Mutter – Sohn -Verhältnis

Eine um die 40 jährige Frau bei mir in der Apotheke: "Mein Sohn ist 16 und er hat eine feste Freundin – und jetzt hat er mir gesagt, er ist bereit für Sex."

Meine Reaktion abwartend …

Ich reagiere … sparsam: "Ja – und?"

Frau: "Ich brauche also Kondome … und dann hätte ich da eine Frage …"

Pharmama: "Hmmm?"

Frau: "Er hatte als Kind eine Krankheit und … es ist nicht sicher, aber es könnte seine Penis-funktion beeinträchtigt haben. Gibt es da etwas, das ich ihm geben könnte als Hilfe?"

Pharmama: "Es ist nicht sicher?"

Frau: "Nein."

Pharmama: "Dann .. würde ich vorschlagen Sie warten ab. Solange man das nicht sicher weiss, dass das ein Problem gibt, würde ich auch nichts machen. Wenn / Falls gibt es Mittel, die der Arzt verschreibt und die wir dann versuchen können."

Und in Gedanken: Ihn da unter Druck zu setzen ist da sicher kontraproduktiv. Man muss auch daran denken, dass viele "Potenz-Probleme" psychische Ursachen haben.

Das Anliegen spricht für ein gutes Mutter-Sohn Verhältnis … und obwohl ich das noch nett finde von der Mutter, sich da Gedanken zu machen und so vorzusorgen … irgendwie wäre mir das etwas zuviel des Guten.

Was meint ihr?

18 Kommentare zu „Mutter – Sohn -Verhältnis

  1. Ein sehr offenes Verhältnis, tatsächlich. Ein paar Anregungen für die Mutter:

    Beim Sex sollte es darum gehen, Lust, Freude und Intimität zu erleben, und nicht darum, eine Leistung abzurufen. Über die möglichen Funktionseinschränkungen seines Penis dürfte ein Sechzehnjähriger hinreichend informiert sein, auch ohne Sex mit einer weiteren Person gehabt zu haben. Und alt genug, um selber Kondome zu kaufen, ist er auch.

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  2. Da schließe ich mich an – toll wenn Mutter und Sohn so offen über Sexualität reden können. Aber kaufen sollte er die Kondome dann schon selbst. Und wenn es wirklich Problem gibt, ist eine Mutter mit einem offenen Ohr fantastisch. Aber aktiv werden sollte sie meiner Meinung nach wirklich nur auf seine Bitte hin.

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  3. Ich denke, wenn seine Funktion irgendwie eingeschränkt wäre hätte er das mit 16 doch sicher bereits bemerkt? Vielleicht macht sich Mama da einfach zuviele Gedanken.
    Das mit dem Kondome kaufen finde ich jetzt nicht so schlimm. Besser Mama machts als dass er sich gar nicht traut und am Ende keine hat wenns drauf ankommt. Für Jugendliche ist das eine seeeeehr sensible Situation, und ich finde es nicht schlimm wenn sie das für ihn macht. Sie kauft ihm sicher auch regelmäßig Zahnpasta, ohne dass ihn das unselbständig macht.

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  4. Ich als Mutter kaufe lieber kiloweise Kondome für meinen Nachwuchs, die sie benutzen können, als zu riskieren, dass ich Oma werde, weil sie sich genieren, selbst welche zu kaufen.
    Potenzprobleme würde ich aber nur in sofern mit meinem Sohn besprechen wollen, dass ich mit ihm den passenden Facharzt heraussuche.

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    1. Das mit dem Kondome kaufen hat was – allerdings sollte das ab irgendeinem Alter auch unter Selbstverantwortung fallen dürfen.

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    2. Ich weiß um die Peinlichkeit des Kondomkaufs in der Jugend, aber andererseits frage ich mal so: Wenn man sich nicht traut, Kondome zu kaufen, ist man dann nicht vielleicht doch noch nicht reif, Sex zu haben?

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      1. „wenn man sich nicht traut kondome zu kaufen, sollte man keinen sex haben“ achja. und und da halten sich kinder/jugendliche natürlich dran. am ende kaufe ich lieber säckeweise kondome, wenn es die kinder davon abhält sich mit 16 schon (ungewollt) zu vermehren.
        egal, ob die mutter da jetzt gluckig reagiert. immerhin hat sie ihrem sohn kondome gekauft. und mein rat an sie wäre gewesen, dass sie ihrem sohn anbieten sollte bei problemen nen termin beim urlogen zu machen. grundsätzlich ist man als elternteil einfach auch für die aufklärung erforderlich. es gibt durchaus gute bücher, die man den kinder geben kann. trotzdem müssen die kinder wissen, dass sie sich immer an die eltern wenden können und dafür keine sprüche kassieren, wie oben genannter.

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  5. Ich bin der Meinung, dass es sehr wichtig ist, wenn Mutter und Sohn miteinander reden können. Mit 16 ist ein Junge mitten in der Pubertät und traut sich u. U. überhaupt nicht, Kondome zu kaufen. Ich habe meinen Sohn sehr wohl liebevoll und ausreichend aufgeklärt, er konnte mich alles fragen und hat es auch getan.

    Wie funktionieren Mädchen, was wünschen sie sich und wie geht man miteinander um?

