Metoclopramid (MCP) – Rückruf (in Deutschland)

Reichlich überraschend kam letzte Woche die Meldung, dass das in Deutschland per sofort (!) „alle flüssigen Zubereitungen zur oralen Anwendung mit einer Konzentration von mehr als 1mg/ml Metoclopramid vom Markt genommen werden müssen.“ Einfacher hätte man wohl schreiben können: alle Metoclopramid-Tropfen dürfen nicht mehr verkauft werden. Denn so ich weiss, gibt es keine niedriger dosierten (die sind alle zwischen 4 und 5 mg/ml) und auch keine Sirupe. Ebenfalls betroffen sind Präparate zur rektalen Anwendung (lies: Zäpfchen) mit mehr als 20 mg.

Metoclopramid ist ein Arzneistoff, der die Magenentleerung beschleunigt und damit Übelkeit und Erbrechen lindert. Es ist ein Dopamin-Antagonist, der auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Das ist einerseits für die Wirkung (Dopamin kann Erbrechen auslösen) als auch für die möglichen neurologischen Nebenwirkungen wichtig. Das ist auch der Grund, warum das rezeptpflichtig ist.

Es ist nicht das erste Mal, dass bei dem Wirkstoff etwas läuft. Metoclopramid ist zwar ein alter und damit etablierter Wirkstoff, trotzdem wird sein Einsatz in Frage gestellt. Bei uns wurden 2011 die Formulierungen, die eigentlich für Kinder gedacht waren vollständig gestrichen. Unter einem Jahr wurde die Anwendung verboten, darüber nur noch als 2. Wahl eingesetzt. Der Wirkstoff selber stand in Folge auch für die Anwendung bei den Erwachsenen unter Beobachtung – man führte eine Risikobewertung durch. … Die nun nach dem Bericht der europäischen Aufsichtsbehörde EMA letzen Oktober negativ ausgefallen ist.

Nach der soll der Wirkstoff MCP – von dem lange bekannt ist, dass er vor allem bei Überdosierung und bei Langzeitgebrauch Probleme machen kann – nur noch jeweils für 5 Tage verordnet werden. Die Dosierungsempfehlungen wurden herabgesetzt – und der Wirkstoffgehalt der Tropfen wird auf 1mg/ml beschränkt.

Bis die allerdings kommen, wird es dauern – denn das bedeutet für die Herstellerfirmen, dass sie das Medikament entwickeln, herstellen und vor allem neu zulassen müssen.

Ganz toll ist das auch für die (vielen) betroffenen Patienten und die Apotheken, die die neue Verordnung jetzt durchführen müssen.

Da das eine Entscheidung aufgrund einer EU Richtlinie war, hat die Schweiz (noch) nicht nachgezogen. Vielleicht kommt das noch – wir sind hier immer etwas langsamer und prinzipiell geht es hier nicht um überragend neue Erkenntnisse. Ich muss auch sagen, aus meiner Erfahrung nach wird das zumindest in meiner Gegend nicht übermässig verordnet. Auf Dauerrezepten sehe ich das kaum – und soweit ich sehen kann, wird das hier auch nicht gegen Dinge wie „Völlegefühl“ oder Verdauungsstörungen eingesetzt … alles Gründe, die in Deutschland jetzt dafür angeführt werden, weshalb das zurückgezogen wird.

Aber für die Patienten in Deutschland reisst der abrupte Rückzug eine ziemliche Lücke. … die manche über Einkäufe bei zweifelhaften Quellen zu überbrücken suchen. (Don’t!)

Was kann alternativ eingesetzt werden?

Metoclopramid / MCP – das gibt es ja noch, einfach vorläufig nicht mehr in Tropfenform. Man frage den Arzt nach Tabletten oder Zäpfchen. Tabletten kann man auch mörsern und in Wasser aufschwemmen. Die individuelle Dosierung ist so einfach schwieriger.

Domperidon (wie in Motilium) ist auch gegen Übelkeit und zur Anregung der Magenentleerung eingesetzt. Es überwindet die Blut-Hirn-Schranke kaum und macht darum nicht die (parkinsonähnlichen) Nebenwirkungen von MCP. Es kann allerdings Herzrhythmusstörungen verursachen, weshalb man es nicht anwenden soll, wenn man dauernd Magen-Darm Probleme aufgrund verminderter Darmbewegung hat.

