Apotheken in aller Welt 22: Israel

Von Matthias aus Berlin:

Hallo Pharmama,
ich begab mich in zwei Wochen Israel auf die Pirsch nach Spar-Märkten und Apotheken und habe nur letzteres gefunden. Zwei typische Vertreter der Apothekenlandschaft habe ich dir mitgebracht.

Das erste Foto zeigt die Apotheke am Jaffa-Tor in der Jerusalemer Altstadt. Ein bisschen heruntergekommen von außen betrachtet, befindet sich in ihr garantiert ein guter Freund, der dir immer einen guten Preis zu machen bereit ist. Das zweite Foto zeigt einen der vielen „Pharms“, die bisweilen recht steril wirken und innen groß und geräumig sind. Dieser Super-Pharm befindet sich in Tel Aviv und auch wenn das Sparkassen-S zum Geldabheben einlädt, bietet der Laden eher eine unbegrenzte Möglichkeit zum Geldausgeben. Tatsächlich sind die Pharms nämlich eher mit Drogerien und Parfümerien zu vergleichen, in denen alles von Zahnpasta bis Rasierwasser erhältlich ist. Medikamente gibt es an einer kleinen Theke in der Ladenecke, die dann aus dem Lager geholt oder bestellt werden. Da ich zum Glück nichts brauchte, weiß ich das nicht so genau.

Hmm. Vielleicht ist die zweite besser eingerichtet, aber so ein Betonklotz ist mir wesentlich weniger sympatisch als die Kleine „Nachbarschaftsapotheke“ …

6 Kommentare zu „Apotheken in aller Welt 22: Israel

  1. Oh, schön! An der ersten bin ich mit Sicherheit etliche Male vorbeigelaufen, habe sie aber nie wahrgenommen, da ich in meiner Zeit dort zum Glück nichts aus der Apotheke brauchte.

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  2. Hallo Pharmama

    Apropos Israel, meine Grossmutter aus Israel ist gerade zu ihrem jährlichen Besuch da, drei Wochen ist sie jetzt da und noch eine bleibt sie. Sie hat sich leider dabei verrechnet, wieviele Schlaftabletten sie mitnehmen muss, deswegen fehlen ihr jetzt auch je ca. 5. Natürlich nicht rezeptfrei (Oxazepam 10mg und Zopiclon 7.5mg). Besteht die Möglichkeit, am Montag mit ihr und den leeren Blistern in einer Apotheke vorbeizuschauen und eine kleine Menge zu bekommen (dürft ihr das überhaupt?), oder kommt sie um einen Arztbesuch nicht herum?
    Danke :)

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    1. Ohne der Antwort von Pharmama vorgreifen zu wollen:

      Bei Oxazepam (und auch Zopiclon) handelt es sich um starke Beruhigungsmittel, die ein starkes Abhängigkeitspotential haben und daher verschreibungspflichtig sind. In einer höheren Dosierung führt Oxazepam zum Tod durch Atemdepression (man will atmen, kann aber nicht mehr, da die Atemmuskulatur gelämt ist).
      Insbesondere Oxazepam unterliegt daher (in D) sogar dem Betäubungsmittelgesetz und darf sowieso auf einem normalen Rezept nur verordnet werden, wenn weniger als 50 mg/Tabl. enthalten sind (ansonsten Verschreibung nur auf BTM-Rezept mit den entsprechenden Dokumentationsvorschriften).

      Beantworte Dir die Frage doch einfach – mit gesunden Menschenverstand – selber, ob man das ausnahmsweise ohne Rezept kriegen könnte oder nicht… ;-)

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      1. Die Schweiz ist zwar etwas liberaler was Vorbezüge und Abgaben ohne Rezept betrifft, allerdings sind die beiden genannten Medikamente – wie Steven schon erwähnt hat – starke Schlaf und Beruhigungsmittel – und die gibt man schon wegen dem Missbrauchspotential nicht mal einfach so auf „Verdacht“ ab. Ich würde Deiner Grossmutter empfehlen aber mit den Blistern zu einem Arzt (im Zweifel auch ins Spital) zu gehen und sich dort dafür ein Rezept zu holen.

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        1. Um das auch aus deutscher Sicht zu beantworten:

          In Deutschland darf ein Apotheker rechtlich definitv kein verschreibungspflichtiges Medikament ohne Rezept abgeben, er würde sich dadurch strafbar machen (max. 1 Jahr Haft und Verlust der Approbation (Zulassung als Apotheker)). Es ist vom deutschen Gesetzgeber keine Ausnahmeregelung vorgesehen.

          Ich möchte versichern, dass man da auch in D – im Notfall – eine vernünftige Einigung finden wird, notfalls ruft die Apotheke den Arzt an und lässt sich das Rezept halt per Fax vorab zusenden (was ein Grenzfall ist, da in D noch nicht geklärt ist, ob es sich bei einem FAX-Rezept um ein gültiges Rezept handelt).

          Aber die Anfrage, ob ein stark wirksames Schlafmittel wie Oxazepam (mit entsprechenden Nebenwirkungen und Missbrauchspotential) ohne Rezept abgegeben wird, ist einfach absurd. Sorry!

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  3. Die kleine Apotheke am Jaffa-Gate, also in der arabischen Altstadt, ist noch eine der wenigen Mini-Apotheken im größenmäßigen Tante-Emma-Laden-Stil, was daran liegt, dass es bauarchitektonisch dort nicht anders machbar ist. Ansonsten kann man Apotheken in Israel nicht mit hiesigen vergleichen, weil das Konept ganz anders ist. Die Kombination aus Apotheke und Drogerie gibt es nahezu durchgängig, wobei Super-Pharm die größte und bekannteste Kette sein dürfte. Ist halt ein anderes Konzept, das sich in Israel aber durchaus bewährt hat: wer sich seine Medis holt, nimmt dann auch gleich seine Pflegeprodukte und Babywindeln zu normalen Supermarktpreisen mit. Medis (auch rezeptpflichtige) gibt es aber dort inkl. professioneller Beratung ebenso, ist halt nur alles anders dimensioniert.

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