Schlaflos in …

Kunde: „Ich habe Mühe zu schlafen. Haben sie mir da etwas, ausser den Tabletten?“

(Aha, mein Stichwort ein bisschen Hintergrundforschung zu betreiben und vielleicht ein paar Tipps anzubringen!)

Pharmama: „Wie sieht das denn bei ihnen aus? Haben Sie so etwas wie ein Schlafritual?“

Kunde: „Ja, ich trinke Tee vor dem Schlafen.“

Pharmama: „Oh, gut. Was denn für Tee?“

Kunde: „Schwarztee.“

Pharmama: „Okee, vielleicht sollten sie die Teesorte wechseln, der hat nämlich Coffein drin.“

Kunde: „Oh, wirklich?“

Pharmama: „Ja. Und wie sieht das bei ihnen aus mit Kaffee?“

Kunde: „Ja, ich trinke auch Kaffe.“

Pharmama: „Entcoffeiniert?“

Kunde: „Wieso?“

Pharmam: „Der  hat auch Coffein drin, das wirkt anregend. Wieviel Kaffe trinken sie denn?“

Kunde: „Morgens eine grosse Tasse.“

Pharmama: „Ja?“

Kunde: „Dann etwa 3 am Nachmittag und vielleicht noch einen Abends nach dem Essen.“

Pharmama: „Das könnte mit ihren Schlafproblemen zusammenhängen.“

Kunde: „Ich dachte es wäre der Tee?“

Pharmama: „Der vielleicht auch. Es wäre sicher besser, wenn sie auf Wasser wechseln würden.“

Kunde: „Ich mag Wasser nicht. Das Hahnenwasser bei mir ist nicht so gut, ich weiss nicht, wie sicher es ist.“

Pharmama: „Aber sie brauchen es für ihren Kaffee und ihren Tee.“

Kunde: „Oh, daran habe ich noch nicht gedacht. … Ich mag die Idee nicht, dass ich einer von „diesen“ Typen werde.“

Pharmama: „Was für Typen?“

Kunde: „Na diese Tee und Wasser trinkenden Grünen, diese Ökis…“

Pharmama: „Aber sie mögen die Idee vom Schlafen?“

Kunde: „Ja.“

Pharmama: „Dann sollten sie vielleicht doch lieber auf Wasser oder Früchtetee umstellen.“

46 Kommentare zu „Schlaflos in …

  1. Die Antwort „Aber Sie mögen die Idee vom Schlafen?“ find ich genial! :D

    Der Kunde war ja echt sowas von… informiert. Ich dachte, dass Kaffee Koffein enthält, wüsste inzwischen jeder.

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  2. Es soll ja wirklich Menschen geben, denen Koffein nichts (oder nicht viel) ausmacht. Bei anderen reicht eine Tasse Kaffee zur Mittagszeit, um bis mindestens 3.00 Uhr nicht schlafen zu können (ich gehöre zu letzteren). Bei vier Tassen Kaffee + einer Tasse Schwarztee bräuchte ich mich vor Ende der Woche nicht hinzulegen.
    Aber sag mal, unter welchem Stein hat dieser Kunde denn bisher gelebt, um nicht doch irgendwann mal etwas von der Koffeinwirkung mitzubekommen und sein Nichtschlafenkönnen damit zu verknüpfen?

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    1. Ja! Ich kann nach einer grossen Tasse Kaffee noch gut schlafen… und um 20/21 Uhr mag ich gerne Schwarztee. Nicht eine Tasse, sondern einen schönen Liter Earl Grey…

      Also, wenn ein Geologe hier vorbeischaut können wir ihn fragen, unter welchem Stein sie denn lebt… :)

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    2. Kaffee, Tee, Red Bull – ich kann nach allem noch schlafen. Leider. Manchmal wäre es toll, wenn ich davon nämlich richtig wach werden würde ;)

      Ich erinnere mich nicht mehr genau, aber irgendwas fehlt den Leuten die nicht darauf reagieren. Glaub es war was Enzymbedingtes :)

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      1. Ach, das mit dem Schlaf kann ich bestätigen. Passiert mir durchaus, dass ich abends heimkomme, mir noch einen Kaffee mache, und noch während des Trinkens einschlafe… ;-)

        Das Dumme ist, dass ich eher ein Problem habe, wenn ich keinen trinke:
        Einmal wachte ich mit Kopfschmerzen ähnlich einem Kater auf. Da kein Aspirin oder ähnliches im Haus, ab zur Apotheke nebenan.

        Nette Apothekerin fragt halt auch, was ich gegessen/getrunken habe, welche Art von Kopfschmerz – und ob ich was anders gemacht hätte als sonst.

        Jepp, ist Urlaub, ich hatte mir vorgenommen, weniger Kaffee zu trinken.

