Liebes Kind … bist Du zufrieden mit Deiner Figur?

Das „Medizini“ ist die Zeitschrift, die in Deutschlands Apotheken für Kinder. Das „pfiffige monatliche Postermagazin für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren … klärt Kinder auf spielerische, altersgerechte Art über ihren Körper und ihre Gesundheit auf. – bei uns in der Schweiz ist das die Junior. Normalerweise ein herziges Heftchen mit Tierpostern … aber diesen Januar werden sich wohl einige Apotheken weigern, es aufzulegen.

Apothekerin und Ernährungsberaterin Kossendey hat etwas losgetreten, als sie auf ihrer Facebook-Seite auf einen Artikel in der Januar-Ausgabe aufmerksam gemacht hat. Diesen hier:

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… habe ich heute morgen mit dem Chefredakteur der Medizini telefoniert, dem Herrn Harald Lorenz. Er erklärte mir, dass dieser Test helfen soll, dass die Kinder ihr Selbstbild besser verstehen und man versuche, mit diesem Test gefährdete Kinder vor der Magersucht zu retten. Das Thema sei längst in der Schule und man versuche, die Kinder da abzuholen.
Ich habe selber drei Töchter und zwei sind in der zweiten Klasse der Grundschule. Das Thema „Abnehmen“ ist leider schon im Kindergarten präsent, eine meiner Töchter kam mit 4 Jahren nach Hause und fragte mich, wie sie Diät machen könne, ein Kind habe zu ihr gesagt, sie sei zu dick. Aber ist es nicht unsere Aufgabe als Eltern und Erwachsene, den Kindern klar zu machen, dass gesunde Ernährung wichtig ist, aber die Figur keine zentrale Rolle spielt? Gerade bei Kindern, deren Körper sich noch ständig durch Wachstumsschübe verändert? Wie kann ich als Kindermagazin mit dieser Zielgruppe diesem Thema so viel Raum geben?

Natürlich sollte man das Gewicht im Auge behalten und gegebenenfalls eingreifen können … egal in welche Richtung das geht. Als Eltern – denn in dem Alter hängt das Ernährungsverhalten noch hauptsächlich von denen ab. Aber in einem Heft, als „Test“ so etwas zu thematisieren halte ich auch für bedenklich. Viele haben schon ein eher unsicheres Bild von sich selber – und so Suggestiv-Fragen halte ich da auch für bedenklich. Ich hatte selber eher das andere Problem, mich schimpfte man einen „Sprenzel“, da sehr dünn – aber auch da: derartiges zu der Zeit zu lesen … umm, nein.

So wundert es nicht, dass sich andere Apotheken Frau Kossendey angeschlossen haben und diese Ausgabe nicht auflegen werden.

was haltet ihr davon?

 

42 Kommentare zu „Liebes Kind … bist Du zufrieden mit Deiner Figur?

    1. die ist abgeschnitten auf dem Foto – aber eigentlich … ist das ziemlich egal. Allein mit den Fragen bewirkst Du eine eher ungesunde Konzentration auf das Körpergewicht (im Gegensatz zum Körperbild von sich).

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        1. so egal finde ich die nicht. die entscheidet nämlich darüber, ob das ganze nur unglücklich aber mit guter Absicht fprmuliert wurde, oder ob hier vollkommen unkritischer Schlankheitswahn betrieben wird. Da anscheinend ja ersteres der Fall ist, halte ich es für durchaus falsch die Auswertung (bewusst) nicht zu zeigen.

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      1. @pharmama: Ich habe mir die Medizini organisiert und die Auswertung zur Transparenz unten gepostet. Nach Durchlesen der Antwortmöglichkeiten denke ich, dass die Auflösung des Tests schon sehr wichtig ist. Nach Durchlesen der Antwortmöglichkeiten sehe ich den Test entspannter. Meine eigene moderate Ansicht habe ich noch etwas zugunsten des Wort&Bild-Verlags revidiert.
        Wenn Du möchtest, lies Dir die Möglichkeiten mal durch und schreibe mal, ob Du selbst bei Deiner Ansicht bleibst.

