Das Leben ist manchmal wirklich unfair

Da haben wir dieses alte Pärchen – beide Kunden bei uns, wobei ich die Frau wohl noch nie gesehen habe. Ihr Mann holt immer alle ihre Medikamente und kümmert sich rührend um sie.

Sie hat Alzheimer und er pflegt sie zu Hause. Wer einen Verwandten hat mit Alzheimer, weiss wie schwierig und emotional anstrengend das ist.

Er beklagt sich nie. Er ist zu uns immer freundlich, egal unter was für Stress er sonst stehen mag. Für mich ist er ein echter Held.

Und jetzt … hat man bei ihm Krebs entdeckt. Grad an 2 Orten.

Und seine grösste Sorge ist dass er sich nicht mehr lange um seine Frau kümmern kann.

Ich könnte weinen.

20 Kommentare zu „Das Leben ist manchmal wirklich unfair

  1. Hallo Pharmama
    da spichst du ein wahres Wort. Das Leben ist nicht fair, was lernen wir daraus? Wir sollten unser Leben geniessen solange es gut läuft.
    Mein Vater hat auch meine Mutter durch den Alzheimer begleitet. Es war eine frühe und schnelle Erkrankung, mein Vater war darum noch fitt.
    Ich werde ihm bis zu meinem letzten Atemzug, für die Liebe und Pflege welche er meiner Mutter entgegenbrachte dankbar sein.

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  2. *taschentuchreich* da wird einem ganz elend.
    Vor allem, wenn man daran denkt, dass diese Menschen in ihren letzten Jahren kaum mehr eigenes Leben hatten.

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  3. Wie tragisch. :‘-( Ich wünsche den beiden noch viel, viel Zeit, und ihm am besten einen langsam wachsenden oder zumindest gut therapierbaren Krebs. Warum trifft es immer die netten, das muß doch nicht sein?
    (Etwas OT… zum Glück wird das hier im Blog eher nicht kommen, aber was mich in solchen Fällen dann zur Furie macht, ist wenn ein Vollblutchrist dann sagt, daß Gott einem nicht mehr zumute, als man ertragen könne. Denn ich finde das überhaupt nicht tröstlich, sondern ignorant! Ich bin z.Z. etwas Facebook-geschädigt, da kommen oft Kommentare, wo man nur sprachlos starren kann.)

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    1. Ich hoffe auch, dass solche Kommentare nicht auftreten.

      „Gott liebte meinen kleinen Kevin so sehr, dass er ihn mit seinen sieben Jahren zu sich holte.“

      Wie sehr dann Gott meine Grossmutter hassen muss. Oh ja. ;-)

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      1. komisch, da immer dann „Gott“ ins Spiel kommt.
        Sonst isser uninteressant. Da könnt ich regelmäßig schreien, wenn ich solche Anzeigen lese….

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      2. „Wen die Götter lieben, lassen sioe jung sterben“ ist nicht christlich, sondern heidnisch. Wohl auch religiös – aber nicht zu verwechseln.
        Ja, was die Großmutter dazu meint, würde mich dann auch interessieren.

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        1. “Wen die Götter lieben, lassen sie jung sterben“ Stimmt, im Heidnischen gab es das… aber vieles Heidnische wurde vom Christentum ja auch übernommen und nur in ihrem Sinne umgewandelt (wie alle christlichen Feste). Ich meine aber spezifisch dieses sich beziehen auf „Gottes Prüfungen“, die er den Menschen (kalkuliert) zumute, und eben nicht nur auf junge Menschen bezogen sondern allgemein. Abgesehen mal davon, daß ähnliche Sprüche wohl in vielen Religionen vorkommen, habe ich selten ignorante Kommentare von bekennenden Heiden/Atheisten gesehen…

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    2. Ich dachte auch eher an „Gott holt die zuerst, die er liebt.“. Auch das wohl nur eine Beruhigungsfloskel …. leider scheint sie wahr zu sein, zumindest in dem Sinn, dass häufig die Leute früher gehen müssen, die nett und lieb und aufopfernd sind. Wohingegen diejenigen, die nur jammern und sich beschweren …
      Aber vielleicht scheint einem das nur mehr so.
      (Sorry Turtle)

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      1. Wahrnehmung. Wahrnehmung.

        Ich meine, das liegt wohl eher daran, dass der Verlust eines netten, lieben und aufopfernden Menschen viel schwerer wiegt. Umso grösser der Erklärungsnotstand, der dann mit einem Sinn gefüllt werden muss.

        Bei einem ekelhaften Mensch kann irgendwie auch froh sein, dass er geht…

        „Wenn du dich immer beklagst, bestraft dich Gott mit einem langen Leben.“ ;-)

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    3. Wenn jemand das von sich selbst sagt, ist es der authentische Ausdruck seiner Erfahrung und seines Glaubens. Es kann ein Anegbot sein. Aber solche Sachen können nur in „Ich“-Form, nicht in „Man-„Form ausgesagt werden, und schon gar nicht an der Stelle von jemand Anderem!

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