Hätte der Apotheker da nicht helfen MÜSSEN?

Danke an die Leser, die mich auf diese Pressemitteilung aufmerksam gemacht haben:

http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/414230/apotheker-schickt-madchen-mit-zuckerschock-weg

Darin steht, wie ein 15 jähriges Mädchen mit Diabetes in einer Apotheke in Osnabrück nach Traubenzuckerbonbons fragt. Sie hat eine akute Unterzuckerung (schwitzt und zittert) und braucht das ganz dringend. Der Apotheker hat aber keine zum gratis abgeben mehr da und will keine Packung aufmachen ohne vorherige Bezahlung. Selbst auf die telefonische Intervention der Mutter nicht. Dafür schickt er das Mädchen in die Apotheke gegenüber, wo sie dann ihre Traubenzucker bekommt.

Wie stehe ich dazu?

Der Apotheker hat ganz sicher einen Fehler gemacht. Und ich bin auch sicher, dass er ihn sehr bedauert – und nicht nur wegen der schlechten Presse.

So steht dann da auch im Artikel

Ob er denn angesichts der Notlage nicht eine Packung hätte anbrechen können, geschweige denn müssen? „Hätte ich das mal gemacht“, bedauert er. „Was passiert ist, tut mir leid.“

Vielleicht war die Frage nach den Traubenzucker-Bonbons zu … offensiv. Vielleicht hat er in die Richtung schon schlechte Erfahrungen gemacht. Ziemlich sicher hatte er tatsächlich keine zum gratis abgeben an Lager. Und sehr wahrscheinlich ist ihm einfach nicht in den Sinn gekommen, dass es noch andere Möglichkeiten gibt: zum Beispiel hinten ein Glas Wasser holen und etwas Zucker drin lösen – muss ja nicht Traubenzucker sein, der für den Kaffee tut’s auch. So wie Orangensaft, das man in so Situationen auch gern gibt.

Dann schickt er sie in die nächste Apotheke – die liegt (nur) knapp 20m über die Strasse. Nicht die beste, aber … auch eine Lösung.

Aber ja, ich denke er hätte selber etwas mehr machen sollen. Ansonsten fällt das wirklich schon fast unter Unterlassene Hilfeleistung. Immerhin *hat* er die Ausbildung das Problem zu erkennen und auch zu wissen, was er zu tun hat.

Ihn böse zu nennen … finde ich aber etwas übertrieben. Ich glaube nicht, dass er in böser Absicht gehandelt hat.

Im übrigen: Zuckerschock finde ich eine nicht wirklich gelungene Beschreibung für eine Hypoglykämie – eine akute Unterzuckerung. Auch wenn das umgangssprachlich ist – irgendwie suggeriert es ein zuviel an Zucker – wo doch das Problem hier ein zuwenig ist. Das kann sich auch ziemlich dramatisch äussern: von Verwirrtheit bis Verhaltensänderung (oft Aggressivität) über Koordinationsstörungen bis Kreislaufstörungen. Schwitzen und Zittern gehören auch dazu – als Bekannter ist es gut, auf derartiges zu achten, damit man schnell reagieren kann. Und lieber etwas zu früh Zucker geben als nicht. Auch wenn Diabetes eigentlich eine "Überzuckerung" ist. Das kommt halt auch vor.

Und Danke an die vielen Apotheker die nie in der Presse erwähnt werden und für die das ganz selbstverständlich ist, in so einem Fall zu helfen!

(Ja, den Fall hatten wir selber auch schon.)

33 Kommentare zu „Hätte der Apotheker da nicht helfen MÜSSEN?

  1. Ich weiß nicht in welchem „Viertel“ die Apotheke liegt. Ich habe mal in einer Apotheke gearbeitet, die in einem „Brennpunktviertel“ lag. Drogenstrich, etc…..Traubenzucker wurde da gerne zum „Strecken“ verwendet. Und die jungen Drogenabhängigen haben gerne Traubenzucker „mit“ aufgezogen, um gleichzeitig ein bischen Energie ins Hirn zu kriegen.

    Die sind auch zu „uns“ in die Apotheke gegangen. Diese Leute wussten auch über „Unterzuckerung“ bescheid und haben dann direkt gesagt: „Gib mir den Traubenzucker, oder ich zeige Euch wegen unterlassener Hilfeleistung an“. Wir konnten dann gemerken, dass es sich nicht um Diabetes gehandelt hat, weil gleichzeitig eine Spritze nebst Kanüle gefordert wurde….

