Bedienungsnotstand

„Den bediene ich nicht!“ Sagt die Drogistin und verschwindet.

„Und ich auch nicht“ – das war die Pharmaassistentin. Weg ist sie. Ich selbst bin grad an einem Rezept – ich kann nicht.

Die ältere Drogistin nimmt ihn dann.
Widerwillig.

„Was ist das Problem?“ frage ich sie, als sie danach zurückkommt.

Drogistin: „Der Typ kauft Kondome und erzählt einem, was er damit macht. Ausführlich. Und das sind Dinge, die ich weder hören, noch wieder erzählen möchte. Der ist pervers.“

Das ist alles, was ich aus ihnen herausbekomme. Und was ich weiss ist, dass sie sicher nicht prüde ist.

Aber so wie es aussieht, hat der wirklich bald niemanden mehr, der ihn bedient.

29 Kommentare zu „Bedienungsnotstand

          1. WTF? Wie denn das?

            Ok, sagen wir mal so… Eine Frau die jeden Tag ein paar Liter von diesem Getränk zu sich nimmt verhütet meistens auch… aber irgendwie eher mit ihrem Aussehen… Aber so hattest Du es sicher nicht gemeint oder? :)

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          2. Wie das funktionieren soll, interessiert mich auch!
            Hat es was mit dem pH-Wert zu tun? Und funktioniert es auch mit Cola light/zero? (Hmm, wenn es so angewandt wird, wie ich es mir gerade ausmale, dann könnte die Zuckervariante einen länger anhaltenden Verhütungseffekt haben — durch Candidose.)

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          3. es funktioniert ja auch nicht ;-)

            Verwendung als Spülung nach dem Verkehr, wohl um es den Spermien weniger gemütlich zu machen.

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  1. Bäh! Bei aller Kundenorientierung: Kann man dem nicht höflich, aber klipp und klar sagen, dass man das nicht wissen und nicht hören will?

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  2. Wozu bitte gibts Kondomautomaten?
    Klint allerdings eher danach, als ob der Typ all diese Dinge gar nicht wirklich tut, sondern sich eher daran aufgeilt, sie einer beliebigen Verkaufsperson, die das alles gar nicht wissen will, zu erzählen. Wie der perverse Anrufer, der einem irgendwelche Dinge ins Ohr flüstert. Nur das er nicht anruft sondern in die Apotheke geht.

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    1. Eine gute Freundind von mir arbeitet als PTA in einer Apotheke und hat letzthin von einem Anruf erzählt:

      Ein Mann ruft in der Apotheke an, um sich die Anwendung eines kürzlich gekauften Gleitgels erklären zu lassen. Dabei stellt er sich – vermutlich bewusst? – dumm und möchte alles möglichst detailreich und bildlich erklärt bekommen.

      Da der Anruf bereits das zweite Mal so vorkam, nur beim letzen Mal eine andere PTA am Telefon war, vermuten die Mitarbeiter, dass es sich entweder um einen Perversling handelt, oder um eine dämliche Mutprobe

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  3. Naja, also Kondomautomaten finde ich immer wieder kurios… bei uns im Kino gibt es einen im Damenklo, an dem man Kondome, Tampons oder einen Mini-Vibrator kaufen kann. Da fragt man sich dann schon, was manche Leute so im Kino treiben… dies am Rande.

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  4. Hahahaha… wie früher beim Mediamarkt. Kunde kommt ins Geschäft und alle Verkäufer laufen weg. *Kopfkino*
    Aber verstehen kann ich das schon. Ich bin auch schon mal vor Kunden getürmt. :-)

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  5. Manchmal hilfts, wenn männliches Personal solche Kunden bedient –
    ist das gerade nicht zur Hand, muss man / frau schon deutliche Grenzen ziehen !

