Das ist ja cool: Apothekerblog hilft Arzt

Ich lese dein Blog seit Jahren mit Begeisterung, auch dein Buch habe ich geradezu verschlungen. Ich selber habe Medizin studiert … und das Wissen, das ich von deinem Blog habe, hat sich schon mehrfach bezahlt gemacht oder mir, äxgüsi, den Arsch gerettet. Das letzte Mal erst vor Kurzem, und ich möchte dir gerne davon berichten.

Diese Woche habe ich meinen ersten Nachtdienst. … Ich bin eigentlich auf der Chirurgie, aber in dem kleinen Spital, in dem ich arbeite, muss ich nachts alle Patienten betreuen, die aufschlagen, medizinische, gynäkologische, augenärztliche, was auch immer. Und eine davon war eine 15jährige, welche die Pille danach wollte.
Selber habe ich keine Ahnung von der Norlevo. Ich weiss, was es ist, wie es wirkt… Aber nun musste ich plötzlich auch noch ein Beratungsgespräch führen, die richtigen Fragen stellen, die richtigen Hinweise geben. Und sowas lernt man im Studium natürlich nicht. Aber ich lese ja dein Blog, und du hast schon mehrfach darüber geschrieben – und deshalb haben wir es dann auch einigermassen gut über die Bühne gebracht. Das hat mir etwas Sicherheit gegeben an einem Abend, an dem ich sowieso schon nervös war. Deshalb wollte ich mich dafür bedanken.

Wow. Bitte, sehr gern geschehen!

Wer nachlesen will, wie das gegangen ist (und das ist lesenswert und für eine Pille danach -Beratung wirklich herzig) kann das hier: https://gramseleblog.wordpress.com/2016/01/05/die-pille-danach/

-der Blog  kommt auch in meine Patientenliste. Cool.

19 Kommentare zu „Das ist ja cool: Apothekerblog hilft Arzt

  1. Mmmh…was hätte die Ärztin denn ansonsten gemacht ? Das Mädel weggeschickt ? Die Pille danach einfach so verschrieben ?
    (Ich denke, dein Blog hat schon einigen den Popo gerettet…)
    BTW: wenn im TV bei der Arztneimittelwerbung kommt „zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ möchte ich das „Arzt oder“ streichen.

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    1. Was hätte sie sonst gemacht? Die Packungsbeilage aufgerufen und anhand von dem das so gut es geht durchgehen? Es gibt sicher auch andere Möglichkeiten, aber … so ist doch bestens.

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  2. Ab wie vielen Jahren des Lesens darf ich denn meine Pharmama-Erfahrung in meinen Lebenslauf aufnehmen:-D
    Spass beiseite, das finde ich toll!

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  3. Ich kenn die Bloggerin persönlich, die Kleine ist richtig cool und weiss sich zu helfen ;) Pharmamas Blog wär mir wohl im Nachtdienst nicht gleich in den Sinn gekommen (aber zu Helfen hätte ich mir sicherlich auch gewusst :) und hätte vielliecht als Zweites oder Drittes hier reingeschaut)
    Kooperation Apothekerin und Nachwuchs-Ärztin gelungen! :)

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  4. Aber schon irgendwie traurig, dass man das als Arzt nicht vorher lernt und sich dann so hilflos fühlen muss. Zum Glück sind sich die Patienten dessen nicht bewusst…

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    1. Wir lernen leider nicht die Aufklärungsgespräche ALLER Medikamente, die auf dem Markt erhältlich sind. Sonst wäre ein Medizinstudium ca. 15 Jahre länger ;) Aber mit den Kontraindikationen können die meisten Medikamenten-spezifischen Fragen erruiert werden. Und nach ner Zeit auf dem Notfall oder ner gewissen Fachrichtung lernt man dank „Learning by doing/Zuschauen bei anderen“ die gängigsten Medis ganz gut kennen. Doch wer noch nie auf der Gyn unterwegs war, wird weder „Pille“ noch „Pille danach“ aus dem Ärmel schütteln, auch wenns ein „Volksmedikament“ ist.. Verschreiben müssen Anfänger diese eigendlich nur sehr selten (wie z.B. in diesem Fall)

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  5. Wieso muss ich gerade an die „Die Pille danach darf nur von einem Arzt abgegeben werden, weil nur sie die Beratung gut hinkriegen!“-Schreier aus Deutschland denken?