    Wir haben dann für 30 Cent Sets verkauft (Spritze, Kanüle, Traubenzucker, Alkoholpad) und eine Spritzenbox aufgestellt, in der man die Dinger „nachher“ entsorgen konnte. Einige wollten die 30 Cent trotzdem nicht zahlen, die kamen dann mit dem Unterzucker.

    Das ist keine Entschuldigung für den Apotheker. Spätestens wenn die Mutter am Handy ist, sollte man reagieren. Aber ich könnte es in gewissen Grenzen verstehen, wenn man häufiger so ein Klientel hat, dass man dann Schwierigkeiten mit der Differenzierung hat.

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    1. An eine ähnlich Situation mußte ich beim Lesen auch denken. Dazu kommen die Kunden vom Stämme derer von NIMM (gerne eng verwandt mit denen von Mecker und Motz), die nicht etwa um Hilfe bitten, sondern sie als ihr gottgegebenes Geburtsrecht ansehen und entsprechend einfordern. („Sie MÜSSEN mir jetzt SOFORT helfen und alles andere ist MIR egal.“)
      Und da geht dann auch mir schon mal die Hutschnur hoch.
      Ich sehe es durchaus als Recht des Apothekers an, daß er den Traubenzucker bezahlt haben wollte, ABER er hätte ihn gleich abgeben sollen. Über Bezahlung und eventuelle Sicherheiten hätte man dann immer noch reden können.
      Ich kann mich nicht des Eindruckes wehren, daß es sich eben so eine Kundin gehandelt hat. Denn diesen Vorfall gleich in die Zeitung zu bringen!?! Beschwerde bei der Kammer, das Gespräch mit dem Apotheker direkt suchen wäre eher meine Reaktion.
      Gruß aponette

      PS: Wann kommt die Schlagzeile: Apothekerin fährt zehn Kilometer mit dem Rad im Regen um schwerkranker Seniorin das lebensrettende Medikament zu bringen ? O.ä.

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      1. Natürlich hat der Herr Kollege nicht gerade vorbildlich gehandelt, aber wie es genau zu der Situation gekommen ist, das ist so nicht zu beurteilen.
        Ich schliesse mich aponette hier an: Dass man gleich zur Zeitung rennt zeugt für mich auch für jemanden vom Stamme NIMM… Ich reagiere auch ziemlich „allergisch“ darauf, wenn ein Kunde mir sagt, was ich tun MUSS..! Dies entschuldigt den Apotheker zwar nicht, macht seine Reaktion aber vielleicht eher verständlich…

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        1. Man sollte allerdings auch beachten, dass Personen die hypoglykämisch sind dazu tendieren, etwas gereizt und unfreundlich zu sein ;)
          Würd in so einer Situation gewisse Bosartigkeiten nicht unbedingt allzu ernst nehmen und auf den Unterzucker schieben. Ist ihnen im Nachhinein dann auch öfters peinlich.

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          1. Ja, das stimmt… Mit einem „Hypo“ sind die Menschen etwas ungehalten – aber als man der Zeitung angerufen hat, war das Hypo bereits behandelt und demzufolge die beiden Damen wieder im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte…

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          2. PS: auf den Satz „Wenn ich nicht bekomme was ich will, rufe ich den Beobachter an!“ reagiere ich bei Kunden genauso „allergisch“ wie wenn die Kunden mir sagen was ich alles MUSS…

            (Für die Nicht-Schweizer: Beobachter ist eine schweizer Konsumenten- und Beratungszeitschrift)

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    2. Es war in der Osnabrücker Innenstadt-Fußgängerzohne, die ich zufällig
      kenne. Da gibt es keinen Drogenstrich oder ähnliches wie man es in
      einer Großstadt finden würde.
      Osnabrück ist eine Kleinstadt und die Innenstadt sicher kein „Brennpunkt“ ;)

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  2. Ich stand mal im Winter an einer Haltestelle als eine alte Frau umkippte. Ihr Mann blieb bei ihr und hat den Notarzt gerufen und ich bin losgelaufen um eine Decke zu besorgen (das Glitzerding aus dem Verbandskasten). Der erste Laden war ein Blumenladen, ich erkläre ganz schnell die Situation und frage nach dem Verbandskasten. Antwort: „Ham wa nich“ „Und im Auto?“ „Wir sind alle mit dem Fahrrad zur Arbeit gekommen.“ Also bin ich in den nächsten Laden, dieselbe Antwort, aber man gibt mir den Hinweis ich soll es in der Apotheke um die Ecke versuchen. Bin ich also dahin gerannt, wieder erkläre ich das Problem und bitte um die Decke, die Apothekerin schaut mich alles andere als mitfühlend an und ich hatte dann das Glück, dass ein Kunde im Laden war, der mir (ohne zu Zögern) die Decke gekauft hat.