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  1. Leider ist es wirklich ein ständiges Thema unter den Mädchen. Auch im Freundeskreis meiner 9 Jährigen habe ich schon solche Gespräche verfolgen können. Da müssen die Eltern viel mehr für sensibilisiert werden. Der richtige Umgang mit diesem Thema im Elternhaus ist da wahnsinnig wichtig.

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  2. Wichtiges Thema, falscher Ansatz.
    Gerade in dem Alter, für dem die Poster gemacht sind, haben doch die Eltern die elementarste Rolle in der Ernährung. DIE müssen die Kiddies zur richtigen Ernährung anhalten und Kontrolle über das Gewicht halten – und es so ihren Sprösslingen anlernen.

    Natürlich muss reflektiert werden. Wenn Kind sich zu dick fühlt (oder zu dünn – aber das wäre extrem selten), dann muss geklärt werden, wie es auf diese Idee kommt. Insbesondere wenn es für das Alter im optimalen Bereich liegt.
    Aber mit so Selbsttestchen macht man ja oft mal mehr kaputt als ganz. Und zwar ganz themenunbezogen.

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  3. Nichts halte ich von diesem Test. Das ist die denkbar fragwürdigste Form, das Thema anzusprechen. Eine kleine Story um’s Mobbing wegen „Figurproblemen“ mit positivem Ausgang und Tipps gegen die eigene Unsicherheit und, wie man sich bei solchen Problemen verhalten kann, könnte man vielleicht durchgehen lassen, wenn sie gut gemacht und in Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Fachleuten erarbeitet wurde. Ein frauenzeitschriftsmäßigen „Psychotest“, der schon bei oberflächlicher Betrachtung ziemlich bedenklich wirkt ist sicher abzulehnen.

    Das Heft würde ich auf keinen Fall auslegen und eher versuchen die Verbreitung ggf. durch einstweilige Anordnung zu verhindern.

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  4. Ich halte von „Medizini“, der „Apothekenumschau“ und dem Blättchen, das mir die deutsche AOK jeden Monat ungefragt per Post schickt, so ziemlich exakt überhaupt nichts. Bei diesen Reklameblättern arbeiten nämlich keine gelernten Journalisten, sondern lediglich Praktikanten, deren einzige Berufserfahrung darin besteht, Pressemitteilungen abzutippen.

    Solche Blättchen kann man eigentlich nur ungelesen in der Altpapiertonne entsorgen, und ich bin der Meinung, dass es unserem Gesundheitssystem gut täte, wenn sie sich das Geld für so einen Schrott sparen würden.

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    1. „Das Gesundheitssystem“ zahlt dafür nichts. Die Kosten für Umschau, Medizini usw. trägt der/die jeweilige Apothekeninhaber/in aus eigener Tasche …

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    2. Streiche AOK und ersetze durch „viele Krankenkassen“. Deutsche BKK, TK und IKK machen das nämlich auch.

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  5. Ich finde das auch grenzwertig. Dieses heikle Thema gehört so nicht in ein Kinderheft! Ich bin selber übergewichtig und kenne das Thema seit Kind. Trotzdem möchte ich nicht, dass Kinder diesen Test machen und durch das Resultat zu irgendwas animiert werden.

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    1. Das ist mir dank Pharmamas Info schon bewusst, aber im Endeffekt zahlt „das Gesundheitssystem“ doch für diesen journalistischen Müll, denn irgendwie muss jeder Apotheker* diese Baumverschwendung bei den Medikamenten einpreisen, weil ein Apotheker ja auch gleichzeitig Geschäftsmann sein muss oder bald den Laden dicht machen kann.

      *: generisches Maskulinum. Pharmazeutinnen sind ausdrücklich mit eingeschlossen, insbesondere Pharmamas.

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      1. Ach so, kann der Apotheker nicht? Auf Hustenbonbons und Kräutertee kann man sehr wohl etwas einpreisen. Und auf Kosmetikartikel erst.

        Was ich übrigens überhaupt nicht für verwerflich halte. Wir brauchen Apotheken, und Apotheker und deren Angestellte müssen von irgendetwas leben.