    An solche Konstellationen denkt natürlich niemand!
    (Aber gut gelöst, und den Blog werdr ich auch demnächst durchstöbern!)

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    1. Die, die da geschrien haben, waren ja vor allem Mitglieder des „Berufsverbands der Frauenärzte e.V.“ (BVF) http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/politik/nachricht-detail-politik/aerzte-misstrauen-pidana-beratung-in-apotheken-offener-brief-an-groehe/ Die sind immer noch sauer auf die Apotheker – http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/apothekenpraxis/nachricht-detail-apothekenpraxis/notfallkontrazeptiva-christian-albring-zur-pille-danach-beratung-in-apotheken/ – warum auch immer, ich kann es nicht so ganz nachvollziehen. Komisch nur: Gynäkologen machen in D zumeist keinen hausärztlichen Notdienst, und bestimmt hat der BVF da jeden notdiensthabenden Arzt kostenlos weitergebildet bisher, die da so wären: Allgemeinmediziner, Augenärzte, HNO-Ärzt, Inneres-Ärzte, Orthopäden, Neurologen usw. usw.

      Was mich persönlich etwas sauer macht, ist, dass ein Gynäkologe „um die Ecke“ die Beratung und Verordnung der PilleDanach auch für Minderjährige seit der Freigabe strikt ablehnt, obwohl politisch dieses gefordert ist und krankenkassenseitig die Kosten übernommen werden. Insofern darf sich der BVF gerne mal an die eigene Nase fassen zum Thema „Irgendwer berät sauschlecht!“…

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      1. Naja, es waren nicht nur, aber auch der Dachverband der Gynäkologen. Ich erinnere mich auch an manchen Politiker der Ängste hatte die Beratung an Apotheker weiterzugeben (obwohl es in fast allen anderen EU Staaten gang und gäbe ist, tjanun).

        Ich denke es gibt überall schwarze Schafe (unter Ärzten und Apothekern), aber einem ganzen Berufszweig Beratungsfähigkeit abzusprechen fand ich dann doch… stark merkwürdig (vor allem da, korrigiere mich wenn ich da falsch liege… ;) Beratung über die Einnahme von Medikamenten doch irgendwo im Berufsprofil der Apotheker liegt)

        Deswegen finde ich aber solche Notfallbeispiele doch ganz wichtig um zu zeigen dass es gar nicht verkehrt ist dass die Frauen nicht zum Notfall ins Krankenhaus müssen wo dann uU eben ein fachfremder Arzt das Mittel verschreibt sondern die Option haben in die Apotheke zu gehen. Wo die Beratung eben gesichert ist.

        Liebe Grüße

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        1. Ich versuche ein enig auch zu differenzieren zwischen denen, die keine Ahnung haben und trotzdem mitreden (müssen( [z.B. Politiker], und denen, die eigentlich ne Ahnung haben (sollten) [wie hier der BVF – der „Dachverband der Gynäkologen“]. Anstatt die froh sind, hagelt es nur Mecker…

          Ich selber hätte kein Problem damit, wenn jetzt – nur für die PilleDanach – die Gyns einen 24/7 Notdienst aufziehen würden. Dann aber bitteschön Alles schon mitbezahlt, die Zusatzkosten sind „Gemeinwohlpflicht“! Da würde ich den BVF gerne mal jammern hören dann…

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    2. @Carola: guter Einwand. Mich würde ja wirklich interessieren, wie ausgebildet die Nicht-Gynäkologen, die das sicher oft genug im Notdienst abgeben mussten da waren. Oder sind. Und ob das nicht so jetzt vielleicht trotzdem besser ist. (Vorausgesetzt die Apotheker machen das auch sorgfältig).

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    1. Äxgüsi? – Ja, aber das sagt man meist nur, das schreibt man eigentlich nicht. Wir sollten ja Hochdeutsch schreiben. Damit uns auch alle verstehen.

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