Kleine Nothilfe

Eine junge Frau kommt sehr nervös und kurz vor dem Weinen in die Apotheke.

Frau: „Hallo? Ich brauche Hilfe – ich werde verfolgt! Könnte ich ihr Telefon benutzen?“

Pharmama. „Sicher.“

Ich denke sie will die Polizei anrufen. Sie nimmt aber ihr Portemonnaie hervor, durchsucht es -wohl nach einer Telefonnummer- und sagt dann (jetzt fast schon panisch): Oh nein, ich habe die Nummer nicht dabei!“

Pharmama: „Kann ich sie vielleicht für sie nachschauen?“

Immerhin habe ich den Computer mit Internetverbindung grad nebendran und das directories (das Internet-Telefonbuch) ist wirklich praktisch.

Frau: „Oh, ja, bitte! Ich brauche die Nummer vom ….“ (einer Unterkunft mit psychiatrischer Betreuung).

Ich wundere mich nur etwas, suche die Nummer heraus, wähle und gebe ihr das Telefon. (Seit ein paar Betrüger über Telefone in Geschäften gebührenpflichtige Nummern angerufen haben, wähle ich grundsätzlich selbst für die Kunden).

Wenig später wird sie abgeholt.

Aber was ich schön finde ist: dass sie uns als „sicheren Hafen“ erkannt und genutzt hat.

7 Kommentare zu „Kleine Nothilfe

  1. In Münster gib es die sogenannten Notinseln finde ich gut, dass es so was gibt wo man sich hinwenden kann… :)

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  2. Hier in meiner Umgebung gibt es in vielen Städten Hilfepunkte für Kinder, z.B. in Geschäften, Behörden, Bussen. Die sind gekennzeichnet durch Aufkleber an den Türen und die Kinder wissen, dass sie dort Hilfe bekommen können.
    Find ich toll! :)

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  3. erstaunlich ist für mich, dass sie Ihre Situation erkannt und eingeschätzt hat und auch eine Lösung gefunden hat

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  4. Ich finde diesen Post einfach schoen (Entschuldigung fuer die fehlenden Umlaute, aber ich benuetze eine italienische Tastatur). Apotheke-benuetzen tue ich auch oft: ich hab‘ mich seit Kurzem mit meinem Freund verlassen. Trotz meiner Entscheidung war ich ein bisschen durcheinander. An einem Abend sofort nach der Arbeit war ich echt zu „sensibel“ und bin schnell in die erste gefundene Apotheke reingegangen, um etwas fuer meine Empfindlichkeit zu bekommen (Bachblueten).
    Ich meine, zum Arzt gehen ist manchmal eine Zeitverschwendung… Dazu verlasse ich mich gerne auf den Apothekern (jeder hat eine Lieblingsapotheke): sie koennen ganz toll helfen und gute Alternative anraten!
    Leider traut man zuwenig der Apotheke.

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  5. Ich finde schoen, wenn man dem Apotheker vertraut: ich bin eine „Apothekeuntestuetzerin“… Ich meine, oft ist der Arztbesuch eine Zeitverschwendung: zu viele Leute und oft handelt es sich von Alten, die nichts Besseres zu tun haben, als zum Arzt zu gehen.
    Noch wichtiger, das Gefuehl „Apotheke ist ein sicherer Hafen“ zu haben.
    Jeder hat eine Lieblingsapotheke oder was Aehnliches!
    Wenn ich ein Problem habe, dann gehe ich gern zur Apotheke, denn ich weiss, dort finde ich manche gute Alternative zum Problem.
    In Italien kann man seit manchen Jahren keine Aulin/Nimesuliden ohne Arztverschreibung bekommen und das war fuer mich eine Enttaeuschung. Triptanen und aehnliche halfen mir nicht ganz, und die Apothekerin empfiehl mich Fastum-Pillen (Ketoprofene sollte’s sein): Sie koennen sich nicht vorstellen, wie ich (und jetzt auch Kollegen und Freunde) damit zufrieden sind!

    (Entschuldigung fuer die fehlende Umlaute, es ist fuer mich ein Problem immer die Windowstastatur vom Italienischen ins Deutsche zu stellen)

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