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      2. Bei den Medikamenten, die vom Gesundheitssystem getragen werden, kann der Apotheker das nicht einpreisen, weil er die Preise für diese nicht selbst festlegt. Er kann es lediglich bei dem sonstigen Zeug einpreisen, das er verkauft – Lotionen, Zahnpasta, Tees etc. – und wer das Zeug kauft weiss, dass er „Apothekerpreise“ zahlt…

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  6. Mal ganz abgesehen davon, dass ich diesen Test eher in einem Heft von Jugendlichen vermutet hätte… Ich frage mich, wie der Chefredakteur sich das mit der Rettung vor Magersucht vorstellt. Glaubt der ernsthaft, dass sich ein Kind, dem der Test ein Problem mit dem Selbstbild bescheinigt, danach bei den Eltern oder dem Psychologen meldet? Eine Kollegin am Gymi war (hoffentlich inzwischen war) magersüchtig, und es war für sie sehr schwer, da rauskommen. Da kann man doch nicht einem Kind so einen Selbsttest vorsetzen! Es wäre in dem Alter nur schon ein heikles Thema, wenn es um Informationen für Eltern gehen würde, (denn anscheinend gibt es da solche Exemplare, die bei solchen Sachen etwas… überempfindlich sind).

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  7. mal im ERNST ich bin davon überzeugt dass NUR ausgebuffte Psychologen die Umschau und die Medizini verfassen. Wie sonst käme es dass die Verbraucher /Leserschaft immer mehr Zipperlein verspürt je mehr Umschau gelesen wird? Medizin fand ich immer noch ganz nett, aber von Umschau hab ich mich längst verabschiedet. Massive Verblödung!!

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  8. solche tests gehören nicht in kinderhände. zudem finde ich sowohl die fragestellungen als auch die antwortmöglichkeiten bedenklich. wenn derartige fragen auftauchen, dann bitte beim kinderarzt und unter aufsicht desselben. und die erziehungsberechtigten müssen unbedingt mit einbezogen werden.

    aber ich habe da noch eine andere frage resp. feststellung: es geht immer nur um mädchen, die sich zu dick fühlen.

    tatsächlich habe ich aber höchstpersönlich schon mehrfach miterlebt, dass buben (im alter von 8, 9, 10 jahren) DICK SEIN quasi als symbol von macht, stärke, etc. verstanden haben und sich ergo chips, pizza et al. mit einem affentempo hinter die kiemen schoben – täglich. bis sie tatsächlich ein ordentliches übergewicht hatten. o-ton: „wenn wir dicker sind als der xyz, dann haben wir das sagen …“. und es waren keine türkischen buben, sondern österreicher, und es ging nicht um muskeln oder bizeps, sondern einfach nur um fett. kenne das nur ich, nimmt das keiner ernst, erscheint das einfach so abstrus dass sich die meisten keine gedanken darüber machen, oder erscheint es bei buben einfach „logischer“ dass die übergewicht haben als bei mädchen, weil bei mädchen das schönheitsideal ausschliesslich über dünn definiert wird? hm. das würde mich wirklich interessieren.

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    1. Da ich als Kind extrem klein und eher mager war, habe ich mir damals intensiv Gedanken zu Pausenrangeleien und passenden Kampfstrategien gemacht und sehe verschiedene Vorteile von Übergewicht. Zum einen schmerzen Schläge ins Fettgewebe kaum, aber vorallem hilft Masse kraftvoll zu schlagen und bei Treffern standhaft zu bleiben. Beim Schwingen, Ringen, Raggeln, Wrestling und Boxen haben deshalb Schwergewichte einen deutlichen Vorteil. Da das Verletzungsrisiko abhängig ist vom Gewicht, spielt die Angst davor sicherlich auch eine Rolle (besonders in deinem Beispiel). Ich war deshalb selbst bei spielerischen Rangeleien sehr vorsichtig und zurückhaltend gegenüber sehr viel schwereren Kindern.
      Trotzdem habe ich noch nie gehöhrt, dass ein Kind fett werden will um den Pausenplatz zu dominieren. Hingegen kenne ich mehrere fite deutlich Übergewichtige Männer und eine Frau, welche wegen der Schwerarbeit (meist Freizeit) auf genügend Reserven achten.