Diphenhydramin wäre eine weitere Möglichkeit – ein H1-Antihistaminikum der ersten Generation, deshalb nicht nur gegen Übelkeit, sondern auch gegen Allergien, Husten etc. Macht allerdings auch müde … weshalb es bei uns vor allem als Schlafmittel eingesetzt wird und sonst in Kombinationen in Erkältungsmitteln.

Bei Übelkeit nach Operationen Ondansetron (Zofran: Neu und teuer)  … in der Indikation ist die Substanz dem MCP sogar überlegen.

Und jetzt will ich von Euch hören: betrifft Euch der Rückruf? Wie reagieren die Leute?

35 Kommentare zu „Metoclopramid (MCP) – Rückruf (in Deutschland)

  1. Nur halbwegs on topic: Was würdest du denn statt Domperidon bei verminderter Darmbewegung empfehlen?
    Über MCP berichte ich dann nach meinem Urlaub, ich kann nur sagen, dass es bei uns fast massenhaft verordnet wird. V.a. bei Magen-Darm-Infekten, auch schon bei Jugendlichen und Kindern.

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  2. Domperidon kann auch einen ganz tollen Milchfluss machen, der enorm störend ist, wenn man nicht gerade stillen möchte. Ich hatte das Vergnügen, womit dann eine Langzeiteinnahme nicht mehr infrage kam. MCP habe ich auch nie vertragen und auf Vomex (äh. Diphen… ne?) reagiere ich paradox und springe, immer noch mit Übelkeit und Co, völlig überdreht durch die Gegend, unfähig auch nur eine Sekunde still zu sitzen oder so langsam zu sprechen dass irgendjemand etwas verstehen würde.

    Wie gut, dass ich keine dauerhaften Magen-Darm-Beschwerden, phasenweise inklusive Übelkeit… oh. Doch. Verdammt^^

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      1. Danke für den Tipp! Nein, kenne ich noch nicht. Falls die Übelkeit mal wieder dominant wird, könnte ich das echt noch testen. Stark müde machend ist aber auch definitiv nicht gut für mich, das macht die Depression eh schon und ist an sich schon ein echtes Problem.

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    1. Also ich empfehle den nach MCP-fragenden Menschen ohne Rezept immer (darf ich den Namen schreiben oder ist das Werbung?) Iberogast, ein rezeptfreies pflanzliches Mittel (in der BRD), mit dem ich meine Migräne-Übelkeit relativ gut in den Griff bekomme – ist bitter, nicht nur wg bitterer Schleifenblume (Iberis amara) und regt den N. Vagus an. Ich hatte mich einmal mit MCP überdosiert und die extrapyramidalen NW waren echt nicht von schlechten Eltern….seither hab ich das nicht mehr angerührt, nur noch Iberogast.

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  3. naja. nicht wirklich. viele haben nach mcp auf cisaprid und dann auf domperidon umgestellt. es sollen m.w. ja auch nicht alle stärken zurückgezogen werden. das in der CH bekannte mariendistel-phytopräp hat sich auch zunehmend durchgesetzt und wirkt offenbar bei vielen recht zufriedenstellen.

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  4. Ich habe MCP bei _stärkeren_ Magen-Beschwerden ein paar mal verordnet bekommen, das ist eigentlich auch gefühlt immer ganz gut geholfen … sagen wir mal so ca. 8x in 5-6 Jahren würde ich sagen.

    Seit wann ist Völlgefühl denn ein Krankheitsbefund? Ich finde es eigentlich immer ganz angenehm und würde nie auf die Idee kommen deswegen zum arzt zu gehen oO Oder ist damit etwas anderes als dieses „Wohlige“ Gefühl nach einem reichhaltigen Essen gemeint?

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  5. Die Ärzte in der Umgebung haben spontan auf Tabletten umgestellt.
    Problem war allerdings, dass der Großhandel welche vom Ar*** der Welt besorgen musste, da deren Bestände natürlich ruckzuck aufgebraucht waren. Total praktisch, wenn man Notdienst hat und welche vorrätig sein sollten…
    Ich persönlich nehme eh lieber Iberogast.