        Sie freudestrahlend: „Haben wir’s schon! Entzug! Ich verkaufe Ihnen gerne Tabletten – aber trinken Sie zuerst eine Tasse Kaffee, wetten, dass es besser wird?“

        Und was soll ich sagen – sie hatte (leider) Recht… :-(

        Tja, ich rauche nicht, ich saufe nicht, aber irgendein Drogenproblem muss man ja haben :-(

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    3. Es gibt sicher sowohl Leute, die nicht auf Koffein ansprechen, als auch solche, die eine derartige Gewöhnung daran haben, dass es kaum mehr aufputschend auf sie wirkt.
      Andererseits: wenn er schon Schlafprobleme hat kann man ja mal versuchen, was passiert, wenn man die koffeinhaltigen Sachen reduziert oder weglässt. Irgendwo muss man ja anfangen.

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  3. *pruuuust*… das könnte fast die alte, blinde Frau sein, mit der ich immer wieder spazieren geh. Regelmässig spazieren wir bei einer Apotheke vorbei, die ohne unsere Besuche sonst vereinsamen würde. So fragt sie alle paar Monate, ob es doch noch ein anderes „natüüürlichs und pflanzlechs Heilmittel“ gegen ihre Müdigkeit bzw. Schlaflosigkeit gebe…

    “Aber Sie mögen die Idee vom Schlafen?” – da schliesse ich mich Mango an… :D

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  4. Herrlich :D
    Ich habe heute gelernt, dass ich ein Öki bin, weil ich Wasser trinke. Aber ich kann dafür auch schlafen.

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  5. Hahaha süße Vorstellung von Öko … ich werd für esoterisch angehaucht gehalten, weil ich zum Yoga geh, Gitarre spiel und gern im Sommer barfuß lauf …. aber dass ich Wasser trink wurde bisher noch nie belächelt.
    Aber gut. Ich trink ja nicht ausschließlich das.

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  6. Das war meine erster bei dir gelesener Beitrag und ab sofort werde ich mich öfter hier über Möglichkeiten und Grenzen des Schlafens informieren :)

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  7. Wenn sie 4 Tassen Kaffee zu je 100 mg Koffein trinkt, dürfte der Schwarztee mit seinen 20 mg/Tasse kaum mehr ins Gewicht fallen. Mich wundert, dass die Dame noch keinen entkoffeinierten Kaffee probiert hat, auch Schwarztee und Grüntee gibt es mittlerweile entkoffeiniert. Von den teeähnlichen und koffeinfreien Alternativen wie Rotbusch, Honigbusch, Kamille, Pfefferminz, Holunder, usw. will ich gar nicht reden, das wird ihr wohl wirklich zu „öko“ sein. Wäre aber eine Möglichkeit zu einem Zusatzverkauf gewesen. :-)

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    1. Naja, zwischen Schwarztee und Kräuter- und Früchtetees besteht ja doch ein erheblicher Geschmacksunterschied, das muss man nicht mögen. Entkoffeinierter Kaffee dagegen wäre selbstverständlich eine Lösung ;-)

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      1. Nein, sicher NICHT!

        Um sich von den Ökos und sonstigen Träumern abzugrenzen, sollte der Herr oder die Dame gefälligst auf Red Bull umsteigen.

        Pharmama wird es sicher für einen bescheidenen Aufpreis entkoffeinieren. :D

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        1. Entkoffeinierter Schwarztee ist nicht öko, sondern vor allem eines: widerlich!
          (Außerdem reicht es bei Tee schon, ihn ein paar Momente länger ziehen zu lassen, damit er nicht mehr anregend wirkt.)

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          1. Widerlich? Kann ich nicht bestätigen, zumindest wenn man ihn mit etwas Milch trinkt.
            Ich war sehr froh, dass fast alle britischen Supermärkte die Decaf-Version führen und ich so nicht mehr auf den afternoon tea verzichten musste.

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          2. Widerlich finde ich entkoffenierten Schwarztee nicht, ich schmecke da keinen Unterschied. Entkoffeinierten Kaffee mag ich aber auch nicht. Das länger ziehen lassen hat zwei Nachteile: Zwar wird das Koffein dabei an die Gerbstoffe gebunden, aber eine teilweise Wirkung ist dann immer noch da. Wenn man da empfindlich darauf reagiert, kann man auch da noch um den Schlaf gebracht werden. Andererseits schmeckt Schwarztee, der länger als drei Minuten gezogen hat, einfach nur bitter. Da ist kein Vergleich mehr mit Schwarztee, der sauber mit entmineralisiertem Wasser zubereitet worden ist und 2-3 Minuten gezogen hat.

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      2. @sakasiru: Oder eben entkoffeinierter Schwarztee, den gibt es mittlerweile sogar schon im Supermarkt.
        Klar, Früchte-, Kräutertees oder Rotbusch/Honeybusch schmecken anders als richtiger Tee. Aber bei der ganzen Bandbreite wird doch irgendwas dabei sein, was einem schmeckt und einen dann nicht vom Schlafen abhält.

        Ein Besuch beim örtlichen Teeladen oder (im Fall von Kräutertees) in der nächsten Apotheke sollte doch da echt eine Lösung finden lassen. Die aus der Fußgängerzone bekannte Teekette hat sogar Probierbeutel zu 30 cent im Angebot, so dass man da nicht gleich 100g kaufen muss, sondern sich einfach mal durch das Sortiment trinken kann.

