Noch nie …

Vorausschickend: wir verlangen für die etwa 15 Minütige, persönliche Beratung für die Abgabe der „Pille danach“ eine kleine Beratungspauschale- dabei sind wir immer noch günstiger als ein Besuch bei der Frauenärztin oder im Spital. Darauf weise ich die Frauen auch vor Beginn des ganzen Procedere hin.

So wie heute.

Reaktion der jungen Frau im O-Ton:

„Waaas? Seit wann denn das? Das hatte ich ja noch nie!“

… womit dann wohl auch Frage 10 (oder so) geklärt wäre: „Haben Sie die Pille danach schon einmal genommen? (Bitte weisen Sie die Patientin darauf hin, dass die Pille danach nur eine Notfallkontrazeption ist und nicht für die regelmässige Verhütung gedacht ist)“.

13 Kommentare zu „Noch nie …

  1. Häm… da frag ich mich doch glatt was sie am ganzen nicht verstanden hat oder ist die wirklich so gleichgültig?

    Und sorry, mich nervt es nur noch wenn Leute nicht behr bereit sind für eine Dinstleistung zu zahlen. Haben die echt das Gefühl das ihr das gratis macht?

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  2. Huhu, ja es gibt immer wieder Leute, die die Pille danach als eine Art Freibrief betrachten … vorher Verhüten wäre sicher preiswerter!

    PS: Hattest Du vielleicht schon eine Idee bzgl. der zwei kleinen Zeichnungen?? So wo Du im Urlaub Zeit zum abschalten hattest? *grins

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  3. Hallo Frau Kollegin!

    Habe ein wenig im Blog gestöbert und erkläre mich leidenschaftlich und bereitwillig solidarisch…
    … auch ich sage (praktisch immer), dass ein Protokoll ausgefüllt wird, dass die Pille danach in der Apotheke eingenommen wird und dass das Ganze an die 40 CHF kostet.

    Es gibt Damen, die dann in letzter Sekunde erklären, dass sie die Pille danach UNBEDINGT mit nach Hause nehmen müssen, weil die Mutter (oder der Mitverursacher des Problemes) sehen wollen, wie sie die Pille einnimmt … nein, hier in der Apotheke oder gar nicht …

    Andere, die wild anfangen, zu fluchen, wenn es sarum geht, die Pille in der Apotheke einzunehmen…

    Im Grossen und Ganzen funktioniert das (glücklicherweise) sehr gut – bis eben auf leider die dummen Ausrutscher.

    Viel Spass noch

    momo

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  4. bezüglich der frage 10:

    ich persönlich habe die pille danach tatsächlich schon 3mal genommen, denn gegen geplatzte kondome ist leider noch kein (anderes kraut) gewachsen :)

    in deutschland ist sie sowieso nur auf rezept durch den frauenarzt zu bekommen, und in dem zusammenhang: wieso muss die plle denn vor ort eingenommen werden?
    theoretisch spricht da nichts dagegen, aber ich bin einfach etwas verwundert über eine solche regel!

    beste grüße

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  5. @Anna: Ich schätze, um sicherzugehen, das sie von derjenigen eingenommen wird, die sie sich verschreiben hat lassen. Und nicht von derjenigen eingesteckt, mit nachhause genommen und, in welcher Absicht auch immer, einer anderen mit oder ohne deren Wissen verabreicht wird. Nur meine Vermutung.

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  6. Oder damit man sich nicht die Pille danach schonmal vorsorglich besorgt um dann am Wochenende sorglos mit irgendwem ins Bett hüpfen zu können.

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  7. Rinjah, ich weiß nicht, wie es in Deutschland und der Schweiz ist, aber für Österreich ist diese Strategie legitim. Die Apotheken geben zwar manchmal unter der Hand die Pille ab, im Prinzip braucht man aber eine ärztliche Untersuchung, obwohl es dafür keinerlei Indikation gibt. Diese Untersuchungen sind vor allem am Abend und am Wochenende entwürdigend, teilweise werden Frauen richtig beschimpft.