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  6. Uns betrifft es als Krankenhausapotheke natürlich. Aber wir haben noch die Tabletten, Zäpfchen (10mg) und natürlich die Ampullen (die ja über 5mg/ml auch betroffen sind) an Lager. Daher gibt es bei uns bisher genug Ausweichmöglichkeiten.
    Aber ein Schreck war es schon, da MCP gerne bei heftiger Übelkeit verordnet wurde.
    Bisher ist aber alles ruhig und die Stationen bestellen dafür mehr Tabletten.
    Mal schauen, wie das langfristig so weiter geht. Wir haben theoretisch auch die anderen Wirkstoffe da, aber ich glaube nicht in Tropfen-Form.

    Die Firmen werden ne Weile brauchen, bis passende MCP-Konzentrationen auf dem Markt sind.

    Und das Problem könnte weiter gehen, gestern habe ich gelesen, dass weitere Bewertungsverfahren ausgelöst wurden, für Ambroxol, Bromhexin (wegen anaphylaktischen Schockzuständen) und Codein (in Husten-/Erkältungsmitteln; wegen vermehrten Atemdepressionen).

    Als Apothekerin sehe ich das ganz zwiegespalten. Zum einen ist es sinnvoll und wichtig kritische Medikamente vom Markt zu nehmen, wenn heftige Nebenwirkungen auftreten. Auf der anderen Seite sind das relativ alte und gut bekannte Wirkstoffe, die viel eingesetzt werden. Daher ist ein plötzlicher Wegfall für die problematisch, die sie ohne Nebenwirkungen angewendet haben und benötigen.

    Vielleicht lasst ihr euch in der Schweiz ja einfach so viel Zeit, bis alternative MCP-Tropfen auf dem Markt sind. ;-)

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  7. Wir sind eine Heimbeliefernde Apotheke und wir hatten vor allem bei den Heimpatienten (teilweise mit Parkinson) schon einige Dauerverordnungen… Damit die alten Herrschaften den Heimfr** runterkriegen. (meine Meinung)

    Auf Empfehlungen und Infos haben alle Ärzte nur desinteressiert abgewinkt. Ich bin froh das das Mittel grade für die Daueranwender „verschwindet“.

    Allerdings hatte ich es seltenst auf dem Rezept das die Ärzte tatsächlich die 10mg verordnet haben. Viele haben geringere Dosierungen verordnet. Also von Überdosierungen ist mir nichts bekannt, von Fehlverwendung als „Magenbitter“ leider schon.

    Das es so hoplahop passiert ist gelinde gesagt bescheuert. Das man nicht wartet bis die 1mg/ml Fläschchen auf dem Markt sind. Nun wurde auch ein Haufen Arzneimüll produziert… Danke an die EU.

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    1. man gibt denen mit Parkinson ein Mittel, das parkinsonähnliche Nebenwirkungen macht? Ummm … :-/

      Das mit dem hoplahop kann ich unterstreichen. Doof. Vor allem, da es eben *nicht* eine aktuelle neue Situation ist. Nicht wirklich. (Oktober?)

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  8. Ich hab chronische Schmerzen und bekomme dagegen u.a. Opiate (zur Zeit Palexia). Gegen die Übelkeit – nur eine der unangenehmen Nebenwirkungen- bekomm bzw. bekam ich MCP Tropfen. Leider haben sie nicht gewirkt, deshalb hab ich sie weggelassen. Ich würd gern auch auf Palexia verzichten: Leider ist das ab einer bestimmten Schmerzintensität keine Option. So hab ich halt jeden Abend und jede Nacht eine Tüte in meiner Nähe… Plastiktüte, nicht die zum Rauchen….

