Rezept nach Belieben?

rphusten

Was denkt eine Apothekerin, wenn sie dieses Rezept sieht?

Erster Überblick: Ah, ja. Da ist jemand erkältet. Schmerz-/Fiebermittel, Nasenspray, Hustensirup.

Algifor 100mg/5ml Sirup  6.5ml maximal alle 8 Stunden

Okay – es gibt nur einen Algifor Sirup, da den Inhalt so anzugeben ist unnötig redundant. Dafür weiss ich nicht wie viel das Kind wiegt und muss fragen, um zu schauen ob die Dosierung so in Ordnung ist (wäre nett, wenn die Ärzte das auf Rezepten für Kinder grundsätzlich draufschreiben würden) … oh: und ich sollte besser noch eine Dosierspritze dazu abgeben: wie will man sonst mit dem Doppellöffel (5ml und 10ml) 6.5ml abmessen?

Nasivin Nasentropfen 2-3 x täglich für maximal 7 Tage

Und hier dafür nicht angegeben welche Stärke (0.01, 0.025, 0.05?). Gut, das kann ich aus dem Geburtsdatum ableiten (Wo steht da eigentlich der Patient auf dem Rezept? Ah – hinten). Und bezahlt wird hier von der Krankenkasse nicht alles.

Hustensirup – nur bei nächtlicher Unruhe

Ookayy? Was darf’s denn sein? Es gibt ja mehr als einen Hustensirup – von jeder Art, der schleim-lösenden und dem husten-stillenden und immer noch ein paar Kombinationen. Ich schätze mal, es soll was hustendämpfendes sein (da nur für die Nacht), aber da ich nicht schätzen darf gibt das halt einen Anruf beim Arzt.

Ein einfaches Rezept, wirklich. Eigentlich nicht mal Sachen, für die man wirklich zum Arzt müsste.

12 Kommentare zu „Rezept nach Belieben?

        1. Das Rezept ist wirklich SEHR schön geschrieben. Wenn Du als Normalsterblicher da noch was lesen kannst, besteht eher der Verdacht auf eine Fälschung. ;-)

          Like

  1. So etwas Hübsches hatte ich auch gerade. Ein Kassenrezept mit der Verordnung: „abschwellende Nasentropfen für Kinder“
    Da war jemand sehr faul! 😂

    Gefällt 1 Person

    1. also „abschwellende“ ist doch schon mal seeehr differenziert. Hätten ja auch „befeuchtende“, „homöopathische“, „rosafarbene“, „schnelltropfende“ oder ähnliches sein können ggg

      Gefällt 2 Personen

  2. Da war der Arztbesuch ja wirklich notwendig.

    Wenn die Ärzte-Geheimschrift schon so gerne verwendet wird, dann würde ich in einem solchen Fall folgendes Rezept ausstellen:

    „Kind erkältet, Mutter überbesorgt. 1-0-1 0.5 kg Valium für 7 d.

    Liebe Grüsse und weiterhin gute Zusammenarbeit!“

    Gefällt 2 Personen

    1. 2x täglich 500g Valium? (Also 1/2 Kilogramm?) Finde ich persönlich ja etwas überdosiert, wenn man nicht gerade 6 Tonnen wiegt und ein afrikanischer Elefantenbulle ist… Aber gut, ist vielleicht auch ne Frage der Gewöhnung und der Enzym-Induktion… duck&cover

      Like

  3. Der undefinierte Hustensirup ist natürlich zum Schmunzeln. Da bleibt aber wirklich nur der Kontakt zum Arzt.
    Vielleicht hat er das Rezept auch als Kompliment ausgestellt, so nach dem Motto die Apotheke wird schon wissen welche Hustentropfen sinnvoll sind und welches Nasenspray zu geben ist. Beim Algifor Sirup hat er sich zumindest Gedanken gemacht und eine klare Dosierung angegeben, vermutlich nach tatsächlichem Gewicht. Offenbar gibt es ja zwei Algifor Sirupe (Junior und Dolo Junior, siehe https://pharmama.ch/2015/12/30/algifor-sirup-oder-worueber-man-sich-natuerlich-auch-aufregen-kann/ ) auf dem Markt, einer davon mit einer schönen graduierten Spritze. Nur ist diese schöne Spritze im nicht rezeptpflichtigen teuren – also leider „falschen“ – Produkt, welches man vermutlich nicht auf das Rezept verrechnen kann nehme ich an.

    Like

  4. Dosiert habe ich Medizin für die Kinder (oder Haustiere) immer mit einer Einwegspritze (ohne Nadel). Klappt super, ist preiswert und ich kann sie damit einfacher verabreichen als mit einem Löffel.

    Like

Was meinst Du dazu? (Wenn Du kommentierst, stimmst Du der Datenschutzerklärung dieses Blogs zu)

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..