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  6. Ich glaube, ich würde ihm sagen, dass er mir bitte Details ersparen soll… …und wenn er weiterhin das Personal derart belästigen sollte, dann würde ich ihm nahelegen eine andere Apotheke aufzusuchen. So doll wäre der finanzielle Ausfall wohl nicht… ^^

    Der Tipp mit einem Mann, der ihn bedient, ist auch gut… …er kommt ja wahrscheinlich öfter zum Kaufen, erzähle doch bitte, wie es weiter geht…

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  7. Ich würde bei so einer Anfrage einen männlichen Mitarbeiter holen, der ja sicher bei Euch auch vorhanden ist. So etwas kann man ja auch freundlich dem Kunden sagen: „Moment mal, ich hole Ihnen da mal den Kollegen, der kennt sich mit so etwas aus.“
    Der Kollege – als Mann – stellt dann schon schnell fest, ob es sich um eine perverse Anfrage handelt oder ob das vielleicht jetzt wirklich eine ernst zu nehmende Anfrage ist.

    Auch als Mann wurde ich während meiner Zeit in der öffentlichen Apo ab und wann mal nach Produkten zur Intimhygiene von 60jährigen Frauen gefragt – mit detaillierter Beschreibung des Zustands des Intimbereichs. Normalerweise holte ich mir da auch als Apotheker gerne die weibliche PTA hinzu, falls möglich, da diese ungezwungener mit der Kundin umgehen konnte. So etwas war mir als männlicher Apotheker lieber und erfahrungsgemäß auch der Kundin.

    Sich als Apothekerin oder PTA hinzustellen, dass derartige Anfragen per se unseriös oder pervers gemeint sind, finde ich … unprofessionell. Sorry!

    Auch eine weibliche, blonde, „gutgebaute“ 30jährige Hausärztin wird es mal erleben, dass sie mal einen Patienten mit erigiertem Glied vor sich stehen hat. So etwas muss man als Profi einfach meistern und darf sich davor nicht drücken!
    Aber ich verstehe auch Deine Kolleginnen: Natürlich ist so eine „Pottsau“ verdammt unangenehm. Aber notfalls muss die PTA da als Profi durch! Kein Pardon!

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    1. McCloud – Nö, momentan haben wir tatsächlich keinen männlichen Mitarbeiter. Und nach dem wenigen, was ich aus den Kolleginnen heraubekommen habe, fragt er auch nicht etwas – er erzählt einfach ausführlich, (und unaufhaltsam) was er damit anstellt. Und das sind auch nicht so Sachen, die unter „Normal“ fallen – wobei wir als Fachpersonen schon eine, äh, weitere Begriffsdefinition davon haben. Glaub mir: Uns schockt wenig.
      Da ein „das brauchen sie mir nicht zu erzählen“ genausowenig half wie ein supertrockenes „3 Franken 50. Schönen Tag noch“ … will jetzt einfach niemand mehr ihn bedienen.

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    2. äähm, Moment mal… Du unterstellst also drei dir unbekannten, Frauen dass sie vielleicht einfach nur zu zimperlich sind und Pharmama, dass sie ihre Kolleginnen eventuell falsch einschätzt. Aber ein Kerl — so als Mann — würde schnell feststellen, ob hinter den geäusserten Erzählungen in Wirklichkeit Beratungsbedarf steckt.

      „Sich als Apothekerin oder PTA hinzustellen, dass derartige Anfragen per se unseriös oder pervers gemeint sind, finde ich … unprofessionell. Sorry!“

      1. Es war keine Anfrage.
      2. Das Urteil ist nicht „per se“, sondern bezieht sich auf diesen Kunden. Ausserdem wird erläutert, dass zumindest eine der Kolleginnen sicher nicht prüde sei. Und diverse Geschichten auf diesem Blog (zum Beispiel von dem fotografierten Ausschlag auf dem Penis, der vorgeführt wird) bezeugen ähnliches.

      Dein Misstrauen gegenüber Geschichten, die man nur aus einer Perspektive hört, teile ich. Aber die gleichzeitig vorgeschlagene Lösung, dass da bloss mal ein Mann nötig wäre, um die Sache richtig zu beurteilen, relativiert deine kritische Haltung.

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      1. Anna, das mit dem Mann war so gemeint:
        Falls es sich um jemanden handelt, der sich verbal durch das Erzählen erotischer Geschichten aufgeilt, dürfte er spätestens damit aufhören, wenn ihm da ein Person gleichen Geschlechts gegenübersteht. Wenn es sich um eine ernsthafte Anfrage handelt, wird er diese auch dem Mann formulieren.

