Vor Blutdruckgeräten wird gewarnt

Wir haben letztes Jahr einer älteren Kundin auf anraten ihres Arztes ein Blutdruckmessgerät für den Oberarm verkauft, damit sie in der Lage ist, ihren etwas zu hohen Blutdruck auch zu Hause im Auge zu behalten.

Der etwa 90jährigen Dame wurde das Gerät montiert (die Batterien eingelegt) und demonstriert wie es funktioniert, dann hat sie es gekauft.

Am nächsten Tag bekommen wir in die Apotheke einen Anruf von ihr, denn sie hat … (nein, nicht die Packungsbeilage) die Bedienungsanleitung dazu gelesen! (Frauen machen so was)

Und nach der Lektüre hatte sie Angst das Gerät überhaupt selber anzuwenden.

Ich kann es ihr nicht mal verdenken. Das liest sich schon sehr … gfürchig:
bdwarnung

Wichtige Sicherheitsinformationen

Warnung: Zeigt eine möglicherweise gefährliche Situation an, die, wenn sie nicht vermieden wird zum Tod oder zu sehr schweren Verletzungen führen kann.

(Allgemeine Verwendung)

… und dann folgen die Situationen, wo man ein Blutdruckmessgerät nicht unbedingt selber verwenden sollte. Alles eigentlich logische Sachen und keine davon trifft bei der alten Dame zu – sie ist weder Schwanger, noch Verletzt, noch im Spital noch hat sie kleine Kinder im Haus, Aber … Nein, nach der ausdrücklichen Warnung vor Tod und Verderben wollte sie nicht mehr und liess sich auch trotz unserer Beruhigungsversuche nicht davon überzeugen.

Wir haben das Blutdruckmessgerät dann zurück genommen.

28 Kommentare zu „Vor Blutdruckgeräten wird gewarnt

  1. Aber die Frage ist doch: Fürchtete die Frau das Verderben mehr als den Tod?

    Ich frage mich, warum hier vor Mehrfachsteckdosen gewarnt wird… um zu verhindern, dass jemand fünf Blutdruckmessgeräte gleichzeitig verwendet?

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  2. turtle: Mehrfachsteckdosen sind dann sinnvoll (und i.d.R. ungefährlich), wenn man die Aufnahme der elektrischen Leistung der angeschlossenen Geräte im Auge behält und die Mehrfachsteckdose nicht über die angegebene Leistungsgrenze beansprucht (sprich, sie nicht überlastet), das war offensichtlich die Intention (ausnahmsweise mal sinnvoll).

    Bei der „Bedienungsanleitung“ muss man jedoch feststellen, dass hier der Jurist vor dem Techniker geschrieben hat, leider werden derartige Miss-Informationen (es will doch wohl niemand behaupten, dass eine derart drastische Darstellung notwendig, gar sinnvoll, ist) in vielen Bereichen erkennbar (z.B. die Medikamenten-Packungsbeilagen = „Wurstzettel“) :-(

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    1. Sollten nicht eh die meisten Mehrfachsteckdosenleisten sowieso 16A aushalten?
      Oder liegt es daran dass ich nur Brennenstuhl kaufe oder die Dinger selbst baue?

      Wobei ich mir vorstellen könnte dass die günstigeren Modelle mit Schalter weniger aushalten.

      Was man nun aber bei so einem Gerät für bedenken bei Mehrfachsteckdosenleisten hat verstehe ich nicht. Davon kann man vermutlich 30 Stück auf einmal betreiben ohne Probleme. Außer dass man dann vermutlich zerquetscht wird wie von einer Anaconda.

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      1. 16A an einer Mehrfachsteckdose? Bei 230V wären das 3.680W.

        Die meisten Mehrfachsteckdosen von Grabbeltisch steigen doch schon bei 1kW aus… Und das allseits beliebte Endverbraucherspiel „die Mehr-Mehrfach-Steckdose“ zusammen mit den ominösen Watt-Angaben (Watt? Da stehen doch die Windkraftanlagen!) führt halt zu solchen versicherungs-erzwungenen Angaben in Bedienungsanleitungen.