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  9. Die Alterszielgruppe ab 5 hat also schon miese Tage? Und macht etwas Sport, um etwas für die Figur zu tun? Der Entwickler des Fragebogens hat meiner Meinung nach maximal einen sehr kleinen Teil der Zielgruppe im Visier. Meine beiden Patenmädels sind 5, sie haben keine miesen Tage, nur schlechte Laune, wenn sie zu wenig von dem dürfen, worauf sie Lust haben. Dazu gehört Zappeln, hüpfen, Fangen, rennen, klettern… Aber die beiden sagen niemals, dass sie „Sport“ machen wollen? Meiner Meinung nach richtet sich der Fragebogen an Eltern, und die beantworten die Fragen aus ihrer Sicht. Meiner Meinung nach eine klassische Themaverfehlung.

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    1. Ja, sehe ich auch so. Kinder machen keinen Sport, sie gehen spielen, schwimmen oder in der Schule ins Turnen. Hauptsache Bewegung um der Bewegung Willen, nicht als Mittel zum Zweck.

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  10. Oh Mann! Da habe ich mich ja schon als ich das gehört habe drüber aufgeregt. Jetzt, wo ich das Ganze auch in Farbe und bunt sehe …
    Was kommt als Nächstes? „Wie zufrieden bist Du mit Deiner Karriere?“ oder „Hast Du schonmal über eine Schönheits-OP nachgedacht?“
    Oh Mann.
    Ich finde es auf jeden Fall supertoll, dass Ihr da als Apotheke auch mal sagt: „Da machen wir nicht mit!“ Finde ihc echt ganz große Klasse, denn ich finde, Apotheken sind auch Autoritäten in Sachen Gesundheit, sollten Vorbild sein, werden nämlich von vielen Menschen „ernst genommen“, tragen Verantwortung!
    Das kann auch mal daneben gehen, da habe ich mich schonmal sehr drüber aufgeregt …
    Also: Daumen hoch für Euch, die Apothekentheaterapotheke und alle, die da mitmachen! :-)

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  11. Wichtiges Thema, aber, wie die anderen schon sagte, falscher Ansatz. Allerdings finde ich das Problem mit der Magersucht immer schwierig – denn letzten Endes haben in Deutschland tatsächlich 2-3% der Bevölkerung Magersucht, aber über 40% Übergewicht und Adipositas – das heißt, es ist durchaus sinnvoll, schon so früh dafür zu sensibilisieren, aber da sehe ich, wie die Vorredner auch, die Eltern in der Pflicht! Ich kann mein Kind nicht versuchen, zu motivieren, Sport zu machen, wenn ich selbst nur auf der Couch sitze. Und die Antwortmöglichkeiten sind mMn teilweise echt gefährlich: „Ich machte Sport, weil da kann ich was abnehmen.“ Sorry, aber bei Kindern, die sich eben bisher damit noch NICHT befasst haben, kann das genau in die falsche Richtung wirken. In dem Alter müssen die Eltenr aufmerksam sein.

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  12. Ich halte von dem Test auch nicht viel. Allerdings weniger aus dem von Frau Kossendey angesprochenen Grund, dass sich der Test auf die Figur von Kindern bezieht. Mich stört eher der Fakt, dass diese Sorte Tests eine Seriosität vorgauckeln, die nicht vorhanden ist. Unabhängig davon, ob so ein Test jetzt in der Cosmopolitan, der Bravo oder eben in der Medizini publiziert ist.

    Ansonsten finde ich die Aufregung etwas zu viel. Die Medizini ist halt in erster Linie ein Werbeblättchen aus der Apotheke, welches sich an Kinder richtet. Wenngleich die Inhalte der Medizini gewöhnlich oft sehr gut sind.