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  9. Bin auch gerade im Urlaub und hatte bisher noch nichts davon mitbekommen.
    Hier wird es aber auch gerne verschrieben, wobei auch immer wieder Kunden überrascht sind, dass sie ein Rezept dafür brauchen.
    Schön war vor ein, zwei Jahren eine Zugfahrt mit einem jungen Herren, vielleicht um die 20, im Abteil. In weniger als eineinhalb Stunden hat er dreimal seine Freundin angerufen:
    #1 „Hallo Schatz, ich hab pünktlich Feierabend und sitz jetzt im Zug. Ich hab meine MCP-Tropfen vergessen. Bis später!“
    #2 „Du, wenn du mich abholst müssen wir vom Bahnhof aus unbedingt bei einer Apotheke vorbei und MCP-Tropfen kaufen!“
    #3 „Sag mal, könntest du nicht vielleicht schon auf dem Weg ZUM Bahnhof in die Apotheke und meine Tropfen holen…?“
    Ich habe überlegt, ob ich ihn über die Rezeptpflicht aufkläre, wollte aber seine Panik nicht noch verstärken. Auf jeden Fall war ich sehr erleichtert, als ich umsteigen musste und aus der Schussline war ;-)

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  10. Ich persönlich schwöre schon seit langem auf Iberogast, man muß es aber ausreichend hoch dosieren, d.h. Mehr als in der Anleitung angegeben. Aber dann hilft es super gut.
    Aber bisweilen hatte ich bei uns hier auch schon das Gefühl, daß MCP etwas zu viel und oft verordnet wurde.
    Gruß aponette

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  11. Ich bin sehr froh, noch Reserve zu haben. Bei Übelkeitsanfällen (wegen doofem Darm) hilft mir nur MCP. Brauch ich selten und nicht sehr hoch dosiert, aber dann ist es wichtig. Ich wüsste keine Alternative. Iberogast tut so gar nix für mich. Müsste also dann Tabletten mörsern. Unpraktisch und schlechter dosierbar :-(

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  12. Ich habe meine Flasche MCP auch auf dem Tisch stehen… nehme es aber eher selten.. In der Türkei musste ich mich mehrfach übergeben.. mein Magen findet Hammelfleisch nicht so dolle… also in Istanbul in die Apotheke… mit eine Medi-app den Wirkstoff raus gefunden und entsprechende Tabletten bekommen… die waren rezeptfrei und haben super geholfen… bis auf die Tatsache, dass mir immer noch schlecht wird, wenn ich Hammel rieche… :-)

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  13. leider muss ich sagen: sauerei von den firmen. leider teilweise auch von der behörde (welcher auch immer).

    dass substanzklassen resp. einzelne substanzen, insbesondere in verdacht irgendwas unerwünschtes zu tun, in gewissen zeitabständen immer wieder genau betrachtet werden ist bekannt und gut und richtig so.

    dass arzneimittel alle fünf jahre neu bewertet werden müssen – tlw. auch früher, da gibt es eine menge ausnahmen und klauseln – ist auch nix neues. da gibt es auch immer eine nutzen-risiko-bewertung, eine vidierung der erfassten nebenwirkungen, etc..

    dass gerade die hier genannten substanzen schon immer skeptisch beäugt wurden, ist ein jahrzehnte alter hut.

    wieso firmen sich nicht darauf vorbereiten, wenn sie schon wissen was passiert – denn die firmen werden in solchen fällen jeweils aufgefordert, neue unterlagen vorzulegen resp. stellung zu nehmen dass und warum sie nix haben: ist eben eine sauerei.

    dass die behörden, die das alles anzetteln und im zweifelsfall den verkauf verbieten, den firmen nicht auftragen für entsprechenden ersatz – im vorliegenden fall einfach mit einem niedrigeren wirkstoffgehalt – zu sorgen, ist eben auch eine sauerei.

    und dass lapidar mitgeteilt wird: gibt es nicht mehr! ist die dritte sauerei. es wäre durchaus möglich, dass sowohl hersteller als auch behörden entsprechende ersatzmöglichkeiten vorschlagen.

    das zulassungsverfahren für ein medikament mit identer zusammensetzung wie ein seit langem auf dem markt befindliches medikament, das sich lediglich durch eine geringere menge wirkstoff unterscheidet, ist im übrigen sehr vereinfacht gegenüber normalen zulassungsverfahren.

