Es läuft über!

Telefon einer Kundin: „Der Antibiotikumsirup, den ich von ihnen bekommen habe läuft über!“

Pharmaassistentin: „Wie meinen sie das?“

Kundin: „Ich habe – wie in der Packungsbeilage angegeben- 92 ml Wasser dazugegeben … und die Flasche ist zu klein, es läuft oben über.“

Pharmaassistentin: „Oh, das hätten sie nicht tun sollen, der Sirup wurde schon in der Apotheke für sie fertig zubereitet!“

Antibiotikasirup wird meist in noch ungelöster Form als Pulver in der Flasche geliefert und von uns vor der Abgabe zubereitet. Theoretisch könnte das der Kunde schon selber machen, aber die Angabe: „bis zum Strich mit Wasser füllen“ liefert sehr unterschiedliche Resultate und wir können die 92 ml (oder was auch immer) die gebraucht werden, genau abmessen.

Aber dass jemand versucht einen schon gelösten Sirup zuzubereiten … das ist neu.

10 Kommentare zu „Es läuft über!

  1. ha Pharmama, jetzt entscheidet sich schon mal jemand, die Packungsbeilage zu lesen und dann ist’s auch wieder falsch :-(
    wie heisst’s so schön: jede Entscheidung trägt den Keim des Irrtums
    in diesem Sinne: eine frohe Woche!
    Gruss
    Hajo

    Like

  2. Ja, wie man’s macht …
    aber ich habe es schon einmal gesagt: „Lesen sie nicht die Packungsbeilage!“
    Ok, irgendwo darin steht auch, dass der Antibiotikasirup als Trockenpulver vorliegt, das verdünnt werden muss … und das war er ja deutlich nicht mehr.

    Like

  3. meiomei – so langsam denke ich, meine kunden sind gegen deine völlig harmlos.

    aber das hatte ich tatsächlich auch mal: da wurden supp oral gegeben. ernsthaft, ungelogen. klingt wie aus einem witzbuch – aber die eltern sind erst gekommen, als das kind die kaugummis doch verweigert hat…

    Like

  4. Mich würde die Frage nach Ersatz auch interessieren. :)

    Zum Thema Zäpfchen hab ich auch was:
    Kind liegt stationär, Mutter Begleitperson. Patient fiebert -> PCM supp. Ich brings ins Zimmer, frage, ob die Mutter das selbst machen will:
    „Nö nö, mach du das. Bei mir macht sie das nie.“
    Ich verabreich das Zäpfchen, die Mutter guckt mir neugierig über die Schulter und ruft irgendwann: „Achso.. oh.“
    Ich gucke sie ein bisschen skeptisch und fragend an. Das Kind ist 4 und hat sicher schon oft Zäpfchen gekriegt, immerhin liegt es ganz still da und toleriert das alles wunderbar.
    Die Mutter lacht nur und sagt „Fragen sie lieber nicht!“

    Da wollt ich dann lieber nicht mehr wissen, was genau sie mit den Zäpfchen so angestellt hat..

    Like

  5. @Magrat: „wo“ ist „bei uns“?
    Und: ist die Fehlerquelle da nicht eher höher?

    @Alice und Viva: Ja, die Kundin bekommt einen Ersatz – ich darf in Ausnahmefällen auf Rezept ein Produkt 1 x wiederholen. Es wird allerdings verrechnet.

    @kinderdoc: doch, das hatte ich auch schon mit den Supp oral gegeben. Man findet so Sachen dann heraus, wenn der Kunde z.B. reklamieren kommt, dass „die Dinger so wachsig schmecken“ ..

    @Viva: zumindest beweist das, dass was immer sie auch mit den Zäpfchen bisher gemacht hat, es offenbar nicht geschadet hat.

    Like

  6. Ah ja das Aluminiumchlorid in Deos.
    Richtig: das ist heute in praktisch jedem Deo drin.
    Es gibt allerdings welche die mehr enthalten / länger wirken – bis zu einer Woche angeblich.
    Aluminiumchlorid in hohen Dosen in Lösungen ist allerdings ätzend. Darum ist der Hinweis, das via Hausarzt zu machen (der das v.a. bei pathologischem Schwitzen aufschreibt) vernünftig. Und dann gibt es ja noch Hinweise, das Aluminiumchlorid in den Körper aufgenommen wird un ev. vermehrt Brustkrebs und so macht – also würde *ich* auch nicht so einfach irgendeine Lösung zusammenmischen.

    Like

Was meinst Du dazu? (Wenn Du kommentierst, stimmst Du der Datenschutzerklärung dieses Blogs zu)

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..