    Ansonsten ist meine Ansicht, dass Frau Kossendey mal wieder einen Aufreger gefunden hat. Wenn sie gleichzeitig auf ihrem Blog am 30.12. einen Gen-Test für 299 Euro anpreist, mit dem man die Ursache für sein Übergewicht herausfinden könne, frage ich mich schon, wie ernst es ihr mit ihrem Anliegen ist. Dieser von ihr für teuer Geld angebotene Test dürfte diesselbe Aussagekraft haben wie der in der Medizini kostenfrei abgedruckte Test.
    Zu finden hier: http://kossendeysgesundheitshaus.com/2015/12/30/wie-du-dein-wohlfuehlgewicht-in-2016-erreichst/

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    1. Kossendey nehme ich schon lange nicht mehr ernst. Alleine schon das gejammer mit dem „Wiefelsteder Eierskandal“ zeigt doch dass die Frau nur nach Aufmerksam schreit und um Klicks und Views giert. Sind natürlich alle doof, nur sie nicht die den doofen Fehler gemacht hat.

      Auch hier hat sie einfach nur wieder etwas aufgegriffen was ihr viele viele „views“ bringen wird.
      Dazu die ganzen bezahlten Werbebeiträge die als nützlich verkauft werden.

      Nein nicht so im Stil wie hier die Pharmama das macht, wie es auch vollkommen in Ordnung finde.

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      1. Liebe(r) OtaconHc,
        danke, dass Sie sich meine Videos anschauen. Nur zur Info, der „Wiefelsteder Eierskandal“ ist Satire, ich nehme mich selbst so unernst, dass ich über mich und meine Fehler lachen kann und die auch frei anderen erzähle.
        Und auch wenn Sie es nicht glauben mögen, ich glaube tatsächlich, dass sich nur etwas ändern kann, wenn wir selber aktiv sind. Und mir ist es persönlich wichtig, dass so ein Figurtest nicht in Kinderhände gerät. Und ich glaube, dass der Wort-und Bildverlag erst reagiert, wenn nicht nur ich, sondern viele Apotheken reagieren.

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    2. Liebe(r) McCloud,
      ich gebe Ihnen vollkommen recht- der Test in der Medizini ist völlig unseriös. Auch Ihr Vergleich mit den anderen Klatschblättern ist völlig richtig.
      Falsch ist allerdings, dass der MetaCheck unseriös ist. Dieser Test wird unter anderem von „Leichter leben in Deutschland“ angeboten und ist eine sehr gute Möglichkeit, eine Analyse seines Stoffwechsels zu bekommen, um entweder abzunehmen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten bzw Verdauungsprobleme zu erkennen. Danke, dass Sie meinen Blogbeitrag verlinken, dieser richtet sich allerdings an Erwachsene. Als Ernährungsberaterin halte ich das Erreichen eines gesundes Körpergewichtes für sehr wichtig, ich halte allerdings gar nichts davon, such nur über seine Figur zu definieren.
      Wenn Sie noch Fragen zu dem MetaCheck haben, lesen Sie dich mal den von Ihnen zitierten Blogbeitrag, das würde mich wirklich freuen!

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      1. Hallo Frau Kossendey-Koch,
        zunächst: Von mir in diesem Blog verlinkte Links lese ich mir vorher durch.

        Ich denke, wir werden hier beide auf keine gleiche Meinung bzgl. des MetaChecks kommen. Was ich an dem Test gut finde, ist, dass er ein Gespräch mit einem Ernährungsberater ermöglicht, wenngleich ich die Zeit von 30 Minuten zu kurz angesetzt finde. Sicherlich ist es auch gut, dass man einem übergewichtigen Kunden Rezepte gibt, die kalorienarm sind. Der Ratschlag, sich mehr zu bewegen, hilft sicherlich auch bei einer Gewichtsabnahme.