    Eh ich dann weder bei der alten Frau war und wir ihr die Decke umgelegt hatten, war der Notarzt auch schon da, insofern war es egal ob sie nun eine Decke hatte oder nicht, aber es geht ja ums Prinzip…

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    1. Zwar lobenswert, aber Decke braucht es wirklich vor allem, wenn jemand länger liegt. Vorher ist es einfacher und schneller, rasch die eigene Jacke anzubieten … man selber hat ja meist noch genug Bewegung, um sich warmzuhalten. Und in den Städten ist die Ambulanz (zum Glück) sehr schnell.

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    2. Wenn es in D war, ist „Ham wa nich!“ schon eine lustige Antwort. JEDER Betrieb ist verpflichtet, einen Betriebsverbandkasten nach DIN13157 vor Ort zu haben, je nach Betriebsart und Mitarbeiterzahl auch mehrere davon oder einen nach DIN13169. Würde mich interessieren, was die fragliche Berufsgenossenschaft dazu sagen würde…

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  3. Nunja, das Mädchen hat aber nur nach Traubenzucker gefragt und nicht nach einer Spritze… wieviel kostet ein Päckchen Traubenzucker ? 1 Euro oder 2 ? Hätte das den Apotheker ins Armenhaus gebracht ? Zumal die Mutter wohl gesagt hat, sie kommt und zahlt ?

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  4. Ja, als Apotheker hätte er es wirklich besser wissen müssen. Ich habe glücklicherweise auch schon erlebt dass auch andere Geschäftsleute ein bisschen Ahnung von Unterzuckerung haben und da entsprechend reagieren. Eine Eisdiele hat z.B. mal jemanden an der Schlange vorbei vorgezogen, eine Kugel Eis gegeben, an einen Tisch gesetzt und sie durfte dann selbsverständlich sitzen bleiben, bis es ihr besser ging. Sie hat dann die Kugel bezahlt, aber ich glaube, der Verkäufer hätte sie ihr auch geschenkt.
    Es hängt natürlich auch ein bisschen davon ab wie derjenige aussieht. Manche Unterzuckerte sehen echt elend aus, aber manche wirken auch ganz normal und sind dann ein bisschen aggressiv, da kann ich verstehen wenn man erstmal ablehnend drauf reagiert. Aber wie gesagt, als Apotheker sollte man es besser wissen.

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  5. Von den „Nebenwirkungen“ bei Unterzucker kann ich ein Lied singen. Wenn meine Tochter bei einem Blutzuckerwert um die 30 liegt, sind ihr auch schon Erdnüsse zu schwer und fallen ihr aus der Hand. Zum Glück war sie noch nie so unterzuckert, dass sie nicht mehr ansprechbar war. Davor habe ich echt Angst.
    Darum habe ich auch (fast) immer Traubenzucker bei mir.
    Dass der Apotheker falsch gehandelt hat, steht für mich ausser Frage. Warum er das getan hat, weiss ich nicht, kann / möchte ich nicht darüber urteilen.

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    1. Es gibt ein „Hypoglykämie-Kit“ zum Spritzen. Verordnen die Ärzte nicht gerne, weil ziemlich teuer und immer ein kurzer Verfall.. aber geben tut es so etwas – auch auf Kassenrezept. Ansonsten gibt es auch Traubenzuckerlösung in einer Tube („Jubin“, um jetzt mal Schleichwerbung zu machen), die schluckt sich leichter, weil man nix mehr lutschen muss…

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      1. ja, Deutschland.
        Die werden schon sowas da gehabt haben, die hatten nur keine Lust danach zu suchen. Und „sie sind verpflichtet einen Verbandskasten zu haben“ und „sie sind verpflichtet vorbeikommenden Passanten den Verbandskasten auszuhändigen“ ist nicht dasselbe…

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        1. Ich bezweifel stark, dass wirklich jeder Betrieb da seinen gesetzlichen Verpflichtugen nachkommt – denn dann würde ich viel mejhr von den dazu passenden Austausch-Sets verkaufen… (bei denen ich zugegebenermaßen preistechnisch ziemlich auf Versandhandelsniveau liege, wenn man mich denn fragt…)

          Andererseits finde ich sie SPAM-Faxe alle Jahr lustig, die mir als Apotheke so ein Teil verkaufen wollen… als ob ich hier nicht genug Verbandmaterial (und auch fragliche Verbandkästen) rumliegen haben würde… :-D

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  6. Fachlich nicht ganz glücklich – aber menschlich zu verstehen!

