettet Matt Damon-Filme“ gibt.

Das hier ist (zumindest im Buch) etwas anders: hier muss er sich vor allem selber retten. Hilfe von aussen ist bis auf nicht-absehbare Zeit nicht zu erwarten und er braucht Nahrung, Wasser, ein funktionierendes Habitat und Kommunikation mit der Erde, die Monate entfernt ist.

Wie er das schafft und die Rückschläge, die er dabei erleidet lasse ich hier aus. Aber es ist ein spannendes Buch. So spannend, dass ich es von Zeit zu Zeit aus der Hand legen musste. Ich weiss, das hört sich widersprüchlich an, aber ich lese vor dem Einschlafen (und wenn mich etwas zu fest dabei aufregt … und bei manchen in dem Buch, vor allem bei den Hindernissen und …ja, schon gut, ich sag nichts weite) jedenfalls brauchte ich gelegentlich Abstand, nur um es später wieder aufgeregt in die Hand zu nehmen um weiter zu lesen.

Mir gefielen dabei natürlich auch die „Wie geht das“-Erklärungen. Mit (natur-)wissenschaftlichem Hintergrund versteht man ein bisschen besser, was da abgeht, aber auch so … super Ideen, und nicht wirklich weit von dem entfernt, was wir jetzt schon haben. Dass dazwischen auch die Seite der Erde eingeschoben wird, empfand ich anfangs noch als „doofe Unterbrechung“, aber für die Geschichte war das nötig. Mein einziger Wermutstropfen in dem Buch ist das etwas abrupte Ende. Ich hätte da gerne noch mehr …

Aber kurz: sehr lesenswert! Sehr spannend. (Muss ich jetzt doch noch den Film schauen gehen?)

11 Kommentare zu „Buchrezension: The Martian – der Marsianer

  1. Hoffen wiri doch, dass man ihn „als tot“ zurückgelassen hat ;)
    („Aufgrund bedauerlicher Umstände wurde er als Mitglied einer Crew der 3. Marsexpedition auf dem Mars überhastet als Tod zurückgelassen.“)

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  2. Das Buch habe ich verschlungen- und dann gleich den Film angesehen. Beide sind sehr gut gelungen. Ich fand sogar, das der Film besser zu verstehen und genießen war, wenn man das Buch kennt. Besonders das Ende bringt einen nach der Lektüre zum Schmunzeln – ich verrate nicht warum.
    Die Wissenschaft war sauber und gut erklärt, ein Buch, das auf unterhaltsame und spannende Weise Wissen vermittelt. So muß Si-Fi sein, IMHO.

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  3. Hallo,
    ich hab mir den Film ziemlich spontan im Urlaub angesehn und war total begeistert, ich steh einfach auf Galgenhumor :D
    Buch hab ich leider nicht gelesen, werd ich wohl auch nicht mehr, weil im nachhinein lesen meistens enttäuschend ist, aber den Film kann ich nur empfehlen, meiner Meinung nach einer der Besten Filme der letzten Jahre!
    LG Coffee

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    1. Ich stimme aponette zu. Normalerweise hast Du völlig recht damit, dass ein Buch zu lesen, nachdem man den Film gesehen hat, eher ernüchternd ist. Hier aber ist das Buch einfach so gut (imho besser als der Film), dass es schade wäre, es nicht zu lesen. Es ist sogar NOCH besser als der Film. (Habe ich erwähnt, dass ich das Buch großartig finde? ^^ )

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  4. Ich fand das Buch um Längen besser als den Film. Gerade die ganzen „Basteleien“ und technischen Erklärungen, die ich im Buch immer sehr spannend fand, sind im Film verloren gegangen.

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  5. Ich habe den Film zuerst gesehen und „musste“ anschließend unbedingt das Buch lesen. ich fand Beides toll. Irritiert haben mich die unterschiedlichen Zeitangaben zu Beginn – im Buch geht mit „Sol 6“ los (glaub ich), im Film mit „Sol 17“ – und beides beschreibt den gleichen Tag.

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  6. Zwar ein älterer Artikel – aber wer sich für den Autor und die Entstehung des Buches interessiert, sollte bei Youtube das Interview von Adam Savage anschauen. Mittlerweile find ich das Buch noch genialer. Und ich bin ein mega Fan von Chris Hatfield geworden :)

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