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  8. Vorab: In Deutschland bekommt man die Pille danach nur auf Rezept, eine Untersuchung ist üblich – ob vorgeschrieben, weiß ich nicht.

    Keine Indikation für eine Untersuchung? Meines Wissens dient sie dazu, eine bereits bestehende Schwangerschaft auszuschließen. Was ist daran entwürdigend? Und Beschimpfungen gegenüber den Frauen…kann ich mir im Moment überhaupt nicht vorstellen.

    Ich bin in einem Beratungsforum zum Thema Aufklärung und Verhütung tätig, in dem es auch oft um die Pille danach geht – von Beschimpfungen oder Erniedrigungen bei der Untersuchung hat dort noch kein Mädchen bzw. keine Frau erzählt.

    In so einem Fall würde ich als Patientin oder auch nur als Begleitung einer Patientin aber mal ganz flott eine Beschwerde an die Ärztekammer richten, wenn mir in dem Moment der Untersuchung die Worte fehlten.

    Ich selbst habe noch nie die Pille danach genommen, mir ist auch noch nie ein Kondom gerissen, meist handelt es sich bei wiederholten Kondomplatzern um Anwendungsfehler.

    Ich meine mal davon gehört zu haben, dass bei wiederholter Einnahme der Pille danach die Wirksamkeit sinken soll, wobei ich dafür keine Begründung kenne.

    Meinte die Kundin in der Apotheke denn explizit die Bezahlung zur Beratung zur Pille danach oder Bezahlung generell bei Beratungsleistungen?

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  9. soweit ich weiss, hängt die untersuchung damit zusammen, dass sie pille danach ja bis zu 72std nach verkehr eingenommen werden kann, es aber möglich ist, sollten es mehr als x-std sein, dass – wenn überhaupt ein eisprung stattgefunden hat, sich das ei schon eingenistet hat und in diesem fall die pille nicht genommen werden dürfe..

    ..so in etwa erklärte mir jedenfalls meine frauenärztin das mal..

    dass die möglichkeit besteht, dass der „abholer“ der pille danach nicht der konsument ist, bzw dir konsumentin natürlich ist klar – aber da gäbe es doch dann theoretisch diverse medikamente die unter aufsicht eingenommen werden sollten, da sie anderen verabreicht werden könnten, welchen sie schaden würden..
    irgendwie sehe ich das das messen mit zweierlei maß.. ..allerdings ist sie – wie gesagt, bei uns auch nur über einen arzt- und nicht über einen simplen apothekenbesuch erhältlich.

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  10. Die Untersuchung an sich ist nicht entwürdigend, ihre Praxis aber schon, und ihre Sinnhaftigkeit darf aber mit Blick auf das nicht-deutschsprachige Ausland und den Stand der Wissenschaft bezweifelt werden.

    In Österreich wird die Frage seit einigen Jahren sehr ideologisch diskutiert, deswegen war ich auch etwas skeptisch über die Medienberichte. Um von Einzelfällen zu sprechen, kenne ich aber mittlerweile zuviele Bekannte, die man ohne Not stundenlang warten ließ, nur damit irgendein Arzt ihnen eine Standpauke über Verhütung hält. Ich kann es schon verstehen, die Pille danach braucht man meistens in der Nacht oder am Wochenende, und da hat der Bereitschaftsarzt keine Freude damit, aber in der Situation ist es für die meisten ziemlich fürchterlich. Ein weiteres Problem ist das extreme Stadt-Land-Gefälle, in Wien ist es nur sehr unangenehm, in den Bundesländern geben manche Ärzte offensichtlich prinzipiell keine Rezepte aus und die Apotheken sind sehr restriktiv.

    Sicher, meistens sind es vermeidbare Fehler in der Verhütung. Aber die Chance auf eine ungewollte Schwangerschaft ist meistens ohnehin so belastend, dass man nicht auch noch durch staatliche Regelungen bestraft werden muss.

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