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        1. Pffffffffffffff…. erinnert mich gerade daran, wie ein Raum voll Wissenschaftler mittels solchen Steckerleisten ganze vier oder fünf Raclette-Öfen betreiben wollten.

          Der erste Versuch gelang nicht, die Sicherungen brannten durch.

          Dann wieder.

          Dann holten wir eine Kabelrolle, um wenigstens zwei der Öfen von einem anderen Stromkreis aus zu betreiben.

          Gelang auch wieder nicht, weil ja eine teilweise aufgerollte Kabelrolle wie eine Spule wirkt, Magnetfelder erzeugt, und dann sozusagen sich selbst ausschaltet.

          Dann aber… konnten wir mal essen.

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          1. Einfach die Öfen das Öl nacheinander aufheizen lassen? Sprich, die Teile gestaffelt einschalten… :D Oder ne dickere Sicherung. 8-Zoll-Zimmermannsnägel sollen da schon gute Arbeit geleistet haben… duck&cover

            Ja, der induktive Widerstand ist VOR dem ohmschen und den kapazitiven Widerstand, wenn ich mich da recht erinnere. Lang lang ist´s her…

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          2. Oh, ich habe gerade Raclette mit Fondue verwechselt… Ich dachte blöder Weise wieder: Typisch Schweiz! [Hmm… Fondue… Meine Lieblingserinnerung an Zürich: Käsefondue in einer kaum ansehnlichen Kleinkneipe.. hihi]

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          3. BTW: Ölbefeuerte Raclettes? Typisch westlich-luxuriös-dekadenter Kram! Öl hat zu viele Devisen gekostet, desegen wurden die Dinger im Sozialismus mit Braunkohle aus der Lausitz befeuert… :D

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          4. .. so nach dem Motto: „so geht es nicht, probieren wir’s doch mal anders, vielleicht geht’s so auch nicht“ ;-)

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          5. LOL – von jedem Dorf ein Köter …
            Was hat denn ein Apotheker mit dem induktiven Widerstand zu tun? Oder stehen in Apotheken immer soviele Kabelrollen herum, dass man das dann einfach wissen muß? ;)

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          6. @ednong
            Das Pharmaziestudium dürfte so ziemlich das letzte fächerübergreifende naturwissenschaftliche Studium sein. Deswegen ist es auch so teuer (für die Unis)… anorganische und organische Chemie, Biologie, physikalische Chemie, Pharmakologie, Biochemie, ein wenig Physiologie/Medizin usw. Und eben auch Physik (Vorlesung und Pflichtpratikum) – braucht man, um zu verstehen, wie die Geräte in der „Instrumentellen Analytik“ funktionieren…

            Das „Standart-Physikbuch für Pharmazeuten“ ist wohl derzeit dieses hier: http://www.amazon.de/Physik-Pharmazeuten-Mediziner-Studierende-Nebenfach/dp/3804725538 Zu meiner Zeit sah es noch anders aus, und hatte einen lustigen „Multiple-Choice-Teil“ zur Vorbereitung aufs 1. Staatsexamen (4 MC-Prüfungen: Physik / physik. Chemie / Arzneimformlehre, anorg. u. org. Chemie, Biologie, pharmazeutische Analytik). Natürlich mit mit Fehlern behafteten antworten, weswegen ein bereits von einem guten Studenten „überarbeitetes“ Buch genauso teuer war wie ein neues… ;-)

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  3. Teufelszeug, diese Blutdruckmessgeräte – bringen Tod und Verderben! ;-)

    Die Formulierung ist schon sehr drastisch. Dem Hersteller kann man zumindest nicht vorwerfen, er hätte nicht ausdrücklich vor den Gefahren des Gerätes gewarnt.

