Nehmen und gut?

Frau kommt in die Apotheke und will etwas gegen das Fieber bei ihrem Kind: „Aber nicht Dafalgan, das hat nicht geholfen.“

Ich empfehle demnach Algifor Sirup und sie sagt: „Das habe ich auch schon probiert. Das wirkt … aber nur für 6 Stunden.“

Echt?

Ich bin mir nicht ganz sicher, was sie erwartet. Dass einmal nehmen reicht? Wenn das ursprüngliche Problem noch da ist – zum Beispiel die Infektion, dann kommt auch das Fieber wieder, sobald die Wirkung des Mittels nachlässt. Das ist bei allen so.

17 Kommentare zu „Nehmen und gut?

  1. Also bitte, ich finde, wenn ich meinem Kind schon Medizin geben muss, dann sollte einmal reichen. Eine Marktlücke! Einmal Medizin, sofort wieder gesund. Darf dann auch was mehr kosten, weil ich dann ja auf der Arbeit nicht solange ausfalle ;)

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  2. Ohh, das erinnert mich an meine Mutter. Bei jedem Problem ist sie der Überzeugung, man müsse nur zum Arzt, der gäbe einem dann eine Spritze und alles ist wieder gut.

    Sowas funktioniert aber vermutlich nur, wenn ein erheblicher Mangel an Grundwissen im medizinischen Bereich vorhanden ist. :-)

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      1. Bei meiner Mutter hat das wunderbar funktioniert mit den Spritzen vom Arzt.
        2 Mal in der Woche eine Spritze gegen die unerträglichen Rückenschmerzen. Und davon wurde sie auch noch „so schön müde“, dass sie durchschlafen konnte.

        Ich machte mir Sorgen wegen dieser Medikamente und dass sie so viel davon bekommt, bin also mit zum Arzt gegangen… Er zog ihr eine Spritze mit NaCl-Lösung auf und gab ihr die gegen die Schmerzen. Das ganze garniert mit „Wenn ich nicht wüsste, dass Sie solche Schmerzen haben, würde ich Ihnen nicht so viel geben“.

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  3. Die eigentliche Herausforderung ist doch, ein Mittel zu finden, dass man erst gar nicht nehmen muss. Einmal den Saft ansehen (oder besser noch: Einmal an den Saft denken) und gut!

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      1. Wie wäre es mit einer Art Peep-Show? Die Medikamente stehen hinter einer Glasscheibe, die nach Bezahlung eines bescheidenen Obulus für 5 min zur Durchsicht freigegeben wird :)

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  4. Sechs Stunden ist doch super. Blöd wird es, wenn es nur eine Stunde wirkt und das im Wechsel gegebene zweite Präparat auch nur drei, aber die Mindestabstände jeweils sechs Stunden sind und man ein Kind zu Hause hat, was nicht über 38,5 kommen sollte…

    Aber nochmal zum Beitrag: Ich glaube, in vielen Köpfen spuken bei so etwas Tageszeitintervalle herum – sprich: Man geht erstmal „ganz natürlich“ davon aus, dass etwas eine ganze Nacht oder einen ganzen Tag wirkt. Damit werben ja auch bestimmte Arzneimittelhersteller gerade bei Erkältungsmedikamenten. Und ich dachte das auch lange, bis ich mir irgendwann einen reflektierten Umgang mit Medikamenten zugelegt und gewissermaßen meinen Kopf für solche Details geöffnet habe.

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  5. Algifor ist auch Ibuprofen? Ich frag mich immer, warum Ibuprofen Firma A besser wirken soll als Ibuprofen Firma B (wahlweise durch andere Wirkstoffe ersetzbar).

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      1. Während meines Studiums hatten wir eine Studie vorliegen, wo durchaus Unterschiede nachweisbar waren zwischen dem (frei verkäuflichen) Schmerzmittel, identisch dosierten der Firma A und dem der Firma B – Firma B hatte deutlich späteren Wirkungseintritt (20-30 Minuten)… es gibt also durchaus Unterschiede (und Firma A war Originalhersteller – ihr Präparat war also wirklich besser als das Generikum)

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    1. Das frage ich mich ganz ernsthaft auch immer wieder. Wenn Fieber da ist, ist das doch gut, weil der Körper dann gegen die Krankheit arbeitet, oder? Und wenn es dann echt hoch wird, kommen doch gerade Kinder eh ins Krankenhaus unter Beobachtung und ist das auch so ein Zivilisationsmärchen?

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      1. Darüber habe ich schon mal geschrieben, da: https://pharmama.ch/2010/09/23/kinder-und-fieber/
        Unter 38.5 empfehle ich nichts zu geben. Der Köper kann das Fieber nämlich verwenden, um besser gegen Infektionen anzugehen. Bis etwa 40 Grad kann man also zuschauen. Aber: es gibt Kinder, die leiden, wenn sie Fieber haben – die hängen nur noch apathisch in der Gegend herum und wollen weder essen noch trinken. Bei denen bringt es eventuell auch etwas, wenn man ein Fieberzäpfchen gibt, wenn es nicht so hoch ist.
        Kinder unter 6 Monate mit Fieber gehören zwingend zum Arzt.

        Was das „Kinder kommen ins Krankenhaus“ angeht – die „kommen“ nicht, die werden höchstens von den Eltern hingebracht oder vom Arzt überwiesen. Und meistens (jemand korrigiere mich, wenn ich falsch liege) bekommen sie dann dort Fiebermittel. Die schauen da nicht lange zu.

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        1. So, jetzt nochmal am richtigen Ort, nachdem ich gerade aus Versehen den alten Beitrag kommentiert habe…

          Krankenhaus bedeutet meist Stress für alle Beteiligten, schlechte Nächte, zusätzliche Infektionsquellen – bei einem banalen Infekt mit lediglich hohem Fieber muss das nicht sein, finden wir (und der Kinderarzt auch).
          Wir sind mit unserem Kind trotz 41°C also erstmal zu Hause geblieben; – bis zum Fieberkrampf. Und seitdem heißt es jetzt: Senken konsequent ab 38,5°C, auch wenn wohl mittlerweile die Forschungsmeinung dahin geht, dass für den Fieberkrampf weniger das Fieber an sich als der jeweilige Erreger verantwortlich ist. Deswegen wurden Ibuprofen und Paracetamol unsere besten Freunde ;)

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  6. Ah, ok, hatte ich falsch in Erinnerung. Beides gibts in D nicht (als Markennamen). :-)
    Manche Eltern bemerken aber einen Unterschied von Nurofen und Ibuprofen xy (beides Ibu). Naja, ich nicht.

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