    und am beispiel codein: das idente präparat war ein einem deutschsprachigen land rezeptfrei, in einem weiteren nur gegen rezept, in einem weiteren nur mit einem suchtgift-rezept erhältlich. es handelte sich um hustentropfen für kinder, bei nichtproduktivem husten. bei produktivem husten kam es da oft zu lugenentzündungen weil die eltern die kinder den schleim nicht aushusten liessen, sondern den husten durch die tropfen unterdrückten, ebenso kam es zu ziemlich viel missbrauch. von dem „normalen“ risiko, das die einnahme von opiaten beinhaltet, reden wir erst gar nicht. und wenn es unbedingt sein muss, dann kann im notfall und bei besonderem bedarf der apotheker das zeug immer noch magistraliter rühren, ist ja auch keine hexerei.

    insofern: die patienten bitte zu den ärzten schicken die wieder einmal nicht gelesen haben dass irgendwas nicht mehr auf dem markt ist, und die patienten zu den herstellern und den behörden schicken. solange nur die apotheker sich – mit gutem grund und jedem recht der welt – aufregen, heisst es nur: ach, die wollen bloss keine mehrarbeit. so sollte das aber nicht sein, zumindest meiner meinung nach. da trifft es (wieder einmal) die ganz, ganz falschen.

    wäre eine gute „übung“ für die apothekerkammer, sowas einmal öffentlich anzuprangern.

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  14. *hust* Ich melde mich jetzt mal aus China… MCP-Tropfen habe ich schon zweimal bei Migräne genommen, als mir kotzübel war, kein Schmerzmittel mehr wirkte und ich eigentlich nur noch heulen und mich gar nicht bewegen wollte. Eine Freundin besitzt MCP-Tropfen aus Deutschland mitgebracht und meinte, „Sag mal ist dir immer so schlecht? Und das hältst du einfach aus? Bist du schon mal auf die Idee gekommen, etwas gegen Übelkeit zu nehmen? Schau mal, ich habe hier was…“
    Ja, ich weiß, das mit der Selbstmedikation ist immer so eine Sache. Mir persönlich haben die Tropfen aber wirklich gut geholfen! Und wenn man in einem Land lebt, in dem weit und breit keiner (geschweige denn ein Arzt) Englisch spricht ist man eher dazu geneigt, „ein deutsches Medikament, was von der Freundin als wirksam befunden wurde“ zu nehmen, als erst zur Apotheke zu rennen und mit „sonstwas komischem mit chinesischen Zeichen drauf“ wiederzukommen, was man gar nicht kennt und eigentlich genauso wahrscheinlich gegen Läuse wirken könnte (wer weiß, ob der Apotheker verstanden hat, was ich will, bei meinen Chinesischkenntnissen…).

    Off topic:

    Gute Erfahrungen habe ich bisher mit Krankenhäusern hier gemacht. Einmal war ich mit einem kratzendem Hautausschlag da. Der Arzt schaute einmal drauf und verordnete etwas.. Ich hatte schon meine Zweifel, schluckte dennoch erst brav die Pille bevor ich Onkel Google zu seiner Meinung fragte.. „Letztes Mittel gegen Heuschnupfen“ „teuer“ „wird von den Ärzten ungern verordnet, weil es so heftige Nebenwirkungen hervorruft“ „unterliegt in Deutschland dem und dem Rezept“ „musste ich sofort absetzen“ .. Was soll ich sagen? Nach einer Stunde hörte der Juckreiz bei mir auf. Ich nahm es brav die drei Tage und hatte keinerlei Nebenwirkungen.

    Dann war ich letztens mit einer Erkältung im KH. Der Arzt horchte mich einmal ab und verordnete.. wieder „irgendwas“. Drei verschiedene „irgendwasse“, die wohl gegen alles wirken. Dann bekam ich drei Stunden lang (!!!) Infusionen. Langweilig war das! Zwei weitere Stunden motzte ich noch rum bis ich plötzlich merkte, wie meine Nase frei wurde und mein Kopf auch. CHECK. Herausfinden, was das für Medikamente waren, konnte ich leider nicht.. Auf dem Kassenbon steht nur „westliche Medizin“.