    Muss ja nicht Drogen sein – aber Dein Kollege könnte in der Nähe einer Schule arbeiten, wo mittags ganze Horden einfallen und um Traubenzucker bitten.

    In dem Fall hat wohl das Teufelchen auf seiner Schulter gesagt: Toller Trick, mit mir nicht…

    Ich bin zwar kein Diabetiker, aber seit der 1. Klasse haben meine Eltern immer darauf geachtet, dass ich so 1-2 Mark in 50 Pf.-Stücken in der Schultasche habe – für „Notfälle“.

    Ist weiterzuempfehlen, gerade wenn die Tochter offenbar insulinpflichtige Diabetikerin ist!

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  7. Grenzt schon an unterlassene Hilfeleistung, wobei er ja immerhin sie in die nächste Apotheke geschickt hat, wo sie dann Hilfe bekommen hat. Wie es dazu kommen konnte, wird man nur mit den Informationen aus dem Artikel wohl nicht endgültig erschließen können. Irgendwie wird er die Situation falsch eingeschätzt haben…

    Auch wenn der Artikel (einseitig basierend auf Informationen der erbosten Mutter?!) das so darstellt, kann ich mir nicht vorstellen, dass es am Geld gelegen hat. Erstens sind die paar cents ja nun echt kein Geld, und zweitens hätte er ja auch einen Anspruch, das nachträglich bezahlt zu bekommen.

    Hilfeleistung bedeutet ja nicht automatisch für Umsonst. Ein Arzt, der auf der Straße jemanden reanmieren muss, ist zur Hilfeleistung verpflichtet, aber er darf dafür auch später demjenigen (oder den Hinterbliebenen…) eine Rechnung stellen. Genauso ist ein Apotheker schon verpflichtet, den lebensrettenden Traubenzucker herauszurücken, aber er muss ihn nicht verschenken.

    Aber auf einer Vorauszahlung zu bestehen, wenn das Mädchen gerade kein Geld hat, ist so ähnlich, wie der Arzt, der bei dem Verunfallten im Straßengraben erstmal Preisverhandlungen für seine Hilfe beginnt… Und das kann ich mir bei Ärzten genausowenig vorstellen, wie ein Apotheker, der wegen 69 Cent einem Mädel nicht hilft – außer eben, er hat die Situation verkannt…

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    1. Und nur Nebenbei: Die Unterversorgung mit Apotheken scheint in Osnabrück Innenstadt ja dramatisch zu sein, 18 Meter bis zur nächsten. Na, nicht dass da die Versorgung demnächst zusammenbricht…

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      1. Nein, in den Städten ist das normalerweise kein Problem eine Apotheke zu finden – Angebot und Nachfrage … und in den Städten ist die Nachfrage eindeutig grösser. Auf dem Land dagegen …

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  8. Hm, ich denke bei unterlassener Hilfe von Seiten Apotheke sieht man es gleich doppelt so schlimm, wie bei hilfsunwilligen „Normalos“, da man Apotheken und Ärzte und Co nun mal in die Sparte: „Hat etwas mit Medizin zu tun – Die müssen helfen!“ steckt.
    Eine Kollegin von mir, ist bei einem Sturm von einem umherfliegenden Metallschild am Kopf getroffen worden, und hat auch in einer nahen Apotheke um Hilfe gebeten worden. Die haben sie nur gebeten zu gehen, damit sie den Laden nicht vollblutet.

    (Ich weiß nicht, ob die Nähe zum Kölner Hauptbahnhof als „Brennpunkt“ zu werden ist – sie sieht jedenfalls alle andere aus als ein Junkie.

