Das „alte“ Problem

Ich bin nicht gut darin, das Alter einer Person zu schätzen und gelegentlich liege ich arg daneben.

Das ist unangenehm, weil ich ja auch versuche Medikamenteninformation an den Patienten weiterzugeben … aber nicht zwingend der Patient selber in der Apotheke vor einem steht.

Zum Beispiel: das Rezept für die 65 jährige Frau … die Frau vor mir sah etwa aus, wie wenn sie in dem Alter wäre. Aber als ich anfing ihr ein paar Sachen zu erklären … „Diese hier nehmen Sie …“ unterbrach sie mich mit den Worten: „Aber das ist für meine Mutter!“

Oder das andere Rezept für eine 55 jährige Frau, das von einem Mann gebracht wurde (samt Versicherungskarte). Statt ihn zu fragen, ob das für einen Verwandten ist, fragte ich „Ist das für ihre Mutter?“

„Nein, es ist für meine Frau.“

Boden tu dich auf!… Gottseidank hat er dabei gelächelt.

 

17 Kommentare zu „Das „alte“ Problem

  1. Hihi. Kommt vor, aber irren ist menschlich. Und männlich. Selbst erlebt:

    Vor ca. 4 Jahren war ich erstmals beim Hautarzt zur Hautkrebsvorsorgeuntersuchung, und da ich ja ein Mann bin, hatte ich etwas Angst davor. Konsequenz: Meine Freundin musste mit *g* Sie ist im gleichen Alter wie ich – im Sprechzimmer fragt der Arzt dann aber, ob sie die Frau Mutter wäre *g* Peinlich, zumal sie weder älter als ich aussieht, noch so, als könnte sie meine Mutter sein….

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  2. Das kenn ich. Nachdem ich einmal zu einem Kind, das von der Reitstunde abgeholt wurde „Dein Opa wartet da vorne“ gesagt habe und zur Antwort erhielt „Das ist mein Papa“ gilt für mich konsequent alles als „Eltern“ was bei mir auf dem Hof aufläuft, auch wenns aussieht als wenns Weltkrieg 1 live erlebt hat . Besonders die Männer.
    So rum fühlen sie sich dann wenigstens geschmeichelt wenn ich falsch liege 8-). Und „erschreckend“ oft liege ich nicht falsch…

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      1. Kann auch schief gehen. Hatte mal ein Kleinkinder-Rezept mit einer doch recht jung aussehenden Begleitpersönin, welche ich dann lächelnd (und mit meinem nicht vorhandenen Charme) ansprach.
        Ich: „Und für die kleine Schwester haben wir hier…“
        Sie: *funkelt mich an wie Boromir den Einen Ring* „Ich bin die MUTTER!“
        Ich: „Oh, ja….. “
        Sie versuchte mich dann noch, mich mit dolchgewichtigen Blicken wenn nicht zu töten so zumindest zu durchbohren…

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          1. DANACH war uch auch schlauer… ;-)

            Aber auch dieses muss man erst mal lernen. Und meist lernt man durch „Schmerzen“.

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        1. Tja, und die Steigerung davon ist dann noch:
          „Dieses Medikament darf man aber nicht während der Schwangerschaft einnehmen!“

          „Ich bin nicht schwanger. Ich bin nur fett.“

          *Erdboden tu dich auf*

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  3. Vor kurzem sagte einer der Möbelpacker beim Umzug in eine entfernte Gegend (mit völlig anderem Dialekt…) zu mir:

    „Sie und ihr Mann sind aber keine Deutsche…“
    „Doch, mein VATER und ich sind Deutsche, wir kommen nur aus Bayern!“

    Jetzt ist die Frage, welche unabsichtliche Unterstellung die schlimmste war… :D

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      1. Für diese Version habe ich mich dann doch auch entschieden – alles andere wäre für mich frustrierend gewesen… ;-)

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  4. Kann aber auch gerne geschlechtsspezifisch schief gehen, habe ich letzte Woche gerade selbst wieder erlebt :D Ich trage als Frau ziemlich kurze Haare, und offenbar reicht das für viele Mitmenschen, mich dem anderen Geschlecht zuzuordnen. Jedenfalls wollte mich der männliche Ordner an der Einlasskontrolle (inkl.Abtasten) zu einer Sportveranstaltung zu sich durchwinken, obwohl ich bereits bei seiner Kollegin anstand… Ihm war’s dann allerdings peinlicher als mir :D

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    1. Als ich mit zarten 19 noch jung, knusprig und schlank war hatte ich auch raspelkurze Haare und trug die Teenie-Uniform Jeans und T-Shirt die auch die trotzdem vorhandenen weiblichen Formen endgültig verschwinden ließ. Damals fuhr ich mit meiner Mama an die Ostsee. Dort zahlt man den „Eintritt“ für den Strand schon am Parkplatz, es muss also jeder Autoinsasse zahlen. Der Kassierer blickte ins Auto, sagte meiner Mutter den Preis für sie und fragte dann „Ist ihr Sohn schon 15?“
      Meine Mutter blieb cool und verneinte das – war billiger :-)

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  5. Der Freund meiner Schwester ist 25 Jahre jünger als sie, also könnte sie biologisch schon seine Mutter sein… …beim Autokauf hatte sie ihre zwei Kinder und besagten Freund dabei. Der Autoverkäufer meinte dann zu ihnen, hier und nun für jedes ihrer Kinder noch eine Handybox und drückte auch dem Freund eine in die Hand. Mit seinen jungen 22 Jahren hat er sich über die Lautsprecherbox für das Handy gefreut. Meine Schwester schäumte vor Wut… ^^

    Allerdings muss man mit so etwas rechnen und auch darüber stehen, wenn man einen viel jüngeren Partner hat…

    Auf dem Flohmarkt hatte ich das auch mal. Ein älterer Herr kam mit einem kleinen Kind an meinen Stand und das Kind probierte Reitstiefel an. Er kaufte sie ihm. Ich sagte dann: „Na, da hast Du aber einen lieben OPA.“ Er war sehr entrüstet und maulte mich an, dass er der Vater sei… …nun halte ich mich mich solchen Äußerungen zurück…

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  6. Ist doch wurscht- ich find sowas immer sympatisch :)
    Es gibt Apo-Menschen die gucken immer wie Beamte… unter solchen Blicke werde ich so klein, dass ich sogar mit 89 noch antowrten würde: Ja sind für meine Mutter ;-)

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