        Mich selbst stört an diesem Test der pseudowissenschaftliche Überbau mit der Genanalyse. Ich habe mich auf der Seite der Firma CoGAP, die diesen Test vermarktet, umgesehen und keine einzige Studie gefunden, die den Ansprüchen der modernen Wissenschaft genügt. Letztendlich zitiert man nur Berichte und Reportagen auf heilpraxis.net, RTL Punkt 12, Pro7 Taff, Alles für die Frau, Für Sie, Cosmopolitan, RTL Explosiv und Co. Das genügt nicht den Anforderungen der modernen evidenzbasierten Wissenschaft.
        Meine eigene Google-Recherche brachte einen Bericht in der Zeitschrift Zeit und eine Meinung der Verbraucherzentrale zu diesem Thema. Beide Institutionen stehen den DNA-Tests deutlich kritisch gegenüber. Grob kritisieren beide Institutionen, dass wissenschaftliche Belege fehlen würden, die nachweisen, dass eine DNA-Diät einer herkömmlichen Diät überlegen wäre. Man schreibt, dass „das Geld für DNA-Diäten […] derzeit wohl verschwendet“ wäre.

        Grob: Wenn ich davon etwas halten soll, müssten Sie mir einige Paper zu wissenschaftlichen Studien nennen, die placebokontrolliert, randomisiert und doppelblind durchgeführt wurden. Diese Paper müssten in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffenticht sein, die ein Peer-Review-Verfahren und einen höheren Impact-Faktor aufweist.
        Ansonsten halte ich diesen Meta-Check einfach weiter für puren Mumpitz.

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  13. Pff,
    die haben sich äußerst unsensibel einem solchem Thema genähert. Wenn ich mir da schon Frage 2 angucke, wird mir ja regelrecht schlecht. Unglaublich.

    Ich hatte es beim PTAchen auch zuerst gelesen, hier dann noch das Bildchen dazu. Unfaßbar. Für Kinder. Man oh man.

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  14. Ich finde den Test nicht super-gut.
    Ich finde die Reaktionen darauf nicht gut.

    Eltern sind keine guten Ansprechpartner, wenn es um mögliche Ess-Probleme und den Beginn von Essstörungen geht. Die Familie trägt oft zur Entstehung dieser Probleme bei. Das macht Eltern nicht zu schlechten Menschen. Aber sie sind eben nicht die richtigen, um darüber zu reden. Für Kinder und Jugendliche mit ungesundem Essverhalten sind Eltern entweder „nur“ im Weg, der Feind oder der Grund. Sie stehen (ohne Krankheitseinsicht) nicht auf der selben Seite.

    Solche Selbsttests können genau diese Kinder abfangen. Kinder, deren Eltern sich nicht kümmern, überkontrollieren oder auch einfach selbst zu wenig wissen. Die meisten haben auch heute noch ein sehr stereotypes Bild von Essstörungen, wenn überhaupt. Nicht alle Eltern sind Psychologen, Ärzte oder von mir aus auch Apotheker. :)

    Angesichts der steigenden Magersucht-Diagnosen, Bewegungsmangel und schlechter Ernährung bei „normalen“ Kindern kann ich auch nur leider darauf hinweisen, dass viele Eltern ihrer Aufgabe nicht nachkommen, Kindern einen zwanglosen gesunden Lebenswandel nahezulegen – wenn man der Argumentation folgt, das sei die Aufgabe der Eltern.

    Ich gehe davon aus, dass ich mal wieder sehr viel Hass für diesen Kommentar ernten werde. Ich weiß, dass sich auch die falschen davon angesprochen fühlen werden. Aber ich kann das einfach nicht so stehen lassen… Nicht nur, weil ich eine erwachsene Essgestörte bin, deren Eltern genauso argumentieren würden, wie die im Beitrag zitierte Person.

    Unbelastete Kinder denken sich übrigens wirklich oft nichts bei solchen Fragen. Selbst die schlimmsten Suggestiv-Fragen müssen auf fruchtbaren Boden fallen, um überhaupt etwas zu bewirken oder irgendeine Reaktion hervorzurufen. Dass Essstörugnen von außen kommen und durch „Medien“ oder Gruppenzwang verursacht werden, ist ein Mythos. Abnehmen und Erscheinungsbild sind nur die Oberfläche des Problems.