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  9. Als Mutter eines Kindes, dem in einem lebensbedrohlichen Zustand von fachkundigen Menschen nicht geholfen wurde, wäre ich auch Tage später noch ausgesprochen ungehalten. Mir fällt außer „momentaner geistigen Umnachtung“ keine wohlwollende Erklärung für das Verhalten des Apothekers ein.

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  10. Von einer Apotheke erwarte ich einiges an Kompetenz- nicht unbedingt in Richtung Notarzt-gleicher erste Hilfe, aber bei direkter Ansprache bzw. Nachfrage wenigstens zwei oder drei in Wasser aufgelöste Zuckerwürfel. Die kosten mit Sicherheit keine drei Cent. Gummibärchen, O-Saft, Cola tun es auch. Sofern man Ärger mit Drogenabhängigen hat: Einfach den Diabetikerausweis/den Pen/das Messgerät kurz zeigen lassen.

    Ich hab selbst schon unterzuckert und Passanten um Hilfe gebeten, und ich hatte Geld dabei- habe aber der Standfestigkeit meiner Beine nicht getraut und deshalb darum gebeten, ob mir der Angesprochene aus der rund 50 m entfernten Getränkehandlung eine Cola holen kann, selbstverständlich gegen Bares. Antwort: „Wenn Sie Cola trinken können, können Sie die auch selbst holen“. Bin dann wirklich mit allerletzter Energie selbst in den Laden getaumelt, und dort von der Kassiererin (OHNE zu fragen und OHNE Bezahlung sehen zu wollen) auf einem Stuhl platziert und mit einer Flasche Cola versorgt worden. Der hat es gereicht, ein „Bin unterzuckert“ zu hören… Ja, ich hatte Traubenzucker dabei und nein, die kleinen Päckchen hätte ich nicht mehr auspacken können. Leider gibt es Leute mit Wahrnehmungsstörungen bei einer Hypo, die unter Umständen erst dann bemerkt wird, wenn man umfällt. Mein tiefster bei Bewusstsein überstandener Blutzucker war 16. Mg/dl, nicht mmol. Damit bin ich noch Auto gefahren, bevor er sich bemerkbar machte. Und: Natürlich messe ich meinen BZ bevor ich ins Auto steige.

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  11. Vielleicht sollte man da mal den Chef des Apothekers fragen, ob es einen Grund für sein Verhalten gibt… wenn Supermarktkassiererinnen wegen einem Pfandbon oder Burgerverkäufer wegen 7 Ketchup-sachets entlassen werden (aktuell in den Nachrichten), würde ich mir als angestellter Apotheker auch um eine Traubenzuckerpackung Sorgen machen. Selbst wenn man nach Jahren Rechtsstreit doch Recht bekommt.

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  12. Kann ich ehrlich gesagt nich nachvollziehen und für einen Dienstleister im Medi-Bereich echt ein Unding..
    Es mag ja dieses Schnorrerproblem geben, aber welcher Schnorrer ruft dann bitte seine Mutter ans Telefon?
    Wobei ich auch die anderen anwesenden (war da niemand?) nicht verstehe. Wenn ich eine solche Situation mitbekomme, lasse ich doch nicht zu, dass derjenige weggeschickt wird. Wenn dort Traubenzucker ausliegt nehme ich es und öffne es. Der Apotheker kann mich ja dann immer noch zwingen es zu bezahlen, aber ich schau doch nicht zu, wie das Problem evtl. noch schlimmer wird?

    Reicht doch wenn der Apotheker das als das Mittel seiner Wahl ansieht..

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    1. Hmm, hmm.
      Nun gut – da steht auch drin, dass das Mädchen laut Apotheker keine Anzeichen einer Unterzuckerung gezeigt habe,
      Das wird schwierig.

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    1. Aha. So ist das also ausgegangen.
      Der Apotheker hat demnach auch von der Apothekerkammer keine Konsequenzen zu erleiden, da nicht nachzuweisen war, dass das Mädchen tatsächlich in einer Notlage war.
      Zitat: „Der Apotheker schickte das Mädchen weg, weil er nach eigenen Angaben weder die gewünschten Gratisbonbons auf Lager hatte noch eine abzurechnende Tüte anbrechen wollte. Ferner habe er keinerlei bekannte Symptome eines Zuckermangels wie Zittern und Schwitzen festgestellt. Der Apotheker habe vielmehr den Eindruck gehabt, dass das Mädchen „gerade Wert auf einen Geschenkartikel gelegt habe, den Apotheken normalerweise vorrätig haben“ Zitat Ende

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