    Ja. Und in Deutschland suche ich mir dann wahrscheinlich erst einmal einen Hausarzt, erkläre ihm, was im letzten Jahr medizinisch bei mir so vorgefallen ist, und hoffe, er erklärt mich nicht für völlig bedeppert ;)

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  15. Ich muss gestehen, dass ich noch nicht weiß, wie ich Übelkeit bei unseren Frettchen begegnen soll, wenn MCP in dieser Dosierung nicht mehr erreichbar ist. Frettchen übergeben sich selten, weshalb man es auch nur sehr selten benutzt. Aber als wir bei unserer Toffee eine Chemo durchgeführt haben war ich froh, dass wir MCP verordnet bekommen hatten. Eine geringere Dosierung stelle ich mir auch schwierig vor, ich muss dann ein Mehrfaches an Tropfen ins Tier bekommen, als es jetzt noch der Fall ist. Bei 4mg muss ich nur 1-2 Tropfen geben, bei 1mg sind es dann schon bis zu 8 Tropfen, was die Gabe schwer bis unmöglich machen dürfte, wenn es dem Tier eh schon schlecht geht. :-(
    Eine Dauerverordnung finde ich ebenfalls problematisch, aber wegen solchem, ich nenne es jetzt mal Fehlgebrauch, ein Medikament vom Markt zu nehmen, halte ich für nicht richtig durchdacht.

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    1. als tierbesitzerin verstehe ich das problem zwar ausgezeichnet, ohne frage. aber, wenn ich mir die feststellung erlauben darf, diese argumentation ist wohl nicht unbedingt dazu geeignet, die entscheidung der ema rückgängig zu machen. ganz insbesondere, weil ja humanmedikamente (eigentlich) nicht an tiere verabreicht werden sollen/dürfen. und ja, ich weiss, dass es manchmal nicht anders geht weil es nix anderes gibt.

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      1. Nun ja, es war ja gefragt im Blogbeitrag, ob es uns betrifft. Die getroffene Entscheidung wird so oder so nicht zurückgenommen werden, auch nicht aufgrund von vernünftigen, aus humanmedizinischer Sicht sinnvollen, Gründen.
        Eine Umwidmung von Medikamenten ist sinnvoll, wo es keine andere Möglichkeit gibt. Das ganze ist gesetzlich geregelt, ausgenommen sind hier z. B. Impfseren. Ansonsten ist es weit verbreitet und vom Gesetzgeber abgesegnet, Humanmedikamente für Tiere umzuwidmen.

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  16. Mich betrifft es selbst als Migränepatient (obwohl ich seit regelmäßigem Walking nur noch einen dicken Anfallstag hatte) bei denen in die Kombi MCP – 30min warten – Ibu als Strategie für die Tage hatte, an denen ich durch einen Migräneanfall geweckt wurde (nach ärztlicher Rücksprache, arbeite ja selbst in einem Klinikum…), die hatte ich in der Vergangenheit etwa 2 Mal im Jahr. Für meine Triptan-Schmelztabletten ist es in dem Fall nämlich zu spät. Alles was wirklich Tabelttenform hat brauche ich ohne die MCP in dieser Phase meiner Migräne nicht nehmen, MCP Tabletten dürften wie alle anderen Feststoffen binnen Sekunden bis Minuten ein Erbrechen auslösen, die Tropfen sind halt immer gut drin geblieben. Was ich da jetzt machen werde muss ich mir mal noch mit den Ärzten meines Vertrauens ausknobeln.

    Für „Alltagsübelkeit“ nehme ich eh Iberogast. Mit ist nämlich durchaus bewusst, dass die MCP eigentlich ja ein Neuroleptikum mit entsprechendem Neben- und Langzeitwirkungsspektrum sind (bzw. waren…). Aus unterschiedlichen Gründen halte ich mich da aber auch nicht gerade für den durchschnittlichen Medi-Verwender.

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  17. Ich hab MCP-Tropfen noch nie vertragen und mich davon erst recht übergeben müssen, insofern werden sie mir nicht fehlen. Deshalb hab ich letztes Jahr auch gezögert, als die frisch von der Uni kommende Kinderärztin meiner Tochter bei Magen-Darm-Grippe die Tropfen verschrieb und ich feststellte, das im Beipackzettel gar keine Dosierung für Kinder stand. Ich hab die Tropfen dann nicht gegeben und am nächsten Tag, weil es mich dann auch erwischt hatte und ich gerade bei ihm saß, meinen Hausarzt gefragt ob er wüsste, wieso im Beipackzettel nichts mehr von einer Dosierung für Kinder steht. Der Gute hat die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, das die Kinderärztin das Mittel überhaupt verschrieben hat.