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        1. Ich habe eine Menge Früchtetees und Rotbusch etc im Schrank, und die find ich gelegentlich auch ganz lecker. Aber für mich ersetzt das nicht den Schwarztee. Ist einfach was anderes. Man trinkt ja auch nicht einfach einen Kamillentee, obwohl man Lust auf Kaffee hat.

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  8. Kaffee mag ich nicht, aber Schwarztee trinke ich gut eine Kanne über den Tag verteilt, auch gerne abends um 12 kurz vor dem Schlafengehen. Hat noch nie gestört. Cola etc das gleiche. Einerseits gut, wenn man es einfach gern trinkt und dabei nicht rechnen will, wann man ins Bett muss, andererseits gibt es nichts was mich im Notfall mal aufputscht.

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    1. Schwarztee kann ich auch vor dem Schlafengehen trinken und danach super pennen. Wenn ich RICHTIG müde bin und nicht in die Gänge komme, hole ich mir irgendwo Kaffee oder Espresso – danach bin ich dann aber auch meistens SUPER aufgedreht. Passiert aber sehr selten.

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  9. Naja, Schwarzee kann man ja auch einfach länger ziehen lassen, dann verliert er seine aufputschende Wirkung.

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  10. Am besten gar nichts trinken, dann kann man bald ewig schlafen. :-/

    Oder Bier/Wein, Alkohol allgemein, soll auch schlaffördernd sein.

    Bei mir wirkt Kaffee leider viel zu wenig. Ich könnte 2 Stunden vorm Schlafengehen noch zwei Tassen trinken und hätte keine Probleme. Kann situationsbedingt Vor- und Nachteile haben.

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  11. Währenddessen in einem Paralleluniversum (gekürzte Version):
    Kunde: Ich werde Mittag immer so seltsam müde und schlafe ein. Haben sie etwas anderes, als Aufputschtabletten?

    Pharma: Was trinken sie denn in der Mittagszeit?

    Kunde: Heiße Milch mit Honig!

    Pharma: Haben sie schon daran gedacht Tee oder Kaffee zu trinken?

    Kunde: Ich will doch kein Bürohengst werden?

    By the Way: „Die Idee vom Schlafen“ klingt nach einen super Sachbuchtitel, den solltest du dir sichern :).

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  12. Soviel Kaffee und Tee, wie die Kundin regelmäßig über den Tag verteilt verkomsumiert, müsste sie doch eigentlich daran gewöhnt sein.
    Bei mir war das so, früher, als ich selten Kaffee getrunken habe, hat mit eine Tasse (egal wann) komplett aus den Schuhen gehausen, irgendwann (im Studium) fing ich dann an, viel und regelmäßig Kaffee zu trinken und merke mittlerweile schon fast gar keine Wirkung mehr. Kaffee am Abend – überhaupt kein Problem, im Normalfall schalfe ich trotzdem wie ein Stein. Wobei ich Kaffee ab irgendwann nachmittags meist gar nicht mehr so gern mag, also rein geschmacklich.

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    1. Heisse Milch mit Honig … das ist irgendwie … süss! :-)
      Frag ihn ja nicht, ob er nicht noch etwas Muskat hinein machen will, das soll auch sehr gut schlafanstossend wirken.

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  13. Wahrscheinlich hat er nur noch vergessen zu erwähnen, dass er lustige Pillchen nimmt, auf deren Packung „Amphetamine“ nimmt – und er dachte: „Toll, Vitamine. Dann brauch ich kein blödes Gemüse mehr essen, wie so’n Öki.“

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  14. Das mit dem schlecht schlafen kenne ich auch sehr gut. Ich wüsste auf Anhieb keine Nacht, in der ich durchgeschlafen haben. „Hintergrundforschung“ hab ich auch schon betrieben aber noch keinen Weg gefunden, mein Hirn (Gedankenkarusell) abzustellen.

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  15. Haha, sehr gut. Kennst du folgenden Witz?
    Ein Mann kommt zum Arzt wegen Schlafstörungen. Der Arzt sagt, probieren Sie doch mal, abends bis 1000 zu zählen.
    Am Tag drauf kommt der Mann wieder zum Arzt. Der Arzt fragt: Und? Hat es was gebracht?
    Der Patient: Es geht so. Ich hab Ihren Rat befolgt, wurde dann aber total müde, als ich 500 erreicht hatte. Da hab ich mir dann erst mal einen richtig starken Kaffee gemacht, damit ich zu Ende zählen kann.

    :DD

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          1. @ Pharmama: Wenn ein Medikament nicht lecker ist, dann entgehen dir massive Profite… denk an die Möglichkeiten! Die Möglichkeiten! :-P

            @ couchpilotin: Genau. Wobei, wenn Pharmama einen Tag der offenen Tür macht, dürfte sie schon abgebrüht genug sein… but: nobody expects the blog readers!

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  16. Ein Wort noch in eigener Sache: Liebe hillica – Deine Versuche meinen Blogpost mit Werbung für sehr fragliche Amulette und seltsame Methoden gegen Schlaflosigkeit zu spammen landen nach den ersten 2 Versuchen automatisch im Spam, wo sie auch hingehören. Du kannst damit aufhören.

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