        Meine Kollegin hatte es auch mal, dass sie nicht wusste, was sie von der kompletten Bettgeschichte des Gegenübers halten sollte und holte mich zu Hilfe. Ich bin daher kurz eingesprungen. Es stellte sich heraus, das der Gegenüber anscheinend wirklich ein Problem hatte, immer „zu früh zu kommen“, was er auch mir relativ detailliert und anschaulich mitgeteilt hatte. Auch für meinen Geschmack war das etwas zu ausführlich. Wir haben dann ein Lidocainspray über den Großhandel gefunden, welches wir dann bestellt haben und welches für diesen Zweck gedacht war.

        Manche Leute sind da halt etwas ausführlicher gerade bei etwas schlüpfrigen Themen.
        Ich habe das umgekehrt auch bei Frauen erlebt. Detaillierte Beschreibung einer 40jährigen Person über die Pilzerkrankung im Genitalbereich ist auch etwas derbe. Im Zweifelsfall gehe ich halt davon aus, dass die Person halt privat etwas derbe ist und nicht, dass sie sich mir gegenüber aufgeilen möchte.

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        1. Danke für die Klarstellung! Offenbar waren deine Ausführungen sehr viel allgemeiner gedacht als ich es aufgefasst habe — denn Pharmamas Schilderungen erscheinen mir jenseits dessen, wo man „als Profi durchmuss“. Ansonsten stimme ich dir natürlich zu, eine Apothekerin/PTA muss in Ihrer Berufsausübung mit Berichten über intime Probleme rechnen; mehr noch: Sie sollte dem Gegenüber vermitteln, dass ein solches Gespräch normal und unpeinlich ist. Auf Grenzüberschreitungen darf und soll hingegen reagiert werden.

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          1. Oder anders ausgedrückt: Gespräche über den Intimbereich von Männern führt ein männlicher Apotheker / ein männlicher PTA geschickter (z.B. Potenzschwierigkeiten, Ejaculatio praecox, Geschlechtskrankheiten); Gespräche über den Intimbereich bei Frauen führt die weibliche Apothekerin / die weibliche PTA geschickter (Vagialpilz, Geschlechtskrankheiten, Intimhygiene, untenrum „nicht feucht werden“).

            Bei dem ein oder anderen Gespräch mit einer weiblichen Kundin habe ich mich auch gefragt, was diese komlette Offenheit jetzt sollte. Aber notfalls muss man da halt durch, egal ob Mann oder Frau.

            Schwieriger fand ich es, wenn männliche Kunden unbedingt die Kollegin fragen wollten, ob man sich nicht mal auf ein Date treffen könnte oder ob die Kollegin gerade Single wäre. So etwas geht von Kundenseite gar nicht.

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  8. Ein Verbalexhibitionist! Ich würde ihn von oben bis unten mustern und fragen, ob er nicht wenigstens glaubwürdige Geschichten erzählen könnte. Ansonsten weiß man ja, wer viel darüber erzählen muß hat oft gar nicht so viel Action, wie er andere glauben macht.

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  9. Das ist sexuelle Belästigung und damit hättet Ihr einen Grund, notfalls ein Hausverbot aussprechen zu lassen. Oder bietet ihm doch mal an, die Polizei zu rufen.

    Ich habe auch schon mal jemanden per Polizei vom Schalter entfernen lassen, weil es partout nicht anders ging. Ein Kunde sollte König sein, aber diese Regel gilt nur, solange er sich anständig benimmt. Auch Könige werden gestürzt, wenn sie sich nicht entsprechend aufführen.

    Exhibitionismus ist ja auch strafbar. Dass er Euch seine Verbalerotik aufzwingt und zur Ersatzbefriedigung heranzieht, ist eine Form von Exhibitonismus. Und es ist auch egal, ob der Typ das nun aufgrund einer Krankheit (Zwangsstörung?), einer Behinderung oder doch nur zum Spaß macht. Es gibt Grenzen, die gelten für alle gleichermaßen.

    Auch für ihn!

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