Bester Anruf an den Arzt bisher …

Ein Patient gibt mir ein Rezept ab, das so etwas von unleserlich ist, dass ich wohl nicht einmal den Patienten herausgefunden hätte, wenn er nicht selber da gewesen wäre und ich ihn fragen konnte.

Der Patient weiss in etwa, für was das Medikament auf dem Rezept ist, aber nicht den Namen.

Ich rufe in die Praxis an.

Die Praxisassistentin erklärt mir, dass der Arzt gerade in einer Sitzung ist. Sie will aber nachschauen.

Blöd nur, wenn im Dossier nichts steht – der Arzt hat das Dossier des Patienten (noch?) nicht überholt – und die Praxisassistentin kann ihn nicht fragen, weil er nicht da ist.

Lustig ist, wenn sie das Telefon nicht in Pausenmodus gestellt hat und ich sie- während sie sucht und sucht- murmeln höre: „Ich bring ihn um !…Na, der hört noch etwas von mir! …“

War wohl nicht das erste Mal?

16 Kommentare zu „Bester Anruf an den Arzt bisher …

      1. Ja. Ich gehe zunächst immer davon aus, dass Leute etwas ehrlich meinen…

        …aber eine andere Frage: Warum kriegt man hier das fragliche Rezept nicht zu sehen? *hibbel* :)

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        1. Warum kriegt man hier das fre Rezept nicht zu sehen? Datenschutz. Vor diesen Daten muss man die „unbedarften Bürger“ einfach beschützen. ;-)

          Aber ganz ehrlich: Apotheker MÜSSEN doch ALLES lesen können…. Letzte Woche wurde mir ein verkleinertes Fotoabbild eines rumänischen Rezepts vorgelegt (in rumänisch natürlich, was bei uns niemand sprechen/lesen/verstehen kann) – zur Verschickung durch den Übergebenden nach Rumänien. Ich hab auch nach einer Weile rausbekommen, worum es ging, aber aus unterschiedlichen Gründen erstmal nicht beliefert(Unklarheit bei der Dosierung, Unklarheit bei der verordneten Menge, Unklarheit des Transports des kühlkettenpflichtigen AM´s bis Rumänien, Vorlage einer ausgedruckten Kopie statt des originalen Rezepts), und die Abgabe mit der Bitte zur Klärung und Vorlage des dann (möglichst korrigierten) Originalrezepts nach hinten verschoben. Letztendlich einigten sich die rumänischen Ärzte wohl dann doch auf eine OP. Fand ich auch nicht wirklich schlimm, da das Kind gemäß FAM-Text viel zu alt für die sinnvollere „Normaltherapie“ – und für die weniger sinnvolle Spätanwendung auch schon an der oberen Alterskante angelangt war.

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          1. Jepp. Es ging letzthin um Choriongonadotropin zum Spritzen gegen Hodenhochstand. Das Kind hatte aber den 2. Geburtstag schon weeeeit hinter sich gelassen Das mit dem Bodybuilden wär durchaus möglich, das ganze kam mir aber tatsächlich nicht gefaked vor. Ich hatte aber – Asche auf mein Haupt – auf die Schnelle nur die kühlkettenpflichtigen 5000IE-Ampullen gefunden. (Die 1500IE-Ampullen hab ich erst gefunden, als die „vorlegende Person“ erst mal „nach Hause telefonieren“ war.) Verordnet waren aber 21(!) 500IE-Ampullen. Das ist schon deshalb etwas merkwürdig, weil die Behandlung 2x wöchentlich über 5 Wochen (FAM-Dosierungs-Angabe; also 10 Ampullen) erfolgen sollte – das Kind sollte nach Angaben der Bekannten über 6 Wochen (also 12 Ampullen) behandelt werden. Blieben trotzdem 9 Ampullen zu viel verordnet – Entlohnung für das Ärzteteam?
            Naja, wie schon gesagt, nach Abklärung der Probleme – insebsondere war die Vorlage des Originalrezepts wohl nicht so einfach, da die Behandlung wohl möglichst bald erfolgen sollte (Alter), wurde sich für eine OP entschieden. (Ich habe die „vorlegende Person“ ca. 3 Tage später bei einem anderen Wunsch nochmal drauf angesprochen, daher die Info mit der OP:) Ich gebe offen zu, das Problem hatte ich bisher noch nie „in Natura“, deswegen hatte ich nach Grundentzifferung der Verschreibung auch erst mal etwas Recherge-Bedarf.
            Aber davon abgesehen, dass die 1500IE-Amp. nicht kühlkettenpflichtig sind, hege ich gewisse Zweifel, dass ein Post-Transport – am besten im Flieger bei Minus-Temperaturen im Gepäckraum – der Qualität des AM zuträglich gewesen wäre

            Aber das ganze war nicht als Ratespiel geplant…. ;-).

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  1. Hehe,
    ja, wenn die Leut die Pausentaste nicht benutzen, kann man da immer sehr interessante Dinge aufschnappen. Das wird bestimmt nicht das erste Mal gewesen sein, dass der Arzt unleserlich geschrieben hat. Warum haben die denn bei euch keine Drucker in der Praxis – heut können die meisten Programme doch sogar unabhängig von Nadeldrucker und durchschreibenden Formularen alles auf Laser ausdrucken …

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    1. Es gibt doch eine viel bessere Möglichkeit anstelle Rezepte zu drucken… ein Stempelchen, „Tinctura opii“.

      Das wurde ja für eine ziemlich lange Zeit für ein Allheilmittel gehalten. Und irgendwann äussert sich jede Erkrankung durch Schmerzen – seien es körperliche, seelische oder psychische… :)

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    2. Die Antwort auf den offensichtlich nicht vorhandenen Praxis-Rezeptdrucker präsentiert ein Arzt immer sehr eindrucksvoll: Wenn er etwas im Computer nicht findet (weil es das seit vielleicht 3 Jahren nicht mehr gibt, sich seit 5 Jahren die Packungsgröße verändert habt, er diesen Wirkstoff noch von „früher“ kennt, oder oder oder), kurz, wenn der Computer sich weigert, seine Behandlungsvorstellung umzusetzen – dann schreibt er das Rezept halt mit der Hand. Problem gelöst – denn das Problem hat nun der Apotheker. Ich weiß schon, warum ich auch noch „Rote Listen“ von 1990, 1994, 2002, 2010… hier stehen habe. Plus eine Ausgabe des Arzneimittelverzeichnisses von 1979… :-D

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      1. Wenn der Arzt das kennt, dann muss es das geben. Basta. Das neumodische Kommpjuta-Zeugs ist für Schwächlinge. ;-)

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      1. In D gibt es eine Absprache (oder sogar einen Vertrag?) zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und dem GKV-Spitzenverband, dass (hohe zweistellige Zahl, genaueres ist unbekannt)% der Rezepte maschinell ausgestellt sein MÜSSEN. Hintergrund dürfte die einfachere maschinelle Auswertung der Rezepte durch die Kranke Kasse zur anschließenden Retaxation der Apothekenleistung sein. In wie weit einzelne Ärzte in Regress genommen werden können, weiß ich nicht genau – aber bei der deutschen Bürokratie ist das ohne Schwierigkeiten vorstellbar…

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  2. Hallo!
    Dies ist mein erster Blog, dem ich tatsächlich folgen werde! Bisher hielt ich diese bloggerei für ziemlich daneben, weil ich eh nicht so der Computer u internetfreak bin. Ich muss mein Urteil wohl auf Null stellen und mir den „Kram“ mal anschauen.

    LG. CK

    PS: bin im übrigen unter 40 und nicht über 80 Jahre!

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