Wo kommt das denn her?

Ich bekomme in der Apotheke das hier in die Hand gedrückt: (das war Ende letztes Jahr)

Ein Rezept für Milbenschutz-Bettbezüge … mal abgesehen, dass auf der „ärztlichen Bescheinigung“ der Name des Patienten fehlt, steht da zuunterst: (sorry die schlechte Qualität)

Informationen für die Apotheke und die Krankenkasse
Die Grundversicherung (KVG) übernimmt die Kosten für die Matratzenhülle gegen Milben bei nachgewiesener Milbenallergie mit Bronchialasthma. Positivion KVG MiGel No …. Einschränkung maximaler Betrag von Fr. 200.- für eine Matratzenhülle alle 5 Jahre.

Das ist toll, nur … das stimmt nicht mehr. Seit 2006  (bei Erhalt des Rezeptes waren es 4 Jahre) sind die Antimilben-Matratzenhüllen nicht mehr in der Mittel- und Gegenstände-Liste und werden entsprechend von der Krankenkasse auch nicht mehr übernommen.

Der Grund für die Streichung war übrigens, dass Studien mit Asthma-Allergikern gezeigt haben, dass mit den Schutzbezügen zwar die Menge Milben verringert wird … das aber keinen Einfluss hatte auf das Befinden der Patienten.

Eine klassische Streichung aus dem Grundkatalog, weil „die Hersteller keinen Nachweis der Wirksamkeit erbringen konnten.“

Aber wieso der Arzt noch diese Formulare verteilt … hat der das wirklich noch nicht mitbekommen als „Facharzt für Nasen- und Ohrenheilkunde“?

Nachfragen beim Patient ergibt dann das: der Arzt war eine Vertretung des normalen HNO Arztes – und aus Deutschland.

Ah ja, man kann nicht alles wissen. Trotzdem: Wie kommt der an die Formulare??

Jedenfalls war der Patient nicht sehr erfreut über meine Information und die Auskunft, dass er das wohl haben kann – aber selber bezahlen muss.

10 Kommentare zu „Wo kommt das denn her?

  1. läuft auch bei uns in d-land noch über kostenerstattungsverfahren. viele kassen zieren sich, unter dem konkurrenzdruck übernehmen sie aber meist wenigstens einen teil der kosten.

    praxiseindruck: die bezüge bringen sehr wohl was. die kinder zumindest schlafen in ihren eigenen (encased) betten besser als bei den eltern (ohne bezüge)

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    1. Die AOK bezahlt diese Bezüge zu 100%, wenn ich sie über ihren Vertragspartner direkt beziehe. Bei Bestellung im Sanitätshaus gibt es tatsächlich nur einen Bruchteil der Kosten.
      Die Wirksamkeit scheint sich aber, aus persönlicher Erfahrung, in Grenzen zu halten.

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  2. Wie der an die Formulare kommt? Was glaubst du, was ich bei uns in den Schubladen manchmal für alte Formulare finde. Letztes Jahr habe ich rigoros ausgemistet, weil man alle wichtigen Formulare auch direkt aus dem Intranet ausdrucken kann. Da waren welche dabei mit dem vor-vorletzten Firmenlogo drauf.
    Wenn der HNO ein Sammler ist und nie alte Formulare ausmistet, kann die Vertretung sehr leicht das Formular in die Finger bekommen und davon ausgehen, dass es gültig ist. (Wir wollen mal positiverweise annehmen, dass der HNO eigentlich weiss, dass die Formulare nicht mehr gültig sind…)

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  3. Naja ich weiß nicht wie es euch geht aber ich habe lieber jeweils eine Handvoll der wichtigsten und aktuellen (!) Formulare in der Schublade liegen als alles ausdrucken zu müssen.
    Verlegungsberichte Medikamentenpläne u.ä, nicht schreiben zu können weil der PC grade nicht mag der Drucker nicht will oder sonst was zickt finde ich sehr ärgerlich und teilweise auch gefährlich.
    und diese 25 Blatt Papier kann man bequem zu Schmierpapier verarbeiten wenn mal wieder eine neue Version entwickelt wurde
    Und Ein kleinwenig habe ich auch die Hoffnung das die neuen Versionen nicht so häufig entstehen wenn man nicht bloß das PDF auf Server X ändern muss sondern auch 100 Kopien an die Stationen verteilen muss. Naja die Hoffnung im Kampf gegen den Formularwahn stirbt zuletzt

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    1. Genau dieses „kann man noch als Schmierpapier verwenden“ ist im Fall von alten Formularen eben tückisch – dann sollte man sie wenigstens halbieren, damit solche Verwirrungen wie im Blogeintrag vermieden werden können.

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  4. Nicht alles selbst ausdrucken zu müssen …Der Feinstaub aus dem Drucker soll ja auch giftig sein. Dürften wir dazu einmal Genaueres erfahren, so Zeit für Nachforschungen übrig ist?

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  5. Hallo Pharmama,

    da ich erst letztes Jahr wieder Encasings für unser Ehebett von meiner Hautärztin verschrieben bekam, kann ich dir sagen, dass a) die Krankenkassen in D die Bezüge noch bezahlen (abzgl. des Eigenanteils) und b) es sehr wohl was bringt.

    Bis zum neuen Rezept hatte nur ich ein Encasing (bei der ersten Verordnung waren wir noch nicht verheiratet und daher keine Erstattung des zweiten Bezuges durch die KK … jaja…) und wenn ich doch mal auf der Bettseite meines Mannes einschlief, wachte ich mit zugeschwollener Nase und Atemnot wieder auf.

    Seit wir beide Matratzen und Kissen mit Encasings überzogen haben, habe ich keine Probleme mehr. Die Decken bleiben auch weiterhin „frei“, weil mir das Gefummel nachts einfach zuviel wurde. Durch die glatte Oberfläche kruschtelt sich das Inlet am Fußende zusammen und ich habe obenrum nur noch Encasing und Bezug *nerv*
    Aber die Decke ziehe ich mir auch nicht bis zum Gesicht hoch, da hält sich die Milbenbelastung in Grenzen.

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    1. kleiner Nachtrag: Wir sind bei einer BKK (Betriebskrankenkasse) versichert, meine Hautärztin hatte die Vordrucke von der Encasing-Firma in ihrer Praxis liegen, versah ihn mit einem Praxisstempel und Unterschrift. Ich durfte den Rest eintragen (Name, Anschrift, Größe der Matratzen, Kissen, Bettdecken…) und habe es dann an meine Krankenkasse geschickt. Die hat dann den Auftrag an die Encasing-Firma erteilt und wenige Tage später erhielt ich das Paket inkl. der Eigenanteilsrechnung.

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