    Ich habe ihn über die Bedeutung(slosigkeit) und die Aussage von Pornos aufgeklärt und ihm seine eigene Sexualität erklärt und jede Frage ausreichend erläutert. In diesem Alter gibt es so viele Ängste….. wer eine Geige hat, muss auch lernen, sie zu spielen. Zu klein, zu krumm, wie überhaupt – wen soll ein Junge da fragen, wenn nicht die Mutter; wenn sie in der Lage ist, das behutsam und unterstützend umzusetzen?

    Liebe ist das Schönste, was es gibt, wenn man das Bewusstsein dafür wecken kann.

    Die anderen Jungs können und konnten da wenig helfen, das wichtigste Thema ist leider immer noch über weite Strecken ein Tabuthema. Wie schade. Bei großer Nähe ist die Mutter die allerbeste Wahl, wenn sie selbst gute Erfahrungen gemacht hat.

    Woher sonst soll der Junge seine Informationen bekommen?

    Ich finde, dass die Mutter sich hervorragend verhalten hat und ihrem Sohn durchaus helfen wird, ein guter und liebevoller Partner für ein tolles Mädchen zu werden.

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    1. Das ist ganz toll, wie Du das handhabst – obwohl ich wahrscheinlich für spezielle Penis-Fragen eher den Vater (so vorhanden) als Ansprechsperson sehen würde. Natürlich sind nicht alle Väter gleich geeignet für so Fragen, da ist es gut, wenn die Mutter das entsprechend handhaben kann.

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  6. ..bin auch Ü40, und du glaubst gar nicht, was mein (seit letzter Woche) 9jähriger da schon alles mit mir diskutiert hat..
    Aber der würde im Zweifelsfall sagen, ich soll ihn bite zu Dr. Kläber fahren wegen einer Männersache.

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  7. also, wenn Mutter und Sohn wirklich offen miteinander reden würden, wären auch dieses Problem zur Sprache gekommen. Ich denke, hier liegt ein extremer Gluckeneffekt vor, nach dem „der liebe Kleine“ vor allem Unbill beschützt werden soll.
    Also, wenn ich mir vorstelle, meine Kondome von meiner Mutter beschafft zu haben, bekomme ich noch heute Pickel.
    Was „Funktionseinschränkungen“ betrifft: hier hast Du absolut Recht, erst der Versuch macht klug ;-)
    und (falls doch notwendig): mit 16 braucht man sicherlich nicht mehr den mütterlichen Beistand beim Arzt.

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    1. Ach – Danke Hajo. Ich bin froh, dass noch ein Mann etwas dazu gesagt hat und nicht nur Frauen (okay, bei „Zwerg“ bin ich mir nicht so sicher …). Natürlich ist das auch nicht bei allen gleich, aber ich sehe das ähnlich wie du: die Mutter ist interessiert und besorgt – aber „Alles“ weiss sie offenbar auch nicht – ich schätze mal, der Sohn weiss selber schon, ob das funktioniert. Mit 16 hat man – wenn vielleicht noch nicht dir Frauen selber, doch das Masturbieren sicher entdeckt :-)

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  8. Also ich sag mal als Ex-Klassen-Geek und -Nerd: Meine Eltern meinten beide, ich sei schlau genug, das alles selber rauszufinden. Das theoretische hatte ich auch irgendwann raus, und die praktische Erfahrung kam dann ein paar Jahre später.. so 8 oder 10… ;-) Zum Papa werden hat es allemal gereicht… und zum Nicht-Ungewollt-Papa-Werden auch…

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    1. Ich wußte schon bescheid, auch vor der Sexualkunde in der 5. Klasse (!), aber halt theoretisch. Und die Praxis erst mit 22 zu entdecken, hat mir im Rückblick nicht geschadet.

      Wenn meine Mutter mir Kondome überreicht hätte, da hätte ich aber ziemlich blöd geguckt; mein Sexualleben ist bis heute meins, so wie ihres ihres ist.

      Wo ist denn der Vater von dem hoffnungsvollen Jungmann? Müßte der nicht, wie weiland Graf Bobby, sich um die Sexualerziehung seines Sprößlings kümmern?

      Draußen im Baum sitzt ein Vogel und pfeift: Jokaste, Jokaste, Jokaste…

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  9. ich find das jetzt auch ziemlich gluckig. Ich verstehe, dass es den Jugendlichen erstmal unendlich peinlich ist, beim ersten Mal die Kondome zu kaufen aber wenns Mama beim ersten Mal macht, ist es dem Kind beim 2. Mal immernoch peinlich.

    Ich hätte kein Problem damit, wenn meine Kinder sich an unserem elterlichen Kondomvorrat bedienen würden aber das ist keine Standardgröße, das wäre also vermutlich nicht die klügste Idee.

    (btw liebe Pharmama, gibts mysize auch in Apotheken?)

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  10. Puh, mir wäre das auch zu viel. Das ist so intim, dass es einfach nichts wäre, über das ich mit Muttern sprechen könnte. Ich an ihrer Stelle würde schauen, ob er von sich aus irgendwann zu ihr kommt, wenn was nicht stimmt. Ansonsten wirds wohl nicht so sein.

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