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    1. Liebe(r) eisscherben

      Ich weiss, dass es für Essstörungen mehr braucht als nur Bilder von schlanken Stars. Wie weiter oben schon gesagt, war ich mehrere Jahre mit jemandem in der Klasse, der versuchte, aus einer Essstörung herauszukommen.

      Es gibt aber zwei Probleme mit diesem Test. Das erste ist, dass er nicht sehr seriös gemacht wurde und sich auch von den Fragen her mehr an Jugendliche ab 13 als an Kinder richtet ( welche 10- jährige sagt schon: “ Es gibt noch andere Hosenschnitte, ich pfeif auf die aktuelle Mode“?).

      Der zweite Punkt ist der, dass es schwierig ist, mit diesem Test irgendeine Prävention zu betreiben und magersüchtige Kinder aufzufangen. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass es eine Zeitschrift für 5-12-jährige ist. In diesem Alter kann man noch nicht erwarten, dass die betroffene Person angemessen auf einen Verdacht von einem Selbsttest reagiert. Sie ist schlicht und einfach zu jung dafür. Oder anders gesagt: selbst wenn das Kind merkt, dass da etwas nicht stimmt, weiss es wahrscheinlich nicht, was es jetzt machen soll. Und selbst wenn es sich doch selbstständig an eine Fachperson wenden würde, gäbe es immer noch eine rechtliche Seite, die unter Umständen besagt, dass die Eltern zustimmen müssen. Erst Jugendlichen wird zugetraut, selber über den behandelnden Arzt und die medizinische Behandlung zu entscheiden.
      Eine Behandlung von Magersucht muss in diesem Alter fast zwangsläufig über die Eltern oder über irgendwelche Ämter laufen.

      Es ist schwierig, unter diesen Bedingungen magersüchtige Kinder aufzufangen. Aber mit einem Selbsttest macht man es sich hier meiner Meinung nach zu einfach. Da müsste man mehr mit Informationen für Lehrer, Eltern, Verwandte und sonstige Erwachsene arbeiten. Die dann natürlich auch die Eltern besser zum Handeln bewegen können als das Kind selbst.

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      1. Ich finde den Test wie gesagt auch nicht sehr gut gemacht – aber die meisten Gegenargumente richten sich leider gegen solche Selbsttests an sich, nicht gegen diesen speziellen. Vor allem der zitierte Abschnitt ist einfach nur zum Haareraufen, wenn man weiß, das genau solche Aussagen auch von wirklich toxischen Eltern stammen könnten.

        Die einzige Chance auf so etwas wie Heilung, die jedeR mit psychischen Problemen hat, ist das Problem als solches zu erkennen. Damit ist nicht alles geschafft, aber es ist ein Anfang.

        Informationen für Lehrer und andere gibt es. Erwachsene sind theoretisch in der Lage, Verantwortung zu übernehmen – Kinder können das nicht. Für die Eltern ist alles nur erdenkliche da – an Informationen, an Beratungsangeboten, an formeller und formloser Unterstützung. Aber das reicht nicht. Eltern möchten oft Verantwortung tragen, können ihr leider ebenso oft aber nicht gerecht werden. Wie gesagt: Das macht sie nicht zu schlechten Menschen. Einfach nur zu Menschen.

        Ein zenrtales Merkmal von Magersucht ist es, die Krankheit zu verleugnen und Normalität in Bezug auf Gewicht und Figur, aber auch bzgl. anderer Merkmale zu akzeptieren. Fast jedeR Magersüchtige macht diese Phase durch. Das betrifft vor allem Kinder, die tatsächlich oft erst einmal den Anstoß brauchen, dass sie vielleicht ein Problem haben – das auch als Problem anerkannt ist und dem man helfen kann.

        Ich stimme dir zu, dass es sehr schwer ist, Kinder zu erreichen. Aber solche Kleinigkeiten wie dieser Test sollten deshalb nicht verteufelt werden. Ein Kind hat begrenzte Möglichkeiten, aber wenn es nur die Möglichkeit ist, sich beim Kinder-Jugend-Telefon Rat zu holen oder mit der älteren Cousine darüber zu reden…

        Theoretische Handlungsmöglichkeiten nützen nichts, wenn die Verantwortlichen sie nicht nutzen. Eine kleine Chance ist in meinen Augen besser als gar keine.