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  18. Mich trifft der MCP Rückruf sehr. Habe eine Hühnereiweiß-, sämtliche Obstallergien,weiß der Geier was noch und einen sehr empfindlichen Magen. Brauch nur mal etwas schneller essen und schon hab ich die Krämpfe im Bauch. Ich habe MCP nicht oft gebraucht (4-6 Mal im Jahr), aber wenn, dann konnte ich mein Leiden von 8 auf 1 Stunde reduzieren. Gerade auf Reisen hat es mir oft den A…. gerettet.

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  19. Ich bin aus Deutschland, muss Betablocker nehmen und bekam MCP Tropfen, da ich die Pillen ohne voherige Einnahme nicht bei mir behalten kann. Ich vertrage weder Domperdion (Herzrythmusstörungen), noch Diphenhydramin (das wirkt bei mir schlimmer als eine Schlaftablette). Im Endeffekt führte das dazu, dass ich meine Betblocker absetzen musste, da ich sie einfach nicht mehr nehmen kann. Mein Arzt informierte mich kühl, dass ich, falls nicht schnell was Neues auf den Markt kommt, was ich vertrage, vielleicht noch ein, zwei Jahre habe bis ich an einem Herzinfarkt sterben werde. Ein Wechsel des Blockers ist auch nixht möglich, ich habe alle durch und dieser ist der Einzige, bei dem ich nicht nach zwei Tagen bewusstlos im Krankenhaus liege. Ich bin 30 Jahre alt, und ich werde wahrscheinlich sterben nur weil man beschließt, dass man das einzige Medikament, das es möglich macht meinen Betablocker zu nehmen, vom Markt zu nehmen. Danke oh wunderbares krankes System. Die Rentenkasse freuts bestimmt, wenn ich frühzeitig den Löffel abgebe.

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    1. Ja, das wird lustig bei 1mg/ml. Wo „früher“ [TM] 20Tropfen= 5mg (= 1/2 Tablette á 10mg) waren bzw. 30 Tropfen = 7,5mg = 3/4 Tabl….
      …braucht man jetzt in der „schönen neuen Welt“ [TM] locker 100 bzw. 150 Tropfen. (Na viel Spaß beim zählen!)

      Will man gar auf die 10mg-Tablette in flüssig kommen, braucht man gar 200 Tropfen = 10ml = 1cl = „1 Kurzer“.

      Na, ich werd mir das mal für den nächsten Besuch in einem vornehmen Lokal aufheben: „Darf es ein Aperitif sein für den Herrn Knick?“ – „Ja, ein Kurzer gegen Kotzen bitte!“… ;-)

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      1. Naja, wofür gibt’s Spritzen? Ausser zum Spritzen natürlich. Die eignen sich auch gut zum abmessen …
        Und: brauchst Du vor jedem vornehmen Lokal-Besuch MCP? Schlechte Erfahrungen?? :-)

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        1. Naja, das mit der Dosierung sollte nur noch mal das „Rückruf“-Problem erläutern. Denn – und hier muss ich mich korrigieren, die meisten Firmen hatten 4mg/ml; nur 2 Hersteller hatten 5mg/ml wenn ich mich recht erinnere – diese Tropfen waren NUR zugelassen für ERWACHSENE. Für Kinder gab es keine zugelassenen MCP-Tropfen in D – nur Infusions- / Injektionsampullen.

          Der Rückruf erfolgte aber, weil irgendwann irgendwo auf der Welt die Erwachsenentropfen für Kleinkinder benutzt wurden, und es deshalb wegen massiver Überdosierung zu Todesfällen kam (traurig genug). Die Logik an sich mag ja schlüssig sein – dann dürfte es aber bald kein „erwachsenen-dosiertes“ Arzneimittel mehr geben, und wir werden uns alle dann demnächst gegen 1x Kopfschmerzen 7 Paracetamol-Supp. á 75mg einführen. Zumindest Verstopfung hat dann niemand mehr…

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