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  4. Ich habe verdammt lange gebraucht, um zu erkennen, dass der erste Satz eine Legende zu dem Warnzeichen sein soll und nicht eine Warnung. So liest sich das, als ob davor gewarnt würde, dass das Gerät eine Gefahr anzeigt g

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      1. Sie Patientin hat’s schon richtig verstanden, denn vor den einzelnen Positionen der „Nebenwirkungen“ steht das selbe Dreieck (Schwarz mit weissem !) ;-)

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    1. Ich habs zuerst schnell überflogen und gemeint hier würde davor gewarnt werden, dass das Blutdruckherät Situationen sprich Messwerte anzeigt, die gesundheitsgefährdend sein können, was ja mit der Sinn des Grätes wäre bzw eben das solche Werte nicht vorhanden sind…tja wennn schon Bedienungsanleitung lesen dann bitte gut kauen und verdauen…

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  5. Also:
    es ist immer gut, die Anleitung zu lesen – egal, ob Männlein oder Weiblein.

    Dann kann ich nur sagen: es gibt diverse Vorgaben, wie so etwas auszusehen hat. Dazu gehören natürlich auch als allererstes in einer gut lesbaren Schriftgröße die Sicherheitshinweise. Auch dafür gibt es reichlich an Vorgaben. Ebenso muß eine mögliche Falschnutzung berücksichtigt werden. Deshalb gibt es in einigen Anleitungen echt mehrere Seiten mit solchen Hinweisen – die Hersteller wollen/müssen sich halt absichern.

    Dass das nun manches Mal dem Kunden nicht behagt, was da alles drinsteht, ist verständlich, aber unvermeidlich. Leider.

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    1. Quatsch, ednong: Bedienungsanleitungen lesen ist etwas für Weicheier oder Frauen *)
      *9 5 Euro in die Macho-Kasse :-D

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      1. Korrektur:
        Quatsch, ednong: Bedienungsanleitungen lesen ist etwas für Weicheier oder Frauen *)
        *) 5 Euro in die Macho-Kasse :-D

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        1. Kasse hinreich – darfst auch nun gern 10 E einwerfen …
          … irgendwie muß ich mir doch mal einen Urlaub finanzieren können ;)

          Und ernsthaft:
          ich habe mit Anleitungen die interessantesten Erfahrungen gemacht. Wirklich total unterschiedlich. Komme aber fast mit einer Anleitung schneller an die Bedienung von Geräten ran, als wenn man es mir erklärt.

          Und weil ich dann so voller Idealismus war, habe ich es sogar studiert seufz

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  6. Ich habe vor vier Tagen eine LED-Lupe gekauft, bei der in der 2-seitigen deutschen Bedienungsanleitung hauptsächlich über die Gefahren einerseits der Batterien, andererseits der Lupe selbst gewarnt wird. Ein bisschen Warnung dann auch vor der LED selbst (nicht reinschauen!!!) und vor der Verpackung (kein Spielzeug!!! Erstickungsgefahr!!!).

    Die eigentliche Bedienungsanleitung besteht dann aus einem Zweizeiler („Zum Einschalten des Lichts, den Einschalter auf „ein“ schieben, zum Ausschalten auf „aus“ schieben. Die Lupe ist funktioniert auch ohne Licht.“) einpaarmalmitderstirnaufdentischhau

    Ja, manchmal könnte man meinen, die Geräte wären werweißwiegefährlich.

    Wobei ich die Warnungen bei der Lupe selbst (optische Wirkung / Sonne / Feuergefahr) ja tatsächlich verstehen kann, da ich mir vorstellen kann, dass es da wirklich Leute gibt, die nciht daran denken, dass man mit der Sammellinse das Lict so bündeln kann, dass es etwas entzünden kann.

    „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie bitte auf keinen Fall die Packungsbeilage und werfen Sie Ihren Arzt nach dem Apotheker!“ oder wie war das nochmal?!?

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    1. Es heißt:

      „Bei Risiken oder Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage und schlagen Ihren Arzt oder Apotheker.“ (Otto)

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      1. Hihi, eigentlich kenne ich ja eher die Variante:
        Zu Risiken und Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage und tragen Sie Ihren Arzt zum Apotheker.
        :)

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