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  15. Die Testauswertung ist oben von einigen angesprochen worden. Ich habe mir mal in der nächsten Apotheke die Medizini organisiert.
    Anbei die Testauswertung, die mit „So wichtig ist dir deine Figur:“ überschrieben ist:

    Hauptsächlich Kreis angekreuzt: „Nicht wichtig – Deine lässige Einstellung ist okay. Tipp: Achte trotzdem etwas auf deine Figur. Vor allem, wenn du dazu neigst, schnell zuzunehmen. Sonst kann es passieren, dass du eines Tages zu dick wirst, ohne es richtig zu merken. Dann fühlst du dich in deinem Körper vielleicht nicht mehr so wohl wie jetzt.“

    Hauptsächlich Quadrat angekreuzt: „Etwas wichtig – Du achtest auf deine Figur, aber lässt dich nicht vom Schlankheitswahn anstecken. Denn dir ist klar, dass Äußerlichkeiten nicht das wichtigste im Leben sind. Sie sind nur ein Teil deiner Persönlichkeit. Viele andere Dinge sind genauso wichtig. Tipp: Mach weiter so, du hast ein entspanntes Verhältnis zu deinem Äußeren!“

    Hauptsächlich Dreieck angekreuzt: „Sehr wichtig – Du achtest sehr darauf, wie andere deine Figur finden. Du willst auf keinen Fall zu dick sein und tust alles, um das zu verhindern. Tipp: Sei nicht zu streng mit Dir. Andere sehen nicht nur deine Figur. Sie mögen dich wegen deiner Art. Achte auf eine gute Ernährung und darauf, dass du nicht zu dünn wirst.“

    Persönliche Meinung: Ich habe oben schon geschrieben, dass ich diesen Test nicht für allzu wild erachte. Wenn ich mir die Antwortmöglichkeiten so ansehe, empfinde ich den Test summa summarum ganz gut aufgelöst. Der Test kann ein ganz guter Ansatzpunkt für ein Gespräch mit den Eltern sein. Meiner Ansicht nach ist er auf keinen Fall ein Grund für den kleinen Sturm, den dieser Test jetzt in der Presselandschaft auflöst.

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    1. Oh, Danke mccloud für die Mühe. Das ist wirklich interessant.
      Allerdings, wenn ich an meine Zeit zurückdenke … Und ich neigte damals eher sehr zum zu dünn sein … Ohne dass ich dafür etwas getan hätte, ausser nicht genug zu essen, weil mir ein bisschen das Hubgergefühl fehlte … Damals wäre dieses so drauf stossen, wie wichtig das für andere ist bei mir nicht gut angekommen. Irgendjemand hat mal eine Bemerkung über meine Knie gemacht – danach zog ich nie mehr kurze Hosen an. Ich denke sowas kann ziemlich nach hinten rausgehen.

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  16. Ja, der Artikel „erfreut“ sich ziemlich Aufmerksamkeit. Nachdem mindestens 2 Apotheken auf ihren Homepages verkündet haben, dass sie die Medizini im Januar wegen des zweifelhaften Testes nicht auflegen werden: Kossendeys Gesundheitshaus
    und der Postapotheke
    … hat sich auch die öffentliche Presse des Themas angenommen.
    Inzwischen gibt es Artikel darüber im Kölner Stadtanzeiger
    in der Mitteldeutschen Zeitung,
    in der Berliner Zeitung,
    im Naumburger Tageblatt,
    und sogar im Stern
    und der Huffington Post:
    sowie rpr1.
    … alle mit Link auf Pharmama.ch.
    Ebenfalls haben die Bild
    Brigitte Mom
    und n-tv.de Artikel veröffentlicht. Diese ohne Link zu mir (wofür ich der Bild-Zeitung noch dankbar bin. Die Kommentatoren bei mir sind mir lieber als deren ihre).
    Gerüchteweise kommt das nächstens im Fernsehen. Sat1 und RTL sind dran.

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